Skip to main content

Lichtblick in dunklen Zeiten

Bulldog-Freunde aus Kieselbronn fahren mit beleuchteten Traktoren umher

Kurzfristig trommelten Feuerwehrkommandant Matthias Poppe und Bürgermeister Heiko Faber zwölf Fahrzeuge für die Sternfahrt in Kieselbronn zusammen. So mancher Teilnehmer hat dafür sogar an seinem Traktor herumgeschraubt.

Ein schöner Anblick: Viel Mühe hatten sich die Teilnehmer der Sternfahrt in Kieselbronn gegeben, um ihre Traktoren mit funkelnden Lichterketten zu schmücken.
Viel Mühe hatten sich die Teilnehmer der Sternfahrt in Kieselbronn gegeben, um ihre Traktoren mit funkelnden Lichterketten zu schmücken. Foto: Nico Roller

Bunte Lichterketten leuchten in der Dunkelheit, Sterne funkeln und glitzern: Zahlreiche, stimmungsvoll beleuchtete und geschmückte Traktoren und Vespas sind am vierten Adventssonntag durch Kieselbronn gefahren, um den am Straßenrand stehenden Menschen im zweiten Corona-Jahr vor Weihnachten eine Freude zu bereiten.

„Wir wollen gerade den Kindern in dieser trübseligen Zeit ein Strahlen und ein Licht bringen“, sagt Feuerwehrkommandant Matthias Poppe, der die Aktion zusammen mit Bürgermeister Heiko Faber (parteilos) federführend organisiert hatte.

Dass es dazu kam, ist einem riesigen Zufall zu verdanken: Alles fing mit einem Bericht über eine ähnliche Aktion im Ahrtal an, den Poppe im Fernsehen gesehen hatte. Ein Bericht, der ihn in der folgenden Nacht nicht schlafen ließ.

„Ich habe mir die ganze Zeit gedacht: So was könnte man doch auch bei uns in Kieselbronn machen.“ Mitten in der Nacht stand er auf, um eine Liste anzufertigen mit Leuten, die er am nächsten Morgen fragen wollte, ob sie dabei wären.

Doch noch bevor er dazu kam, rief Faber bei ihm an. Unglaublich, aber wahr: Der Bürgermeister hatte denselben Beitrag gesehen und war auf dieselbe Idee gekommen. „Wir haben uns dann zusammen überlegt, wie wir das aufziehen können.“

Feuerwehrkommandant Matthias Poppe war überrascht von der Resonanz

Schnell war klar: Faber kümmerte sich um die ordnungsrechtlichen Belange, Poppe legte die Strecke fest und fragte, wer mitmachen würde. Wie „hammergeil“ und „riesig“ die Resonanz war, kann er immer noch kaum fassen: „Dieses Engagement hat mich echt begeistert.“

Zwölf Fahrzeuge waren schließlich am Sonntagabend mit dabei: Traktoren, Rasenmäher-Bulldogs und ein Unimog. Auch der Pforzheimer Vespa-Club ist mit sechs Fahrzeugen mit von der Partie, alles Oldtimer, alle liebevoll geschmückt. Den Strom für die Lichterketten liefern Batterien.

Wir wollen gerade den Kindern in dieser trübseligen Zeit ein Licht bringen.
Matthias Poppe, Feuerwehrkommandant

„Wir finden das eine schöne Sache, die wir gerne unterstützen wollen“, erklärt Vorsitzender Michael Klingel. Unterstützen wollte die Aktion auch Michael Reinkunz, der am Sonntagabend mit seinem Deutz 4507 aus den 1980er Jahren dabei ist. „Für mich war gleich klar, dass ich da mitmache.“ Viereinhalb Stunden hat er seinen Traktor geschmückt: mit 60 Metern Lichterkette und einem großen, funkelnden Stern.

Teilnehmer hat extra eine Metallstange an seinen Bulldog montiert

Viel Mühe hat sich auch André Wedekind gegeben, der mit einem Rasenmäher-Bulldog von John Deere vorausfährt. Um ihn mit einer Lichterkette schmücken zu können, hatte er vorher extra Metallstangen angeschraubt und angeschweißt. „Das flexe ich hinterher wieder ab.“

Als Weihnachtsmann unterwegs: Kieselbronns Bürgermeister Heiko Faber nahm in einem weißen Schlitten Platz und winkte den zahlreichen Menschen zu, die mit Abstand am Straßenrand standen.
Kieselbronns Bürgermeister Heiko Faber nahm in einem weißen Schlitten Platz und winkte den zahlreichen Menschen zu, die mit Abstand am Straßenrand standen. Foto: Nico Roller

Timo Hillenbrand fährt einen großen Unimog 406 aus den 1960er-Jahren. Er ist dabei, weil er „etwas Licht in die dunkle Jahreszeit bringen“ will. Geschmückt hat er seinen Oldtimer mit 140 Metern Lichterkette und einem weißen Schlitten, der auf der Ladefläche steht. In ihm nimmt Bürgermeister Heiko Faber Platz – und zwar als Weihnachtsmann verkleidet, mit rotem Mantel und einem weißen Rauschebart.

Konvoi fährt durch die Straßen und wünscht schöne Weihnachten

Als der leuchtende Konvoi durch die Straßen fährt, winkt er den Menschen mit beiden Händen zu und wünscht ihnen schöne Weihnachten. „Ich musste echt aufpassen, dass ich nicht Helau rufe“, sagt er hinterher lächelnd. Er ist überzeugt: Die Aktion zu organisieren, war die richtige Entscheidung.

Ich bin jedem dankbar, der diese Idee so kurzfristig in die Tat umgesetzt hat.
Heiko Faber, Bürgermeister

„Ich hatte den Eindruck, dass die Menschen sich sehr gefreut haben“, sagt er und betont: „Ich bin jedem dankbar, der diese Idee so kurzfristig in die Tat umgesetzt hat.“ Damit meint er auch die freiwillige Feuerwehr, die sich um die Verkehrsabsicherung gekümmert hat.

Zudem verweist er auf eine weitere Aktion, mit der man den Kindern etwas Gutes tun will: Im örtlichen Raiffeisenmarkt steht noch bis Weihnachten eine Spendenkasse in Bulldog-Form. Mit dem in ihr gesammelten Geld will man jeder Klasse der Grundschule einen Obstkorb schenken und nach Möglichkeit noch ein paar Spielgeräte für die Pausen anschaffen.

nach oben Zurück zum Seitenanfang