Nach der Wahl von Sabine Wagner (parteilos) zur Bürgermeisterin von Neuhausen braucht der Pforzheimer Ortsteil Huchenfeld einen neuen Ortsvorsteher. Bislang übt Wagner dieses Amt aus. Wie geht es an beiden Orten weiter?
Die Stelle des Ortsvorstehers soll bereits in dieser Woche ausgeschrieben werden. Wagner ist Beamtin auf Lebenszeit, sie muss nun bei der Stadt ihre Entlassung beantragen. Dazu wird der Ortschaftsrat befragt. Das könnte in der Sitzung des Gremiums an diesem Donnerstag geschehen.
In der Hauptsatzung der Stadt ist die hauptamtliche Ortsvorsteher-Stelle in Huchenfeld festgeschrieben. Die anderen Stadtteile haben ehrenamtliche Kräfte. In Huchenfeld sind die Erfahrungen mit einem hauptamtlichen Stadtteil-Oberhaupt sehr gut, sowohl mit Wagner wie auch mit deren Vorgänger.
Stelle in Pforzheim-Huchenfeld könnte einige Zeit unbesetzt bleiben
Denkbar ist, dass das Amt in Huchenfeld für eine gewisse Zeit unbesetzt bleibt. „Die Bewerbersituation im öffentlichen Dienst ist derzeit nicht einfach“, sagt Bernhard Enderes, Leiter des Personal- und Organisationsamtes der Stadt Pforzheim. Solange die Stelle vakant ist, wären die beiden Ortsvorsteher-Stellvertreter Bernd Heintz und Wolfgang Reiß gefragt.
Was auf ihn an Mehrarbeit im Ehrenamt als Ortschaftsrat zukommen könnte, darüber macht sich Heintz bislang wenig Gedanken: „Am 21. Oktober ist Ortschaftsratssitzung. Da werden wir sehen, was Sache ist.“ Voraussichtlich wird er als erster Stellvertreter für die Sitzungen zuständig sein, der zweite Stellvertreter Reiß kümmert sich um Verwaltungsaufgaben.
Allerdings dürfte die Stadt wie damals während der Elternzeit von Sabine Wagner den Ehrenamtlichen einen Verwaltungsleiter zur Seite stellen. Bernhard Enderes erinnert sich an das Ergebnis der Ausschreibung der Stelle vor neun Jahren. Damals gab es zwei Bewerbungen.
Er sieht in der Stelle eines Ortsvorstehers eine gute Ausgangsposition für den Aufstieg in der Verwaltungslaufbahn. „Ein ideales Sprungbrett zum Bürgermeister“, sagt der Personalamtsleiter – genau wie Wagner es jetzt mit ihrem Abgang gen Neuhausen vormacht.
Amtsantritt von Sabine Wagner im Dezember möglich
Und wie geht es in der Enzkreis-Gemeinde weiter? Zunächst mal schickt die Gemeinde die Wahlunterlagen zur Prüfung ins Kommunalamt, also an den Landkreis. Bis zu vier Wochen kann die Wahlprüfung dauern, dann ist das Ergebnis amtlich. Am Sonntag hatten 2.141 Wahlberechtigte ihre Stimme abgegeben, davon erhielt Wagner 2.068 (97,45 Prozent), Dauerwerber Samuel Speitelsbach blieb weit abgeschlagen.
Am Mittwoch, 15. Dezember, um 24 Uhr endet die Amtszeit von Bürgermeister Oliver Korz (parteilos), der sich nach 24 Jahren nicht mehr zur Wahl gestellt hatte. Im Jahresplan steht die letzte Gemeinderatssitzung in diesem Jahr in Neuhausen am Freitag, 17. Dezember im Kalender. Da bietet sich die Verpflichtung der neuen Bürgermeisterin an.
Glückwünsche an die neue Bürgermeisterin gab es schon zahlreich am Sonntagabend in der Monbachhalle. Landrat Bastian Rosenau, der krank zu Hause war, gratulierte telefonisch. „Mich haben ganz viele Glückwünsche auch als SMS erreicht von vielen lieben tollen Menschen“, sagte eine glückliche Sabine Wagner am Montagmorgen. Mehrere spätere Bürgermeisterkollegen hatte sie schon in der Monbachhalle getroffen.