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Stadtrat bestätigt Pläne von Oberbürgermeisterin Steinruck

Rathaus in Ludwigshafen wird abgerissen – mit Auswirkungen auf die Hochstraßen

Durchatmen in Ludwigshafen: Der Vorschlag der Stadtspitze für den Abriss des Rathauses wurde in einer Ratssitzung am Montag durchgewunken. Davon hängt auch die Zukunft der Hochstraßen-Situation in der Stadt ab.

11.08.2020, Rheinland-Pfalz, Ludwigshafen: Ein Bagger reißt die Fahrbahndecke der Hochstraße Süd ab, die zuvor dafür mit einer Stützkonstruktion aus Holzstämmen versehen wurde. Der Abriss der auf pilzförmigen Pfeilern ruhenden Trasse war nötig geworden, weil sie als einsturzgefährdet gilt. Die Süd-Trasse gilt als einer der wichtigen Verkehrsachsen der Region. Foto: Uwe Anspach/dpa +++ dpa-Bildfunk +++ | Verwendung weltweit
Bald ist alles weg: Die Pilzkonstruktion der Hochstraße Süd in Ludwigshafen wird derzeit abgerissen. Im November sollen die Arbeiten beendet sein. Foto: Uwe Anspach picture alliance/dpa

Wer in der Nähe der ehemaligen Hochstraße Süd in Ludwigshafen lebt, muss zuverlässige Kopfschmerz-Tabletten haben. Der Lärm der Bohrmeißel, mit denen sich die Bagger Stück für Stück in den Beton der ehemals 500 Meter langen Betonkonstruktion fressen, geht direkt in den Kopf. Seit Juni wird der als Pilzhochstraße bekannte Abschnitt abgetragen. Bis November soll der Abbruch andauern. Die Arbeiten dominieren die Geräuschkulisse in der Innenstadt, sind aber nur ein Teil der Herkulesaufgabe.

Denn in der Sondersitzung des Stadtrates am Montagabend ging es in erster Linie um die Zukunft der Hochstraße Nord und des Rathauses. Oberbürgermeisterin Jutta Steinruck (SPD) beschwor mehrfach: „Alles hängt mit allem zusammen.“ Fast vier Stunden debattieren die Vertreter der Stadtspitze und der Fraktionen miteinander. Die Entscheidung fiel einstimmig: Das Rathaus wird abgerissen, sehr zur Erleichterung der Oberbürgermeisterin: „Der Dank an alle.“

Abriss sorgt für neue Möglichkeiten beim Straßenverlauf

Von der Zukunft des Rathauses hing einiges ab. Abriss, Teilabriss oder doch Sanierung – vieles war möglich. Mit dem Votum erhält die Stadtspitze um Steinruck auch das Mandat, eine alternative Streckenführung für den Neubau der geplanten Stadtstraße Nord prüfen zu lassen.

Die noch bestehende Hochstraße Nord sollte ab 2023 abgerissen werden und einer ebenerdigen Variante weichen, die direkt darunter gebaut werden sollte. Wegen der Probleme im Süden wurde die nördliche Trasse vorübergehend zur Ausweichroute in Richtung Mannheim. Steinruck hatte dafür plädiert, das Rathaus abzureißen, um Platz für die Fahrbahn der neuen, ebenerdigen Stadtstraße zu schaffen. Diese könne so um zehn bis 15 Meter verschoben werden und über die freie Fläche des Rathaus-Geländes verlaufen. „So stellen wir sicher, dass die gesamte Hochstraße Nord weiter im Betrieb sein kann, solange die Bauarbeiten an der Stadtstraße laufen“, nannte die SPD-Politikerin die Vorzüge. Die Arbeiten sollen zudem zwei Jahre kürzer dauern, von Kosteneinsparungen im zweistelligen Millionenbereich pro Jahr ist die Rede. 2026 könnten die Bauarbeiten beginnen. Ein neuer Rathaus-Standort muss noch gesucht werden.

Und die Hochstraße Süd? Hier könnte bis 2025 der Ersatzbau für die Pilzkonstruktion fertig sein. Die Zukunft der Weißen Hochstraße, die sich an die Pilzhochstraße anschließt, war dazu lange unklar. Auch hier drohte der Einsatz der Bagger. Steinruck sorgte mit den Worten „kein Abriss“ für Erleichterung. Zwar stehen nach Überprüfungen laut Björn Berlenbach, Leiter des Tiefbauamtes, Sanierungen an, aber: „Das ist alles überschaubar, es wird Zeit, dass man nicht immer nur Pech hat.“



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