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Raus aus dem Schattendasein

Hospiz- und Palliativangebote in Pforzheim sollen bekannter gemacht werden

Die Netzwerkpartner in der Hospiz-Versorgung in Pforzheim und dem Enzkreis haben einen Flyer veröffentlicht, der an vielen Stellen ausliegen soll. Darum geht es bei der Aktion.

Sieben Menschen halten Flyer in den Händen. Sie stehen auf einer Straße.
In schweren Zeiten bieten sie Unterstützung: Mit einem Flyer wollen Vorstände und ehrenamtliche Helfer in der hospizlichen Versorgung in Pforzheim und dem Enzkreis über Hospiz- und Palliativangebote in Pforzheim und im Enzkreis informieren. Foto: Stefan Friedrich

Hospiz- und Palliativangebote führen noch immer ein Schattendasein, mit dem sich am liebsten keiner so richtig beschäftigen will; der Tod soll schließlich nicht an die Endlichkeit des Lebens erinnern. Und doch ist es wichtig, dass es diese Angebote gibt, nicht zuletzt natürlich für die Betroffenen und deren Angehörigen.

„Der Hospizdienst ist den meisten Leuten allerdings nicht bekannt“, räumt Martin Gengenbach ein, Geschäftsführer der gemeinnützigen Gesellschaft Christliches Hospiz Pforzheim/Enzkreis. „Sie kennen den Blumenstrauß an Angeboten, der einen auf dem Lebensweg begleitet.“

Wenn es darauf ankommt, wissen viele nicht, an wen sie sich wenden können

Was nach Tod klingt, soll für die meisten lieber nicht dazu gehören, dabei geht es in diesem Bereich nicht darum, das Sterben in den Mittelpunkt zu stellen. „Man versucht vielmehr, die Leute so lange wie möglich auf ihrem Lebensweg zu begleiten, und dabei ist noch vieles möglich mit sämtlichen Akteuren, die dazu beitragen können“, sagt Gengenbach. Das Problem ist eben nur: Die meisten wissen nichts davon.

Der Flyer dient als Erstorientierung.
Thorsten Gieske
Sterneninsel

Mit einem Flyer, der sukzessive in allen relevanten Institutionen ausliegen soll, vom Hausarzt über Alten- und Pflegeheime bis zu kirchlichen Einrichtungen, wollen die Netzwerkpartner in der hospizlichen Versorgung in Pforzheim und dem Enzkreis aufklären und die Angst vor der Hospizarbeit nehmen, die schwer kranke Menschen und deren Angehörigen in der letzten Lebensphase begleitet.

„Der Flyer dient als Erstorientierung“, sagt Thorsten Gieske von der Sterneninsel. „Oft wissen die Menschen, die in so eine Situation kommen, nicht, was sie tun sollen oder wo sie anrufen können, und da soll der Flyer eine erste Hilfe sein.“

Sprachbarrieren werden mit mehrsprachigem Internetangebot ausgeräumt

In kurzer Form wird darin die Hospizarbeit beschrieben und mithilfe einer Karte erklärt, für welche Kommunen welche Einrichtungen konkret zuständig sind. Entsprechend dankbar ist auch Enzkreis-Sozialdezernentin Katja Kreeb für dieses Angebot, das von den staatlichen Strukturen her nicht leistbar wäre, wie sie sagt: „Ohne das ganze ehrenamtliche Engagement ginge das nicht.“

Betroffene aus dem Bereich Kinder- und Jugendhospiz werden von der Sterneninsel Pforzheim betreut. Ansonsten sind es in Pforzheim und im Enzkreis drei ambulante Hospizdienste und ein Krankenpflegeverein, die sich das Gebiet in Sachen Hospizdienst aufteilen.

Sie sind zuständig für den westlichen oder östlichen Enzkreis, für den südlichen Bereich um Neuhausen und Tiefenbronn oder den Kernbereich mit Pforzheim, Kieselbronn und Niefern. Hinzu kommen das Christliche Hospiz sowie weitere ambulante und stationäre Palliativangebote.

Auch über eine Koordinierungsstelle wird nachgedacht

Damit der Inhalt des Flyers in vielen verschiedenen Sprachen abgerufen werden kann, ist ein QR-Code abgedruckt, der zu einer Webseite führt. „Da sind dann auch die Kontaktadressen zu finden“, sagt Gieske.

Der Flyer ist allerdings nur ein erster Schritt, das Angebot in der Öffentlichkeit noch bekannter zu machen; ein weiterer könnte perspektivisch in Form einer Koordinierungsstelle für Hospiz- und Palliativangebote folgen. Momentan laufen dazu noch Gespräche.

Eine Förderung aus Bundesmitteln stünde grundsätzlich in Aussicht. Zudem sind jeweils am 14. Oktober zum Deutschen Hospiztag und am 10. Februar 2024 zum Tag der Kinderhospize diverse Veranstaltungen geplant.

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