Skip to main content

Ungewöhnliche Location

Filme in einem Gerichtssaal schauen? Event für Pforzheimer Kinofans

Mit seinem Format „KoKi vor Ort“ sucht sich das Kommunale Kino Pforzheim am 11. März das Pforzheimer Amtsgericht aus. Eine weitere ungewöhnliche Location könnte der Arlinger-Tunnel sein.

Oliver Weik, Sarah Kast und Timo Gerstel (von links) versprechen zwei Filme, die perfekt in einen Gerichtssaal passen: „Saint Omer“ und „Der Zeuge“. Beide werden am 11.März gezeigt.
Oliver Weik, Sarah Kast und Timo Gerstel (von links) versprechen zwei Filme, die perfekt in einen Gerichtssaal passen. Foto: Stefan Friedrich

Zum zweiten Mal wird das Kommunale Kino Pforzheim (KoKi) am 11. März im Amtsgericht spielen, genauer gesagt dort, wo sonst über das Strafmaß von Angeklagten verhandelt wird, nämlich im Gerichtssaal.

Im Herbst 2019 war das Team schon einmal hier und wird auch jetzt wieder gerne vom Hausherrn Oliver Weik, seines Zeichens Leiter des Amtsgerichts Pforzheim, begrüßt. „Wir haben einen wunderschönen Saal, den man auch denen zeigen muss, die sonst nichts mit dem Gericht zu tun haben“, sagt er bei einem Pressegespräch.

Gastspiel im Arlinger-Tunnel geplant

Normalerweise ist das Format „KoKi vor Ort“ dafür bekannt, dass sich die Macher immer neue und gerne auch außergewöhnliche Spielorte aussuchen, wo sie Leinwand und Projektor aufstellen können. Wobei die gesperrte Autobahn A8 zurückliegend sicherlich zu den spektakulären Locations zählte.

Momentan sind sie bereits dran, den Arlinger-Tunnel bespielen zu dürfen, bevor dieser für den fließenden Verkehr freigegeben wird. Gespräche laufen diesbezüglich schon, verrät.

Der Saal und das Ambiente drumherum geben viel her.
Timo Gerstel, KoKi-Team

Zunächst ist es aber das Amtsgericht, das aus seiner Sicht ebenfalls eine perfekte Location darstellt. „Der Saal und das Ambiente drumherum geben viel her“, verspricht Gerstel. Und es gebe auch noch eine große Auswahl an Filmen, die hier gezeigt werden könnten.

Insofern ist jetzt schon klar, dass das Gastspiel im März sicherlich nicht das letzte im Amtsgericht sein wird. Mit einer Doppelvorstellung stehen dann aber erst einmal zwei aktuelle Filme auf dem Programm, deren Geschehen sich hauptsächlich im Gerichtssaal abspielt.

Zwei Filme werden gezeigt

Um 17.45 Uhr wird zunächst „Der Zeuge“ gezeigt, ein im Nachkriegsdeutschland angesiedeltes Prozessdrama über einen ehemaligen KZ-Häftling, der gegen die angeklagten Nazi-Täter aussagt.

Mit „Saint Omer“ wird um 20 Uhr zudem ein intensives Gerichtsdrama um eine Mutter gezeigt, die ihr Kind getötet hat. Die Geschichte basiert auf einem realen Fall und wurde mit dem Großen Preis der Jury in Venedig ausgezeichnet.

„Es sind beides keine leichten, sondern sehr intensive Filme, was es aber umso spannender macht“, ist Sarah Kast vom KoKi überzeugt. Bei „Saint Omer“ etwa werde das Offensichtliche im Verlauf des Films hinterfragt „und es wird nochmal tiefer gebohrt und nach der tieferen Wahrheit gesucht“, betont Kast.

Es ist also fast so wie im richtigen Leben, wenn die Richter im Zuge einer Verhandlung die Angeklagten persönlich kennenlernen, manchmal auch ganz anders als sie es aufgrund der Faktenlage erwartet haben, verrät Weik.

Karten ab sofort reservierbar

Anders als beim letzten Mal werden die Filme allerdings nicht in 35-Millimeter-Format angeboten, sondern digital. „Das hat den Vorteil, dass es ein bisschen leiser sein wird“, bemerkt Gerstel mit Blick auf den Projektor. Der Saal selbst bietet Platz für etwa 100 Besucher.

Karten für beide Veranstaltungen können ab sofort beim KoKi reserviert und gekauft werden. Eine Abendkasse am Gericht ist nicht vorgesehen. Sollte es an diesem Tag noch Restkarten geben, müssen diese an der Kasse im benachbarten KoKi erworben werden.

nach oben Zurück zum Seitenanfang