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Fünf Kinder im Krankenhaus

Nach vermeintlichem Bienenangriff in Pforzheim: Experte macht Wespen dafür verantwortlich

Dem Pforzheimer Bienenexperten Rüdiger Schmidt kam nach dem Bericht über den vermeintlichen Bienenangriff in Büchenbronn etwas komisch vor.

Rüdiger Schmidt ist Bienensachverständiger für die Pforzheimer Südstadt, Büchenbronn, Hohenwart und Huchenfeld.
Rüdiger Schmidt ist Bienensachverständiger für die Pforzheimer Südstadt, Büchenbronn, Hohenwart und Huchenfeld. Foto: Andrea Schmidt

Würden Bienen wirklich so aggressiv auf Kinder reagieren? Rüdiger Schmidt ging zum Nest im Wald und betont nun: „Es sind Wespen.”

Wir haben nach dem Gespräch mit der Feuerwehr und Betroffenen vor Ort geschrieben, dass Bienen die Kinder attackiert haben. Sie als Experte widersprechen. Warum?
Rüdiger Schmidt

Ich habe den Bericht gelesen und es kam mir merkwürdig vor, dass Bienen so aggressiv reagiert haben sollen, als ein Kind auf ihr Nest getreten ist. Das sieht ihnen nicht ähnlich. Also habe ich mich bei der Feuerwehr gemeldet, Einsatzleiter Armin Reisert hat mich dann an die Stelle im Wald geführt, wo das Nest ist. Ich wollte übrigens auch deswegen hin, weil ein Bienenvolk dort den Winter nicht überleben würde. Dann hätte ich die Bienen umgesiedelt.

Was haben Sie vor Ort an dem umgefallenen Baum festgestellt?
Rüdiger Schmidt

Es waren keine Bienen, sondern Wespen. Wespen bauen an ihrem Nest in Schichten beziehungsweise Etagen, Bienen bauen ihre Waben dagegen parallel. Auch an den Tieren selbst war für mich klar zu erkennen, dass es Wespen sind.

Am Mittwoch waren sich Menschen vor Ort ganz sicher, dass es Bienen gewesen sein müssen. Sie hätten Stachel aus den Stichen der Kinder gezogen. Passt das denn zusammen?
Rüdiger Schmidt

Sie werden die Wespen wohl abgestreift haben, es waren ja offenbar sehr viele. Dabei dürften dann die Stachel abgeknickt sein, daher sind sie steckengeblieben. Da gibt es natürlich viel Unwissen und Halbwissen. Wespen haben keine Widerhaken am Stachel, sie können mehrmals stechen. Bienen haben Widerhaken, bei ihnen bleibt der Stachel also stecken – die Giftblase pulsiert weiter und gibt immer neues Gift ab. Mit den Wespen war es noch nie so schlimm wie dieses Jahr, es ist eine richtige Plage.

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