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Tausende feiern in Straubenhardt

Nina Chuba bringt das Happiness-Festival auf Betriebstemperatur

Mit viel Sonne und viel umjubelten Auftritten von Nina Chuba und BHZ hat am Freitag das Happiness-Festival begonnen. 14.500 Fans feiern auch am Samstag in Straubenhardt.

Tausende Fans feiern den Auftritt von Nina Chuba beim Happiness-Festival.
Die junge Menge zieht es beim Auftritt von Nina Chuba zu Tausenden vor die Bühne. Später am Abend wird der Druck kurz zu hoch, die Veranstalter steuern aber schnell gegen. Foto: René Ronge

Angesichts 14.500 feiernder Fans beim Happiness-Festival in Straubenhardt gerät der Auftakt verhältnismäßig intim und geradezu hypnotisch. Als Paul Wetz am frühen Freitagnachmittag das Programm eröffnet, sammeln sich vielleicht ein paar hundert Fans vor der Hauptbühne.

Rein musikalisch betrachtet hätte der junge Musiker aus Pforzheim ein größeres Publikum zu einem späteren Zeitpunkt des Tages verdient. Aber die, die da sind, saugen sein Indie-Electro-Set dankbar auf. Und die Dramaturgie am ersten Tag des Festivals ist stimmig.

Fast mit jedem Act steigt das Tempo, und die anderen Acts haben es in sich. Festival-Manager Benjamin Stieler sprach im Vorfeld vom „relevantesten deutschen Musikprogramm“.

Tatsächlich treten im Laufe des Wochenendes Acts wie Cro, SDP, Provinz und Kraftklub auf. Auf Wetz folgt erst mal „ok.danke.tschüss“. Die vier Musiker liefern Indie-Pop, getrieben von den Texten von Sängerin Eva Sauter und maßgeblich unterlegt vom Synthesizer-Sound von Lucas Firmbach.

Die Stimmung heizen sie teilweise ungewöhnlich an. Wie gehen die Hände im Publikum hoch? Als Keyboarder Lucas Firmbach fragt, wer sich eingecremt hat, und wer „noch schlauer war“ und einen Hut aufhat.

Zwischen „ok.danke.tschüss“ und Ennio ertönen VfB-Fangesänge

Partytaugliche Songs machen sie dank gewitzter Texte sogar aus Themen wie Leukämie. Und nach dem Song wirbt Sängerin Sauter für Blut- und Stammzellenspenden.

Festivals vereinen Gegensätze. Am Freitag und Samstag stehen jeweils sieben Acts auf der Hauptbühne. Und an jedem der beiden Tage sind 14.500 Besucher auf dem Gelände, wenn man Tagestickets, Wochenendtickets und Camper zusammenrechnet.

Was da alles zusammenkommt? Eine Besucherin lässt abstimmen, ob Eistee-Pfirsich oder Eistee-Zitrone nun der bessere ist. Ein Besucher weist auf einem Schild darauf hin, dass er Geburtstag hat und holt sich Glückwünsche ab. Eine Gruppe stimmt vor dem Auftritt von Ennio Fangesänge des VfB Stuttgart an (und erhält später nicht zitierfähige Gegengesänge).

Nina Chuba zieht die junge Masse vor die Hauptbühne

Spätestens mit Nina Chuba am frühen Abend erreicht das Festival dann nach einem heißen Nachmittag Betriebstemperatur. Tags zuvor konnte man ihr auf ihrem Instagram-Account zusehen, wie sie in Pforzheim unterwegs ist: unglücklich im Parkhotel mit Blick auf die Stadtkirche, die für sie wie ein Gefängnis aussieht. Oder mit unglücklichem Blick beim Tretbootfahren auf der Enz.

Auf der Bühne beim Happiness dann alles positiv-professionell. Songs wie „Mangos mit Chili“, „Ich hass dich“ und „Wildberry Lillet“ ziehen die große, überwiegend junge Masse vor die Bühne.

Fan wird getackelt und Druck nach vorne: Security gerät kurz ins Schwitzen

Während ihres Auftritts wird ein Fan, der offenbar unerlaubt ein Gitter überwunden hat, von einem Security-Mitarbeiter getackelt. Und vor dem Auftritt von BHZ wird der Druck nach vorne etwas zu groß. Die Security gerät kurzzeitig ins Schwitzen, per Durchsage von der Hauptbühne werden die Fans aufgefordert, nicht von den Seiten an die Gitter zu drängen, und sich hinten anzustellen. Wenig später ist die Situation aufgelöst.

Der Auftritt von BHZ eröffnet den wilden Abend, auf die Berliner Hip-Hop-Crew sollten noch Cro und SDP folgen. Am zweiten Festival-Tag am Samstag macht Nachwuchscontest-Gewinner Jules gegen 14 Uhr den Auftakt.

Umbau im Programm: Italo-Schlager aus Bayern statt Rap aus Hamburg

Im zweiten Slot mussten die Organisatoren die kurzfristige gesundheitsbedingte Absage von Disarstar kompensieren. Und präsentieren: Roy Bianco & Die Abbrunzati Boys. Italo-Schlager aus Bayern statt Rap aus Hamburg.

Es folgen Lostboi Lino, Majan, Badmómzjay, Provinz und zum Abschluss Headliner Kraftklub.

Die Polizei sprach um 20 Uhr von einem ruhigen Auftakt. Es habe keine Vorfälle gegeben, die unüblich für ein Festival dieser Größenordnung sind.

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