Skip to main content

Platz für 80 Menschen

Neue Flüchtlingsunterkunft in Maulbronn soll Mitte März bezogen werden

Seit dieser Woche ist die Unterkunft beheizbar und wird mit Strom versorgt. Mitte März sollen die ersten Flüchtlinge einziehen.

Dezernent Holger Nickel, Bürgermeister Andreas Felchle und Amtsleiterin Miriam Mayer (von links) in einem der Zimmer der Unterkunft.
Dezernent Holger Nickel, Bürgermeister Andreas Felchle und Amtsleiterin Miriam Mayer (von links) in einem der Zimmer der Unterkunft. Foto: Florian Ertl

Im November hat der Enzkreis grünes Licht für die Errichtung einer Wohnanlage für Geflüchtete auf dem BayWa-Areal am Maulbronner Stadtbahnhof erhalten. Inzwischen stehen die Container, die der Kreis für zunächst 15 Monate anmietet. Mitte März soll die Flüchtlingsunterkunft in Betrieb gehen. Am Freitag machte sich Bürgermeister Andreas Felchle (CDU) ein Bild von den neuen Unterbringungsmöglichkeiten.

Begleitet wurde der Maulbronner Rathauschef von Miriam Mayer, Leiterin des Amts für technische Dienste. Außerdem stattete Holger Nickel, Dezernent für Landwirtschaft, Forsten und Öffentliche Ordnung im Landratsamt Enzkreis, dem Containerbau einen Besuch ab. „Das Grundstück wurde bereits auf dem Höhepunkt der Flüchtlingskrise 2015 für eine Notunterbringung von Asylsuchenden genutzt. Hier konnte der Kreis gute Erfahrungen machen“, erklärte Nickel, der im November 2022 die Nachfolge von Dezernent Daniel Salier antrat und für die Unterbringung von aktuell rund 4.900 Geflüchteten im Enzkreis zuständig ist.

Der Bedarf an vorläufigen Unterbringungsmöglichkeiten ist durch den Ukraine-Krieg gestiegen
Holger Nickel, Landratsamt Enzkreis

In der zweigeschossigen Anlage sollen in wenigen Wochen bis zu 80 Personen untergebracht werden können. In der Unterkunft stehen zwei Küchen, zwei große Essens- und Aufenthaltsräume, separate Dusch- und Toilettenräume sowie 27 Zimmer für Geflüchtete zur Verfügung. „Vorgesehen ist eine Nutzung von bis zu 24 Monaten“, sagte Dezernent Nickel.

Mit der Einrichtung der Containeranlage reagiere der Enzkreis auf gestiegene Flüchtlingszahlen im vergangenen Jahr. „Der Bedarf an vorläufigen Unterbringungsmöglichkeiten ist durch den Ukraine-Krieg gestiegen“, so Nickel. In Niefern werde deswegen demnächst ein weiterer Containerbau errichtet.

Unterbringung in Containern in Maulbronn ist eine Übergangslösung

Die Errichtung des Containerbaus in Maulbronn ging planmäßig vonstatten und begann Ende Januar. Es folgten die Einrichtungsarbeiten. Seit dieser Woche ist die Unterkunft auch beheizbar und wird mit Strom versorgt. Bis zur ersten Märzwoche soll dann auch die Wasserversorgung stehen.

„Die Unterbringung in Containern ist immer eine temporäre Lösung. Wichtig ist, dass die Menschen schnell in Anschlussunterbringungen überführt werden, damit eine schnelle Integration gelingen kann“, fand Bürgermeister Felchle, der betonte, dass Mehrzweck- und Sporthallen als Flüchtlingsunterkünfte ungeeignet seien.

Die Stadt Maulbronn habe sich deswegen immer um andere Unterbringungsoptionen bemüht. „Ich würde dem Gemeinderat auch empfehlen, dass bei gleichbleibendem Bedarf die Anlage in zwei Jahren dann von der Stadt übernommen wird“, sagte Felchle.

Amtsleiterin Mayer bedankte sich bei Vereinen für die Unterstützung bei der Einrichtung der Zimmer. „Hier haben verschiedene Ortsverbände des Technischen Hilfswerks, die freiwilligen Feuerwehren aus Maulbronn, Ötisheim und Knittlingen und der Ortsverband des Deutschen Roten Kreuzes tatkräftig mitgeholfen“, berichtete Mayer.

Unterkunft soll Menschen eine Zukunftsperspektive geben

Die Ehrenamtlichen hätten Betten, Spinde, Tische, Stühle und Geräte für die Küchen und Waschmöglichkeiten in die Unterkunft geräumt. „Da ist das THW dann auch mit einem Gabelstapler angerückt und hat schwere Objekte in den ersten Stock gehievt. Jeder hat mit angepackt“, schilderte die Leiterin des Amts für technische Dienste. Die Hilfsbereitschaft sei weiterhin groß.

„Es ist unsere Pflicht, Kriegsvertriebenen und Asylsuchenden Schutz zu gewähren. Da sollten wir uns alle einig sein“, meinte Bürgermeister Felchle. Die Kommunen würden die damit verbundenen Aufgaben aber nicht ohne Unterstützung durch den Bund bewältigen können. „Ich empfehle den handelnden Akteuren, sich bei ihren Entscheidungen in der Flüchtlings- und Einwanderungspolitik immer bewusst zu machen, dass unsere Ressourcen begrenz sind“, plädierte der 61-Jährige.

Natürlich könnten an anderer Stelle noch weitere Containerunterkünfte gebaut werden, doch gehe es auch darum, die Menschen, die in diesen unterkommen, adäquat zu versorgen, zu unterstützen und ihnen eine Zukunftsperspektive zu geben.

nach oben Zurück zum Seitenanfang