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Nöttinger Ortsdurchfahrt soll neu gestaltet werden

Projekt für lebendige Ortsmitten: Keltern und Remchingen gehören zu den 20 Modellkommunen im Land

Keltern und Remchingen sind zwei von 20 Modellkommunen, an denen das Land beispielhaft zeigen will, wie Ortsmitten wieder lebendige Plätze der Begegnung werden können. Bürger sollen sich an dem Prozess beteiligen.

 die Ortsmitte von Dietlingen
Soll schöner werden: die Ortsmitte von Dietlingen. Gebäude im Zentrum sollen stärker zur Geltung kommen und Plätze entstehen, die zum Verweilen einladen. Foto: Herbert Ehmann

Freude in Keltern und Remchingen: Beide Gemeinden haben es in das „Ortsmitten-Projekt“ des Landes geschafft. Sie sind zwei von insgesamt 20 Keltern Modellkommunen für das Projekt „Ortsmitten – gemeinsam barrierefrei und lebenswert gestalten“. Initiiert wurde es vom Verkehrsministerium, Sozialministerium und dem Ministerium für den Ländlichen Raum Baden-Württemberg.

Keltern erhält Unterstützung des Landes bei der Bewältigung seines starken Durchgangsverkehrs und dem damit verbundenen Lärm. „Keltern wurde unter 73 Bewerbern in Baden-Württemberg ausgewählt. Darüber freuen wir uns besonders“, teilt Bürgermeister Steffen Bochinger mit.

Mit Blick auf die Leitbildergebnisse passe dieses Projekt sehr gut auf Keltern. Aus dem Leitbild heraus habe sich ein Inklusionsrat gebildet, der sich auch für barrierefreie Zugänge einsetze und schon die ersten Rampen an einen örtlichen Einzelhändler übergeben habe.

Wir wollen erreichen, dass Plätze entstehen, die zum Verweilen einladen.
Steffen Bochinger, Bürgermeister

Mit der Projektzusage habe die Gemeinde unter fachlichen Begleitung die Möglichkeit, in Dietlingen gemeinsam mit Bürgern eine Verbesserung und Verschönerung zu schaffen, so Bochinger. „Wir wollen erreichen, dass die ortsbildprägenden Gebäude in der Ortsmitte wie Rathaus, Kirche, Spritzenhaus und Alte Kelter noch besser zur Geltung kommen und Plätze entstehen, die zum Verweilen und als Treffpunkt einladen.“

Pilotkommunen gekürt: Verkehrsminister Winfried Hermann gab am Montag in Stuttgart die 20 ausgewählten  Modellgemeinden bekannt. Kelterns Bürgermeister Steffen Bochinger (auf dem Bildschirm links) freut sich.
Pilotkommunen gekürt: Verkehrsminister Winfried Hermann gab am Montag in Stuttgart die 20 ausgewählten Modellgemeinden bekannt. Kelterns Bürgermeister Steffen Bochinger (auf dem Bildschirm links) freut sich. Foto: Martin Stollberg

Außerdem soll die Verkehrsproblematik an der Ortsdurchfahrt verbessert werden. Dies soll dazu führen, dass der Aufenthalt am Dorfplatz auch für Senioren attraktiv und lebenswert wird. „In Zusammenarbeit mit den Bürgern und dem Inklusionsrat wollen wir weitere Barrieren, die den Alltag für Menschen mit Beeinträchtigungen einschränkt, abbauen und verbessern, so dass auch für diese Menschen mehr Lebensqualität entsteht und mit mehr Sicherheit an der Ortsdurchfahrt“, teilt der Bürgermeister weiter mit.

Bürger können Vorschläge machen

CDU-Bundestagsabgeordnete Gunther Krichbaum, der sich bei Landessozialminister Manfred Lucha für die Bewerbung Kelterns eingesetzt hatte, freute sich, dass der Enzkreis unter den 20 Modellregionen im Land vertreten ist. Keltern hatte sich für den Teilort Dietlingen beworben.

„Hier ist die Aufenthaltsqualität in der Ortsmitte und auf dem Dorfplatz durch die stark befahrene Durchgangsstraße deutlich eingeschränkt“, so Krichbaum. Landtagsmitglied Erik Schweickert sieht die Auswahl von Remchingen und Keltern als positives Zeichen dafür, dass es im Enzkreis gute Ideen gebe, um Verbesserungen in den Ortsmitten zu erreichen.

Unsere Ortsmitten sind Orte des Zusammenhalts, der Begegnung und der Gemeinschaft
Stefanie Seemann, Landtagsabgeordnete

Auch die Grüne Landtagsabgeordnete Stefanie Seemann beglückwünscht Keltern und Remchingen. Von den 20 geförderten Kommunen erhalten beide Enzkreis-Kommunen eine Förderung. „Unsere Ortsmitten sind Orte des Zusammenhalts, der Begegnung und der Gemeinschaft,“ so Seemann.

Der Nöttinger Ortskern soll aufgewertet werden

In Remchingen soll die bisherige Ortsdurchfahrt Nöttingen neu gestaltet werden. Durch den Bau der Umgehung gebe es hier Entwicklungsmöglichkeiten, so Seemann. Der Ortskern soll aufgewertet und damit lärm- und verkehrsberuhigt, lebendig und lebenswert gestaltet werden.

Unter anderem sollen Konzepte gefunden werden, wie die jetzt vom Durchgangsverkehr profitierenden Geschäfte auch danach noch Kundschaft halten oder wiedergewinnen können.

Unser Ziel bis 2030 ist es, 500 lebendige und verkehrsberuhigte Ortsmitten in Baden-Württemberg zu schaffen
Winfried Hermann, Verkehrsminister

In den ausgewählten Gemeinden sollen nun Verwaltung, Bürger, Vereine und Verbände gemeinsam Vorschläge für eine lebenswerte und barrierefreie Gestaltung der Ortsmitte erarbeiten und diskutieren. „Wir freuen uns auf einen fruchtbaren Dialog und auf schöne Ideen, die zum einen die Ortsmitte schöner und lebendiger werden lässt, und zum anderen aber auch sicherer“, sagt Kelterns Bürgermeister Steffen Bochinger.

Unterstützt werden die Kommunen von zwei Fachbüros. Mit Hilfe der hier gesammelten Erfahrungen entsteht ein Leitfaden, der anderen Kommunen Anregungen und Ideen für eigenen Aktivitäten liefern soll, teilt das Verkehrsministerium des Landes mit.

Fachbüros unterstützen die Kommunen

Auch über 70 Bewerbungen hat die Jury 20 Kommunen ausgewählt. Das Projekt wurde unter Federführung des Ministeriums für Verkehr gemeinsam mit dem Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz sowie dem Ministerium für Soziales und Integration konzipiert.

„Die Wahl fiel der Jury nicht leicht, denn es gab viele hochwertige Bewerbungen“, sagt Verkehrsminister Winfried Hermann. Hintergrund des Landesprojektes ist der Gedanke, dass viele Ortszentren heute vor allem dem Durchgangsverkehr oder als Parkplätze dienen. „Unser Ziel bis 2030 ist es, 500 lebendige und verkehrsberuhigte Ortsmitten in Baden-Württemberg zu schaffen.“

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