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Corona in Pforzheim und dem Enzkreis

Gesundheitsamt Pforzheim rechnet mit dramatischem Anstieg der Fallzahlen

Die Booster-Impfungen laufen und sind in den Altenheimen fast abgeschlossen, Tests werden nach wie vor nachgefragt, berichtete die Leiterin des Gesundheitsamts. Dennoch: Sie befürchtet einen Corona-Winter mit massiv steigenden Fallzahlen.

Leiterin des Gesundheitsamt, Brigitte Joggerst
Mit Inzidenzen bis zu 500 in Pforzheim und Enzkreis rechnet die Leiterin des Gesundheitsamt, Brigitte Joggerst, in diesem Winter Foto: Jürgen Peche

Eine vorläufige Bilanz der Corona-Pandemie in Pforzheim und Enzkreis hat die Leiterin des Gesundheitsamts, Brigitte Joggerst, am Donnerstag vor dem Sozial- und Kulturausschuss des Enzkreises gezogen.

„Corona ist noch da, aber nicht mehr so dramatisch“, beschrieb zunächst die Erste Landesbeamtin Hilde Neidhardt die Lage. Das sieht Joggerst differenzierter: Nachdem vor einem Jahr die über 80-Jährigen am meisten betroffen waren, seien es jetzt die jüngeren Menschen.

Joggerst rechnet mit Anstieg der Fallzahlen

Sie rechnet in den kommenden Wochen mit einem Anstieg der Fallzahlen bei Kindern und Jugendlichen. Deshalb ist für sie die Situation an Kitas und Schulen wichtig. Die meisten Übertragungen geschähen derzeit aber in den Familien.

Brigitte Joggerst rechnet im Winter mit einem dramatischen Anstieg der Inzidenz in Pforzheim und Enzkreis bis in die Größenordnung von 400 bis 500. In der Folge könnten die Maßnahmen wieder strenger werden, etwa mit einer generellen Maskenpflicht. Die Strategie des Gesundheitsamts besteht laut Joggerst aus „Informieren, Impfen, Quarantäne, Hygienekonzepte und Testen“.

Bei einem Ausbruchsgeschehen geben wir zudem großzügig Gratis-Testberechtigungsscheine aus.
Brigitte Joggerst, Leiterin des Gesundheitsamts

Ein Nachlassen bei den nun meist gebührenpflichtigen Tests kann Gesundheitsamts-Leiterin Joggerst nicht bestätigen. „Bei einem Ausbruchsgeschehen geben wir zudem großzügig Gratis-Testberechtigungsscheine aus“. Auch die dritte, sogenannte Booster-Impfung sei schon längst in Gang und in den Altenheimen nahezu abgeschlossen.

Verfolgung von Kontaktpersonen übernimmt das Gesundheitsamt

Die Verfolgung von Kontaktpersonen durch das Gesundheitsamt wird schwerpunktmäßig bei Ausbrüchen in Altenheimen und bei anderen besonders gefährdeten Gruppen praktiziert. Pforzheim, so Joggerst hat mit Inzidenzen um die 200 derzeit nach Heilbronn die höchsten Fallzahlen im Land. Seit 7. März dieses Jahres zählte das Gesundheitsamt, das für Pforzheim und den Enzkreis zuständig ist, 21.356 positive Fälle von Corona.

481 Menschen starben mit oder an der Infektion

1.578 Personen wurden in Krankenhäusern behandelt und 481 starben mit oder an der Infektion. Als Vergleich dazu nannte Joggerst die Zahl der jährlichen Krebstoten in Stadt und Enzkreis, die durchschnittlich bei 500 liege.

Das Kommunale Impfzentrum in Mönsheim hatte bis zur kürzlichen Schließung an 252 Tagen durchgehend geöffnet und in dieser Zeit rund 100.000 Menschen geimpft. Die Kandidaten kamen zu 63,5 Prozent aus dem Enzkreis, zu 7,8 Prozent aus Pforzheim und der Rest von woanders her. Am 19. April dieses Jahres wurde der Impfrekord aufgestellt mit 720 Impfungen an einem Tag.

Rückbau des Impfzentrums in Mönsheim ist abgeschlossen

Die Rekordmonate waren Mai und Juni mit jeweils rund 20.000 Impfungen. Inzwischen ist der Rückbau des Impfzentrums in Mönsheim abgeschlossen, nach zehn Monaten Betrieb. Die Impfquote zum Stichtag 17. Oktober liegt für Pforzheim bei 53,6 Prozent der Bevölkerung, im Enzkreis bei 61,6 Prozent.

Als Nachfolger der geschlossenen Impfzentren in Mönsheim und Pforzheim bietet seit Anfang der Woche die Impfambulanz im ehemaligen Restaurant „Aposto“ Impfungen an. Dort sind drei Kabinen eingerichtet, in denen niedergelassene Ärzte, Ärzte aus den medizinischen Versorgungszentren der Kliniken und ein mobiles Impfteam aus Karlsruhe Dienst tun. Die Impfambulanz wird zunächst bis Dezember offen sein. Danach soll die Lage neu beurteilt werden.

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