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Kommentar

Gärtnereien und Blumenläden öffnen? Es braucht mehr Lichtblicke!

Gärtnereien, Gartenmärkte und Blumenläden öffnen in Baden-Württemberg wieder. Ein wichtiger Lichtblick für die Bürger, von denen es jetzt mehr geben muss. Ein Kommentar.

Nun sind die Gartenmärkte dran: Baden-Württemberg lässt erste Öffnungen zu. Doch die Baumärkte sollen vorerst geschlossen bleiben.
Baden-Württemberg lässt erste Öffnungen zu. Doch die Baumärkte sollen vorerst geschlossen bleiben. Foto: Patrick Seeger dpa/lsw

Gerade rutschten mehr und mehr Stadt- und Landkreise in Baden-Württemberg unter den vielversprechenden Inzidenzwert von 35. Ist dieser landesweit erreicht, soll es die ersehnten Lockerungen geben.

Doch dann neue Nachrichten: Die Mutante übernimmt. Die Werte bewegen sich teils sogar wieder nach oben. Das sind Tiefschläge für eine Gesellschaft, die nach Lockerungen lechzt.

Umso wichtiger sind die am Dienstag bekannt gewordenen Öffnungen von Gärtnereien, Gartenmärkten und Blumenläden in Baden-Württemberg. Dieser Schritt ist ein Lichtblick – und es braucht mehr davon.

Es geht zum einen um harte Fakten. Um den Vergleich mit anderen Bundesländern wie Bayern. Im Freistaat dürfen sich die Bürger im Gegensatz zu vielen anderen Bundesländern wieder an der Öffnung der Baumärkte erfreuen. Um die Bilanzen der Ladenbesitzer, die 2020 und bislang auch 2021 größtenteils rot sind.

Um Modegeschäfte, die nach der Pandemie nicht mehr öffnen werden. Auch um Floristen oder Buchhändler, die den Kampf gegen den Online-Markt ansonsten bald ganz aufgeben müssen.

Es muss über vertretbare Öffnungen gesprochen werden

Doch es geht in dieser Pandemie neben den harten Fakten auch um Gefühle. Blumen für den heimischen Esstisch oder ein neuer Rosenstrauch für den Vorgarten sind nicht lebensnotwendig. Die Menschen klammern sich in der Not nicht so sehr daran wie an einer Packung Nudeln oder Toilettenpapier. Aber Blumen geben den Menschen wieder ein besseres Lebensgefühl.

Natürlich darf das Infektionsgeschehen nicht außer Acht gelassen werden. Die Lage ist, wie auch Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann betonte, hochproblematisch. Doch gerade deswegen muss über Öffnungen gesprochen werden, die vertretbar sind.

Es ist wichtig, dass Kretschmann seine Idee von „Click&Meet“ mit in die Bund-Länder-Besprechungen nimmt – Einkaufen nach Terminvergabe. Restaurant-Betreiber machen es derzeit vor, wie Öffnungen verantwortungsvoll möglich sind.

Es bräuchte weitere Öffnungen, auch in Baden-Württemberg. „Hammer und Farbe verderben nicht so schnell“, sagt der Regierungssprecher. Er hat damit grundsätzlich Recht. Aber das Land kann es sich nicht leisten, Baumärkte erst nach Ablauf des Verfalldatums zu öffnen.

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