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Retro-Süßkram

Hubba-Bubba, Esspapapier oder Ahoj-Brause: eine Süßigkeiten-Zeitreise

Was für süße Kindheitserinnerungen – und heute undenkbar: Da gab es selbst bei so manchem Zahnarzt knallrote und kugelrunde Kirsch-Lollis als Belohnung, wenn man tapfer war …

Ein altes Werbeplakat für Ahoj Brause: „neu, Ahoj Brause, der Doppelbeutel“
Ahoj Brause gehört zu den Klassikern aus der Kindheit, die es noch gibt. Nichts für Leichtmatrosen: Wer mutig ist, schüttet das Pulver nicht ins Wasserglas, sondern gleich auf die Zunge Foto: doa

Einige Süßigkeiten – die vor etlichen Jahrzehnten auf den Markt kamen – haben überlebt, beispielsweise Ritter Sport, der Goldbär von Haribo oder die lila Kuh von Milka. Das seien alles „Marken im besten Sinn des Wortes“, sagt Richard Linxweiler, Marketing-Professor der Hochschule Pforzheim.

„Kaugummi-Zigaretten, Esspapier und Bazookas sind eben ,nur‘ Produkte.“ Bei Aktionen in Supermärkten und bei Spezial-Versandhändlern gibt es aber nach wie reichlich Retro-Süßes.

Wir laden zu einer süßen Zeitreise ein:

  • Esspapier: Beim Zubeißen knackte es herrlich – und erst einmal angefeuchtet, klebte es hartnäckig am Gaumen.
  • Schleckmuscheln: In Online-Shops gibt es sie noch zu kaufen. Also, wie war es noch damals: Bloß nicht die Zunge am Kunststoffrand der Muschel aufreißen.
  • Bazooka-Gum: Das war ein richtig harter Kaugummi, beigelegt ein Comic. Dessen Hauptfigur: Bazooka Joe.
  • Kojak-Lollis: „Einsatz in Manhattan“ hieß es in den 1970ern. Und der glatzköpfige TV-Ermittler Kojak (Telly Savalas) lutschte dauernd am Lolli, bis sein Fall gelöst war. Das konnte man mit den runden Kojak-Lollis prima nachahmen. Coole Sache, gerade mit dem passenden Spruch dazu: „Entzückend Baby!“
  • Twist and Drink: Ja, das war definitiv mehr Süßigkeit als Getränk. Die knallige Kunststoffflasche hatte oben einen Knubbel, an dem hat man gedreht – und schon konnte das Kultgetränk aus dem kleinen Trinkloch genossen werden. Der Getränke-Hit auf Spielplatz und Schulhof.
  • Kaugummi-Zigaretten: Einmal Erwachsener spielen, die Fluppe lässig im Mund. Glimmstengel für Halbstarke halt. Manchmal waren sie auch mit Schokolade gefüllt.
  • Center-Shock: Manche waren wirklich geschockt, wie sauer die Kaugummis waren. Doch viele haben die entsprechende Mutprobe bestanden.

  • Figuren-Lollis: Wenige Kinder haben nur daran gelutscht, die meisten haben das Süße abgebissen – damit ja schnell die Figur am Lolli-Stiel zum Vorschein kam.
  • Gold-Münzen: Einmal reich sein, mit Münzen, die nur so glitzern. Sorgsam wurde die güldene Verpackung entfernt – dann kam der Kaugummi- oder Schokoinhalt direkt auf die Zunge.
  • Bum Bum-Eis: Seltsamer Name für ein Eis, noch dazu in der Form eines Tennisschlägers. Es sollte eine Anspielung auf „Bum Bum Boris“ sein, den Weltklasse-Tennisspieler aus Leimen. Aber geschmeckt hat’s. Und wer alles abgeleckt hatte, konnte auch noch in Kaugummi-Stiel-Stiel beißen.
  • PEZ: Die Rechteckbonbons aus dem Plastikspender gibt es seit 1927. Aber das Köpfchen, das man umklappen muss, damit ein Bonbon hervorkommt, hat sich gewandelt: Früher Mickey Maus und Goofy, heute eben Poppy und Branch von den Trolls.
  • Hubba Bubba: Wetten, dass mit einem kompletten Packungsinhalt davon eine Kaugummiblase fürs „Guinness Buch der Rekorde“ herauskommt …? Und wie die Blase danach erst im Gesicht klebt. Hubba Bubba war die Kaugummi-Sensation der 1990er.

  • Rote Lollis: Süße Kirschen mal nicht frisch vom Baum, sondern aus der Plastik-Packung der Firma Hirsch.
  • Mamba: das fruchtige Kaubonbon aus dem Jahr 1953 hat überlebt, allerdings wurde immer wieder die Rezeptur angepasst. Mamba wurde auch vegan.
  • Die drei Musketiere: Seltsamer Name, geschmeckt haben die aus Karamellsträngen geflochtenen Snacks trotzdem.
  • Gletscher-Eis: Jetzt dürfen wir mal richtig stolz sein, denn Gletscher-Eis kam ursprünglich aus dem eigentlich ziemlich warmen Karlsruhe von der Firma Ragolds. Geheimnisvoll bläulich sind die Hartbonbons noch immer. Und erfrischend – wie ein gescheiter Gletscher halt.
  • Ahoj Brause: Nichts für Leichtmatrosen. Wer mutig war, schüttete das Pulver nicht ins Wasserglas, sondern gleich auf die Zunge.
  • Knulli-Bullis: Schon dieser Name. Und wie sie aussahen, die 26 Knullis, die den Erdnüssen mit Schoko-Überzug beigelegt waren. Da kam Treets, das später zu M&M’s wurde, halt einfach nicht mit. Auch nicht Sonitos, die Schokolinsen.
  • Schweine-Speck: Garantiert kein Fleisch, aber Zucker satt.

  • Banjo & Co.: Lustige Namen hatten die Schokoriegel. Banjo kannte man zuvor nur als Instrument. Canyon-Riegel hatten überhaupt nichts mit Schluchten zu tun, Yes-Törtchen gar nichts mit Ja-Sagern. Und warum Raider zu Twix wurde, ist auch eine seltsame Geschichte.
  • Brausestäbchen: Lautes Klingeln! Die Schule war aus. Nichts wie um die Ecke zum Tante-Emma-Laden. Dort griff für zehn Pfennig (für die Jüngeren, so hieß mal unser Kleingeld) die Verkäuferin mit Dutt-Frisur in eine Dose und steckte die Stäbchen in eine kleine Papiertüte. Umweltfreundlich verpacken ging damals schon.
  • Nappos: Was für eine zähe Sache an den Zähnen. Und beim Reinbeißen konnte man gleich seine kleinen Milchzähne killen.
  • Vitraletten: Ein Knilch saust auf einem Skateboard – „das“ Sportgerät der 1980er – auf der Packung. Er hat wohl reichlich Vitraletten-Zitrone geschluckt, „mit Calcium“!
  • Pop-Rocks: Und wie das rockt. Ein Feuerwerk auf der Zunge. Am besten hielt man den Mund weit geöffnet, damit die Zuckerware lautstark darin explodierte.
  • Dolomiti: Ein Eis, gezackt wie die Drei Zinnen Südtirols. Unten grün wie die Wiesen, dann rot wie manche Blumenblüte und oben schneeweiß – Gipfelgefühle für Kinder, die seinerzeit noch nicht Kids genannt wurden.
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