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Puppenspiel in der Corona-Pandemie

In diesem Jahr bleibt es am Tag des Puppenspiels still auf der Marionettenbühne in Brötzingen

Auch am Internationalen Tag des Puppenspiels am 21. März bleiben die großen und kleinen Bühnen unbelebt. „Obwohl man hätte etwas machen können“, sagt zumindest Wolfgang Bürger, der Mitglied bei der Marionettenbühne Mottenkäfig in Brötzingen ist.

Marionette, Menschen
Sogar die Marionette bekommt eine Maske: Renate Plumbohm (Vorstand) und Mitglied Wolfgang Bürger würden alles tun, um wieder im Mottenkäfig auftreten zu können. Foto: Susanne Roth

Es hätte ein Tag sein können, an dem man sprichwörtlich hätte „die Puppen tanzen lassen können“. Obwohl dieser Satz von allen, die professionell oder amateurhaft mit Puppen und Figuren auf den Bühnen umgehen, nicht gern gehört wird: Inzwischen wären die Einrichtungen froh, ihn überhaupt nur annähernd umsetzen zu können. Auch am Internationalen Tag des Puppenspiels am 21. März bleiben die großen und kleinen Bühnen unbelebt. „Obwohl man hätte etwas machen können“, findet Wolfgang Bürger von der Marionettenbühne Mottenkäfig in Brötzingen.

Bürger hätte gerne auch diesen Tag irgendwie begangen. So aber bleibt es zusammen mit der stellvertretenden Vorsitzenden Renate Plumbohm bei einem Lebenszeichen, nach dem Motto „Uns gibt es noch“.

Der Internationale Tag geht von der UNIMA aus (Union International de la Marionette), die laut Wolfgang Bürger Amateure und Profis zusammenbringt und in Deutschland mehr als 400 Mitglieder hat. Zwei davon in Pforzheim: die Marionettenbühne Mottenkäfig und das Figurentheater Raphael Mürle im Stadtteil Brötzingen. Er habe, so Bürger, die Bühnen angeschrieben, zwei von 28 Amateurtheater-Bühnen in Baden-Württemberg – im Offenburger Raum – würden am 21. März etwas auf die Beine stellen.

Laut Renate Plumbohm gibt man beim Mottenkäfig die Hoffnung nicht auf, wenigstens im April mit den Proben beginnen zu können. Den letzten Auftritt hatte „Der Teufel mit den drei goldenen Haaren“ Anfang Oktober. Der wird sein teuflisches Spiel dann aber erst mal nicht fortsetzen, das Rotkäppchen hat die Nase vorn und soll in den Herbstferien beim Landeswettbewerb „Lamathea“ an den Start gehen.

Wie und unter welchen Voraussetzungen circa acht Personen – davon drei bis vier auf der sogenannten Brücke hinter der Bühne – spielen sollen, ob Schnelltests vor jeder Probe angesagt und genehmigt werden, keiner weiß etwas. Der Vorstand ist laut Plumbohm noch am Sondieren der Meinungen dazu.

Indessen träumt Wolfgang Bürger von einem „Knalleffekt“ in Gestalt eines „Tags der offenen Tür“, eines Festes, um die Puppenspielerszene wieder aus der Versenkung zu heben. Immerhin gebe es den Mottenkäfig im 54. Jahr. „Aber irgendwann sind die Leute weg, auch die jungen, die kriegt man dann nicht mehr“, befürchtet er negative Auswirkungen bei einem noch längeren Stillstand.

Indessen denkt Renate Plumbohm bereits hoffnungsvoll ins nächste Jahr, in dem eine Kooperation mit dem Kulturhaus Osterfeld realisiert werden soll. Ob es der ebenfalls schon Blut witternde Dracula sein wird, der bei dieser Kinder- und Jugend-Aktion sein Unwesen treiben wird? Wer weiß. Noch werden kleine Brötchen gebacken, bringt sich die Marionettenbühne Mottenkäfig am „Internationalen Tag des Puppenspiels“ lediglich ihrem treuen Publikum in Erinnerung.

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