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Ermittlungen in zwei Fällen

Messerattacke in Lienzingen: Mann soll Frau im März schon einmal angegriffen haben

Gegen den Mann, der die Frau in Lienzingen mit einem Messer attackiert haben soll, läuft eine weitere Ermittlung: Er hat die Frau im März wohl schon einmal angegriffen.

Plakate an Bushaltestelle
Mit Plakaten in deutscher und türkischer Sprache an der Bushaltestelle in der Lienzinger Friedenstraße sucht die Polizei Zeugen der Messerattacke am 17. Juni. Foto: Torsten Ochs

Rund drei Wochen nach der Messattacke auf eine Frau in Lienzingen laufen die Ermittlungen unverändert weiter. Das bestätigte Henrik Blaßies, Sprecher der Pforzheimer Staatsanwaltschaft, auf Nachfrage.

Der mutmaßliche Täter, ein 28 Jahre alter Iraker, sitzt weiterhin in Untersuchungshaft. Er soll am 17. Juni kurz vor 12 Uhr an der Bushaltestelle in der Friedenstraße aus dem Bus gestiegen sein und auf die Frau eingestochen haben. Die 27-Jährige, die an der Bushaltestelle gewartet hatte, brach zusammen. Lebensgefahr habe nicht bestanden, so die Ermittler. Passanten kümmerten sich um die Frau, während andere den Täter verfolgten.

Dieser warf das Messer weg und rannte in Richtung Schrebergärten. Hier versteckte er sich zeitweise in einem Schuppen. Die Polizei sperrte den Tatort ab und machte sich mit einem Hubschrauber und Personenspürhund auf die Suche nach dem Geflüchteten. Nach rund drei Stunden wurde er gefasst und ließ sich „widerstandslos“ festnehmen, wie Polizei und Staatsanwaltschaft mitteilten.

Tatverdächtiger ließ sich widerstandslos festnehmen

Einen Tag später wurde der Tatverdächtige dem Haftrichter beim Amtsgericht Karlsruhe vorgeführt. Die Pforzheimer Zweigstelle der Staatsanwaltschaft Karlsruhe hatte den Strafbefehl wegen Fluchtgefahr erlassen. Und auch wegen der Wiederholungsgefahr. Denn der 28-Jährige soll die Frau im vergangenen März schon einmal angegriffen haben. Aber wohl nicht mit einem Messer.

Wie genau – das wollte Sprecher Blaßies nicht bekannt geben, weil parallel zur Messerattacke auch in dieser Sache ermittelt werde. Klar ist, dass die Frau damals Anzeige wegen Körperverletzung erstattet hat. Gründe für eine Haft hätten damals nicht vorgelegen, so Blaßies. Dazu zählen Flucht-, Wiederholungs- oder Verdunklungsgefahr. Das habe sich mit der Tat am 17. Juni aber geändert, deshalb sitze er nun in U-Haft, so Blaßies weiter.

Lienzinger vermuten Beziehungsstreitigkeiten als Motiv für die beiden Taten

Was hinter den beiden Attacken auf die Frau steckt, ist ebenfalls noch unklar. Die Ermittlungsbehörden bestätigten bisher nur, dass sich Täter und Opfer gekannt haben. Anwohner in der Nähe des Tatorts vermuten, dass Beziehungsstreitigkeiten das Motiv hinter den Taten sein könnten.

Ob Anklage gegen den Mann erhoben wird, ist noch unklar. Falls ja, müsse in der Regel spätestens sechs Monate nach der Inhaftierung die Verhandlung beginnen. „Die Frist wird bei uns normalerweise eingehalten“, so Blaßies.

Polizei sucht nach Zeugen der Messerattacke

Die Polizei sucht weiterhin nach Zeugen der Tat. Besonders nach einer jungen Frau und einem Mann, die zur Tatzeit den Linienbus verlassen hatten und wieder zugestiegen sind. Zwei Plakate an der Bushaltestelle auf Deutsch und Türkisch weisen auf den Sachverhalt hin. Bisher hätten sich noch keine Zeugen gemeldet, sagt der Sprecher der Polizei, Benjamin Koch, auf Nachfrage.

Zeugen gesucht

Hinweise nimmt der Kriminaldauerdienst unter Telefon (07231) 186-4444 entgegen.

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