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Konjunkturumfrage

IHK Karlsruhe: In der regionalen Wirtschaft herrscht „Ernüchterung bis Existenzangst“

Der regionalen Wirtschaft geht es schlechter als im Herbst. Will man der Konjunkturumfrage der IHK Karlsruhe etwas Positives abgewinnen, dann kann man sagen: Vor einem Jahr war die Situation schlechter. In einigen Branchen herrscht jedoch Existenzangst.

Die Industrie- und Handelskammer Karlsruhe hat das Ergebnis ihrer aktuellen Konjunkturumfrage vorgelegt.
Setzt auf bessere Zeiten: Die Industrie- und Handelskammer Karlsruhe hat das Ergebnis ihrer aktuellen Konjunkturumfrage vorgelegt. Foto: Rake Hora

Das ist alles nicht gut für die heimische Wirtschaft: Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie, Lieferengpässe, enorm hohe Energie- und Rohstoffpreise sowie Fachkräftemangel wirken sich aus.

Im Branchendurchschnitt bewerten die Unternehmen zwischen Bruchsal und Bühl die aktuelle Geschäftslage sowie die Geschäftserwartungen schlechter als im vergangenen Herbst.

Der entsprechende Konjunkturklimaindex der Industrie- und Handelskammer (IHK) Karlsruhe ist von 136 auf 132 Punkte gesunken. Das teilt die Kammer, die 68.700 Unternehmen repräsentiert, nach ihrer aktuellen Umfrage mit.

Regionale Wirtschaft: Immerhin ist die Situation besser als vor einem Jahr

Ein kleiner Trost: In den meisten Wirtschaftszweigen ist die Situation besser als vor einem Jahr. „Dieser branchenübergreifende Trend darf jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass in einigen Bereichen wie dem Nicht-Lebensmittel-Einzelhandel oder konsumnahen und kontaktintensiven Dienstleistungsbereichen Ernüchterung bis hin zur Existenzangst herrscht“, unterstreicht IHK-Präsident Wolfgang Grenke.

In einigen Bereichen herrscht Ernüchterung bis hin zur Existenzangst.
Wolfgang Grenke, IHK-Präsident

Mit Corona haben indirekt auch die Engpässe bei Vorprodukten und Rohstoffen zu tun. Hinzu kommen die hohen Preise für Energie und Transport. Dadurch steigen für die Unternehmen die Kosten. „Nicht in jedem Fall können sie weitergegeben werden und drücken teilweise bis zur Schmerzgrenze auf die Margen der Betriebe“, sagt Grenke.

Ein Blick auf die Details der IHK-Konjunkturumfrage: Die aktuelle Geschäftslage wird von 51 (zuvor 52) Prozent als „gut“ bezeichnet. 11 Prozent sind unzufrieden – dies ist ein Plus von 3 Prozentpunkten gegenüber der Herbst-Umfrage.

Die Industrie hat dabei laut IHK einen deutlichen Sprung nach oben gemacht. Dafür ist die Stimmung bei den Dienstleistern deutlich gesunken – beispielhaft dafür stehen Hotellerie und Gastronomie.

Und wie geht es im aktuellen Jahr weiter? Mittlerweile blicken nur noch 33 (zuvor: 37) Prozent optimistisch in die Zukunft. Der Anteil der Pessimisten ist auf 10 (zuvor 8) Prozent gestiegen. Immerhin 57 Prozent der befragten Unternehmen gehen von einem konstanten Geschäftsverlauf auf.

Sorge um Fachkräfte noch vor der Corona-Krise

Blickt man auf alle Wirtschaftszweige, dann steht noch vor der Corona-Krise ein anderes Geschäftsrisiko ganz oben: der Fachkräftemangel. So sind beispielsweise – wie mehrfach berichtet – der Gastronomie scharenweise die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter davongelaufen und haben sich neue Arbeitgeber gesucht.

Im Durchschnitt will knapp jeder vierte Betrieb in diesem Jahr neue Mitarbeiter einstellen. 13 Prozent rechnen damit, dass sie Stellen streichen müssen. Im Herbst waren davon nur 11 Prozent der Befragten ausgegangen.

37 von 100 Befragten rechnen frühestens im zweiten Halbjahr damit, dass ihre Sorgen um Materialknappheit vorbei sind. 21 von 100 Befragten gehen davon aus, dass dies erst im kommenden Jahr der Fall sein wird. Noch pessimistischer ist die Bauindustrie: Dort befürchtet ein Drittel, dass sich erst 2023 die Lage entspannt.

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