Nach zwei abgesagten Großveranstaltungen gibt sich das „Happiness“-Team optimistisch: „Es wird in diesem Jahr auf jeden Fall ein Festival geben“, betonte Benjamin Stieler im Gespräch mit dieser Redaktion.
Das Programm für das Kult-Event, das vom 14. bis 16. Juli am Rande von Schwann stattfinden soll, steht auch schon: Die Künstler und Bands, die bereits für das Festival 2020 und 2021 angekündigt waren, sind immer noch an Bord – unter anderem kommen Sido, Quiet Lane, Die Orsons, Itchy, Kontra K, Blackout Problems und Blond nach Straubenhardt.
Der Headliner für den Samstagabend (16. Juli) soll wie gewohnt erst kurzfristig bekannt gegeben werden. Derzeit laufen noch organisatorische Arbeiten und Abstimmungen mit Bands und Sponsoren, erzählt Stieler. Grundsätzlich sei das Happiness-Team aber ganzjährig am Planen und Organisieren des Festivals.
Und das dürfte in den beiden vergangenen Jahren eine frustrierende Erfahrung gewesen sein. Nach der coronabedingten Absage 2020 hofften die Veranstalter, dass die Neuauflage im Juli 2021 wie geplant über die Bühne gehen würde. Mitte April war dann aber klar: Es wird dank der Pandemie wieder nichts. Über 12.000 Fans waren auf dem Festivalgelände undenkbar. Schon Wochen zuvor war auch „Das Fest“ in Karlsruhe abgesagt worden.
Glückliche Fans beim kleinen „Happiness“ 2021
Ein Trostpflaster, aber kein Ersatz für das Festival war das „Little Happiness“ im vergangenen August. Die sechs Open-Air-Konzerte unter Pandemie-Bedingungen mit hochkarätigen Künstlern wie Max Giesinger, Giant Rooks, Clueso, Alligatoah, Bosse und Prinz Pi zogen insgesamt 6.500 Besucher an.
Wirtschaftliche Gesichtspunkte hätten dabei keine Rolle gespielt, sondern der Wunsch, wieder Kultur zu bieten, fasste Happiness-Chef Stieler anschließend zusammen. Zwei abgesagte Festivals bedeutete für den Veranstalter zwei Jahre keine Einnahmen, aber enorme Fixkosten. Abgefedert haben den wirtschaftlichen Verlust unter anderem Rücklagen und staatliche Zuschüsse.
2020 war die Absage nachvollziehbar, 2021 wäre sie aber vermeidbar gewesen.Benjamin Stieler, „Happiness“-Chef
Ärgerlich fand das Veranstaltungsteam, dass es im April mit der Absage die Reißleine gezogen hatte – und das große Festival dank der damals aktuellen Corona-Regeln im Juli dann doch möglich gewesen wäre.
„Schon schade, dass es nicht geklappt hat. 2020 war die Absage nachvollziehbar, 2021 wäre sie aber vermeidbar gewesen“, sagt Stieler rückblickend. Kritik übte das Veranstaltungsteam an der Politik, die seiner Meinung nach die Kultur nicht genug unterstützte und auf Entwicklungen zu spät reagiert habe.
2022 wird es keine alternative zum großen Festival geben
Eine Konzertreihe als Alternative, falls alle Stricke reißen, werde es in diesem Sommer nicht geben: „Wir haben keinen Plan B und gehen davon aus, dass es normal stattfinden kann.“ Das Team hofft auch, dass die Konzerte im Juli weitgehend ohne Corona-Maßnahmen ablaufen können.
Die Eintrittskarten von 2020 und 2021 behalten in diesem Jahr ihre Gültigkeit. Die allermeisten haben die Tickets auf 2022 übertragen lassen und seien so bereit gewesen, das Festival auf diese Weise zu unterstützen, freut sich Stieler. Für die Neuauflage im Juli gebe es noch Restkarten.
Ein Lebenszeichen gibt es nach gut einem halben Jahr auch auf der Internetseite des Festivals mit einem Gruß an die „Happianer“: „Gute Nachrichten! Es ist noch ein wenig schwer vorstellbar, aber das Happiness ist zurück! Wir, die Bands und die Crew, sind bereit. Wir haben unfassbar Bock, euch endlich wieder in Straubenhardt auf dem schönen Happiness-Gelände zwischen Holzbänken und Hängematten zu treffen.“
