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Bürgermedaille vergeben

Ornamenta steht beim Pforzheimer Neujahrsempfang im Mittelpunkt

Beim Neujahrsempfang der Stadt Pforzheim widmet Oberbürgermeister Peter Boch den größten Teil seiner Ansprache der Ornamenta. Doch es geht auch um die Themen Flüchtlingsunterbringung und Kinderbetreuung.

Vor dem gut gefüllten Großen Saal im Pforzheimer Congresscentrum blickt Pforzheims Oberbürgermeister Peter Boch auf die Themen, die in diesem Jahr anstehen. Den größten Anteil seiner Rede nimmt die Ornamenta 2024 ein.
Vor dem gut gefüllten Großen Saal im Pforzheimer Congresscentrum blickt Pforzheims Oberbürgermeister Peter Boch auf die Themen, die in diesem Jahr anstehen. Foto: Harry Rubner

Neues Jahr, neue Ornamenta – 35 Jahre nach dem großen Erfolg der ersten Ornamenta geht die kulturelle Großveranstaltung von Juli bis September in eine zweite Runde. Nur schlüssig, dass der Neujahrsempfang der Stadt am Samstag im Congresscentrum Pforzheim unter dem Motto „Ornamentastadt Pforzheim“ stand. Und tatsächlich widmete Oberbürgermeister Peter Boch (CDU) dieser den größten Teil seiner Neujahrsrede.

Immer wieder sei er gefragt worden, was die Ornamenta sei und was da eigentlich konkret passiere. „Sie ist auch ein wenig kompliziert“, gestand der Rathauschef im gut gefüllten Großen Saal des CCP ein. Er versuchte sich an einer Antwort: „Nun, sie ist zunächst einmal das, was wir aus ihr machen.“

Pforzheims Oberbürgermeister definiert die Ornamenta

Boch stellte die Veranstaltung als Chance für Pforzheim und die gesamte Region dar, „zu zeigen, wer wir sind, und vor allem, was wir können“. Und: „Sie ist mutig, sie ist aufregend, sie ist irritierend und sie ist zukunftsweisend. Sie ist ein riesiger schwarzer Filzball, der durch den Nordschwarzwald rollt.“

Und das mit dem Filzball sei kein Scherz, sondern Programm. „Black Ball“ ist ein interaktives Kunstprojekt. Einen ersten Vorgeschmack gibt es im Foyer des CCP: An einem Tisch können kleine schwarze Kugeln gefilzt werden.

 „Black Ball“ ist ein interaktives Kunstprojekt. Einen ersten Vorgeschmack auf die riesige Filzkugel, die zur Ornamenta entstehen soll, gibt es im Foyer des CCP. Auch Bürgermeisterin Sibylle Schüssler filzt einen kleinen schwarzen Ball.
„Black Ball“ ist ein interaktives Kunstprojekt. Einen ersten Vorgeschmack auf die riesige Filzkugel, die zur Ornamenta entstehen soll, gibt es im Foyer des CCP. Foto: Renan Sarah Frankenreiter

Ob Bochs Ornamenta-Definition die fragenden Stimmen zufriedenstellt, bleibt abzuwarten. Kritik hatte es in der Vergangenheit etwa von der FDP-Fraktion gegeben. Deren Vorsitzender Hans-Ulrich Rülke monierte im Mai vergangenen Jahres, es habe sich „noch keine richtige Idee konkretisiert“. Auch der Kulturausschuss kritisierte im Juli Unklarheiten über Programm und Konzept des Großevents.

Neujahrsempfang bildet Auftakt zum Ornamenta-Jahr

Anfang Dezember vergangenen Jahres wurde ein Zuschuss in Höhe von 162.000 Euro erst einmal gesperrt. Das Geld war die Restrate der insgesamt 1,9 Millionen Euro, die die Stadt zur Ornamenta beisteuert. Insgesamt werden die Kosten auf etwa vier Millionen Euro beziffert. 1,7 Millionen Euro haben Sponsoren und Unterstützer laut Boch in die Ornamenta investiert.

Für den OB ist der Neujahrsempfang der offizielle Auftakt in das Ornamenta-Jahr 2024, es gehe in die heiße Phase. „Unter der Überschrift ‚Schmuck, Design, Zukunft‘ haben wir uns für ein mutiges Kunst- und auch Zukunftsprojekt entschieden“, so Boch.

In einem knappen halben Jahr steht die offizielle Eröffnung im Reuchlinhaus an. Jener Ort, an dem die erste Ornamenta für Aufmerksamkeit sorgte. „So wie damals ist es auch dieses Mal unser Ziel, Pforzheim und die Region Nordschwarzwald auf internationaler Bühne zu präsentieren“, so Boch.

Flüchtlingsunterbringung ist erneut Thema

Im vergangenen Jahr räumte Boch dem Thema Flüchtlingsunterbringung in seiner Neujahrsansprache den meisten Raum ein. Der Gemeinderat hat die Erstaufnahmeeinrichtung (LEA) abgelehnt, doch auch in diesem Jahr war das Thema Flüchtlinge in Bochs Rede präsent.

Erneute Hallenbelegungen wird es mit mir nicht geben.
Peter Boch
Oberbürgermeister

Klar ist für den OB eines – und dafür erntete er viel Applaus: „Erneute Hallenbelegungen wird es mit mir nicht geben.“ Das werde nicht einfach. Pforzheim sei jetzt schon am Rande der Leistungsfähigkeit beziehungsweise schon darüber hinaus.

Er möchte an die Entscheidungsträger in Brüssel, Berlin und Stuttgart appellieren, die Migrationspolitik grundlegend zu ändern und Kommunen zu entlasten. „Es kann nicht sein, dass wir hier in Pforzheim die Fehler der anderen ausbaden müssen.“

Bei einem gedanklichen Streifzug durch die Stadt nahm Boch auch das Thema Kinderbetreuung in den Blick. Im gesamten Stadtgebiet würden Kindertagesstätten geplant, gebaut und erweitert. „630 Betreuungsplätze haben wir in den letzten Jahren geschaffen, davon 120 allein letztes Jahr und für 2024 sind 410 weitere Betreuungsplätze geplant.“

Bis zum Jahr 2026 wolle man jedem Kind ein passendes Betreuungsangebot machen. Stand Oktober 2023 fehlten in Pforzheim laut Zahlen aus dem Jugendhilfeausschuss insgesamt rund 1.140 Betreuungsplätze.

Boch würdigt Verdienste des Ehepaares Leicht

Für besondere Verdienste wird seit 23 Jahren im Rahmen des Neujahrsempfangs die Bürgermedaille vergeben. In diesem Jahr verlieh OB Boch sie an das Ehepaar Georg und Silke Leicht. Damit würdigt die Stadt den über zwei Jahrzehnte anhaltenden ehrenamtlichen Einsatz des Paares für die Kultur und soziale Projekte in Pforzheim.

Als ihre „Herzensprojekte“ bezeichnete Silke Leicht den Förderverein Frauenhaus, den Freundeskreis des Schmuckmuseums und die Suppenküche. Georg Leicht erklärte: „Wo immer wir uns zu Hause fühlen – und Pforzheim ist unsere Heimatstadt – engagieren wir uns.“

Durch das Programm des Abends führte die Moderatorin Angela Halfar. Für die musikalische Begleitung zeichnete das Duo Masou & Leise verantwortlich, die elektronische Elemente mit klassischer Musik verwebten.

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