Skip to main content

Neue Freiheiten

Kulturhalle Remchingen stockt Plätze auf: Enzkreis freut sich auf Lockerungen an diesem Mittwoch

Nachdem am Dienstagmorgen auch das Robert-Koch-Institut die Corona-Inzidenz im Enzkreis deutlich unter 50 ausweist, steht den grundlegenden Lockerungen zwischen Straubenhardt und Sternenfels ab diesem Mittwoch nichts mehr im Weg.

Mit Lagerfeuermusik aus den 60er-Jahren eröffneten die „Love and Peace Rebels“ um Gernot Pfeiffer (von links), Gastsängerin Katrin Haug, Claus Müller und Ralf Hopp die Livestream-Reihe der Kulturhalle Remchingen.
Sieben Monate ohne Publikum: Acts wie die „Love and Peace Rebels“ im Bild hatten in einer Livestream-Reihe die Kulturhalle Remchingen wenigstens etwas belebt. Jetzt kehren mit dem Auftritt von Konstantin Wecker die Besucher zurück. Foto: Julian Zachmann

Geschäfte, Kulturbetriebe und Gaststätten stellen sich auf die neuen Freiheiten ein.

Dass die Zahlen laut Landesgesundheitsamt am Montagabend noch abgeklärt wurden, hatte für eine Restunsicherheit gesorgt.

Unser Redakteur René Ronge beantwortet die wichtigsten Fragen.

Worum ging es bei der Datenklärung am Montagabend?

Damit es die weitreichenden Lockerungen geben kann, muss ein Landkreis fünf Tage hintereinander eine Sieben-Tage-Inzidenz unter 50 aufweisen. Der Montag war der letzte Tag für diese Rechnung, und ausgerechnet hier versah das Landesgesundheitsamt die Zahlen mit dem Vermerk: „Befindet sich derzeit in Abklärung“. Zwölf Fälle waren für den Enzkreis ausgewiesen, versehen mit einem Plus und einem Minus. Die Inzidenz wollte so gar nicht dazu passen. Das Landratsamt sorgte inzwischen für Aufklärung: In den vergangenen Tagen wurden im Gesundheitsamt einige Neuinfizierte aus Pforzheim versehentlich dem Enzkreis zugeordnet, was im Rahmen der regelmäßigen Datenüberprüfung am Montag festgestellt und umgehend korrigiert worden sei. Dem Enzkreis wurden zwölf Fälle abgezogen. Dadurch stimmen die zuletzt leicht voneinander abweichenden Zahlen von Land und RKI wieder überein.

Hat das Auswirkungen auf die Pforzheimer Zahlen?

In der Tat. Die zwölf Fälle wurden dem Stadtkreis zugeschlagen. Das erklärt den plötzlichen Wiederanstieg der dortigen Inzidenz am Montag auf 55,6. Der eigentliche „Ausrutscher“ war demnach aber der zu niedrige Wert von 45,3 am Sonntag. Nachteile entstehen der Stadt daraus nicht. Und dem Enzkreis keine Vorteile.

Was passiert eigentlich, wenn falsche Zahlen an Tagen in die Berechnung einfließen, die dann direkt Auswirkungen auf Lockerungen oder strengere Regeln haben?

„Der Wert, der morgens steht, der steht“, sagt eine Sprecherin des RKI auf Anfrage. Korrekturen seien am nächsten Tag immer möglich. „Aber das wird nicht rückwirkend gemacht“, erklärt die Sprecherin.

Wie geht es im Enzkreis jetzt weiter?

Sicher ist: Ab diesem Mittwoch darf die Gastronomie bis 1 Uhr nachts öffnen, private Treffen sind mit zehn Personen aus drei Haushalten möglich, im Einzelhandel gibt es keine Testpflicht mehr, und Veranstaltungen sind mit 250 Personen drinnen oder bis zu 500 draußen erlaubt. Noch mehr Lockerungen gibt es, wenn ein Kreis fünf Tage in Folge unter der Grenze von 35 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen bleibt. Für den Enzkreis ist das nun das nächste Ziel. Dann entfällt die Testpflicht für Außenbereiche der Gastronomie oder bei Freibädern. Zu Kongressen, Kulturveranstaltungen und Co dürfen dann im Freien bis zu 750 Personen kommen. Rückwärts geht es natürlich auch. Steigt die Inzidenz drei Tage in Folge über 50, gelten wieder die strikteren Regeln der vergangenen Wochen.

Wie schnell spürt man die neuen Freiheiten beispielsweise in der Kultur?

Stellenweise sehr schnell. Beispiel Kulturhalle Remchingen: Sieben Monate lang gab es hier keine Veranstaltung mit Publikum, zwischenzeitlich wurden einige Auftritte aus der leeren Halle gestreamt. Im wohl wichtigsten Kulturort zwischen Pforzheim und Karlsruhe geht es am Freitag wieder richtig los. Erster Act ist Konstantin Wecker. Die Lesung war mit 100 Tickets bisher schon ausverkauft. „Mit den neuen Regeln können wir die Kapazität deutlich erhöhen“, erklärt nun jedoch Remchingens Kulturamtsleiter Paul Taube. „Und wir haben doppelten Grund zur Freude. Von jetzt an können auch Innen-Veranstaltungen stattfinden.“ Außen dürften sogar 500 Plätze belegt werden. Weil man sich in der Remchinger Kulturhalle aber wie gewohnt die Möglichkeit offenhalten will, bei schlechtem Wetter nach innen auszuweichen, werden maximal 250 Tickets verkauft die neue Obergrenze für innen. „Das bedeutet Planungssicherheit für uns und unsere Besucher, weil die Veranstaltungen jetzt wetterunabhängig auf jeden Fall stattfinden können“, erklärt Taube. Übrigens: Auch für die bislang ausverkaufte Komödie „Tatort – so isch’s wore“ von Harald Hurst am Samstag, 19. Juni, gibt es jetzt 150 weitere Karten.

nach oben Zurück zum Seitenanfang