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Verkaufsoffener Sonntag

Manche Besucherinnen kommen stilecht in Petticoats zum Pforzheimer „Wirtschaftswunder“

Rock’n’Roll-Musik, zahlreiche Oldtimer und ein buntes Kinderprogramm: Viel los war in der Pforzheimer Innenstadt am verkaufsoffenen Sonntag und Oberbürgermeister Peter Boch hatte eine wichtige Botschaft an die Politik in Bund und Land.

The Porter Steelhouse Band tauchten beim Wirtschaftswunder in die Ursprünge des Rockabilly ein
Tolle Stimmung: The Porter Steelhouse Band tauchte beim Wirtschaftswunder in die Ursprünge des Rockabilly ein. Fotos: Foto: Birgit Metzbaur

„Leute, das macht Spaß!“, Rüdiger Schuy, Sänger von „The Porter Steelhouse Band“ konnte es vor Freude gar nicht fassen: „Heute ist richtig was los. Es ist Sonntag. Es gibt was zu essen. Die Sonne scheint“, und endlich konnten sie wieder vor so vielen Menschen spielen.

Auf der Sparkassen-Bühne am Leopoldplatz machte „The Porter Steelhouse Band“ den Auftakt. Sie tauchten musikalisch in die frühen 1950er Jahre ein, den Ursprung des Rockabilly, der rebellischen Mixtur von Rock’n’Roll- und Country-Musik. Damit trafen sie den Geschmack zahlreicher Besucher, die gerne stehen blieben. Und sie erfreuten Wiltrud Valdix und Regina Schwarz.

Die beiden Frauen hatten sich extra für das „Wirtschaftswunder“ stilgerecht mit Petticoats in Schale geschmissen und tanzten vor der Bühne Rock’n’Roll. Ein bisschen enttäuscht waren sie nur darüber, erzählten sie dieser Redaktion, dass nicht auch andere sich modisch dem Thema angepasst hatten.

Als zweite Band erinnerten „The Rock‘n‘Roll Shakers“ musikalisch an die wilden 50er und 60er Jahre, als Bill Haley, Elvis Presley, Fats Domino und Little Richard die Weichen für eine neue Musikgeneration stellten.

Heute müssen wir uns für die Zukunft rüsten.
Oliver Reitz, Wirtschafts- und Stadtmarketing

Pünktlich um 13 Uhr hatten Oliver Reitz, WSP-Geschäftsführer, und Oberbürgermeister Peter Boch (CDU) die Veranstaltung eröffnet, die dem verkaufsoffenen Sonntag den bunten Rahmen gab.

„Auch heute noch kann Pforzheim auf die Jahre des umfassenden und zügigen Wiederaufbaus in den 1950er und 60er Jahren“, die Wirtschaftswunderzeit, „mit Stolz zurückblicken“, erinnerte Reitz.

Norbert Held aus Keltern war mit seinem Thunderbird Baujahr 1959 bei der Oldtimer-Ausstellung beim Wirtschaftswunder mit dabei
Ein Hingucker: Norbert Held aus Keltern war mit seinem Thunderbird Baujahr 1959 bei der Oldtimer-Ausstellung beim Wirtschaftswunder mit dabei. Foto: Birgit Metzbaur

„Heute sind wir weit entfernt, aufbauen zu müssen. Aber heute müssen wir uns für die Zukunft rüsten“, erklärte der städtische Wirtschaftsförderer und freute sich angesichts der Herausforderungen leerstehender Gebäude (Sinn-Lefers) und der Kaufhof-Schließung über positive Impulse engagierter Einzelhändler.

Als „wichtigste Botschaft heute“, forderte Boch die Politik in Bund und Land auf, „alles zu tun, um den Handel vor Ort zu unterstützen“. Die Besucher bat er, sonntagabends auf den Kauf-Klick beim Online-Kauf zu verzichten und stattdessen häufiger beim Handel vor Ort zu kaufen.

Oldtimer werden bewundert und mitunter heimlich getätschelt

Mit großen Augen wurden die zahlreichen Oldtimer bewundert und manchmal heimlich getätschelt. In der gesamten City waren die Fahrzeuge ausgestellt, geordnet nach 14 Themenbereichen, darunter „American Dream“ (US Cars), „ Vacanze in Italia“ (Fiat, Alfa Romeo, Lancia), „Very British!“ (Rover, Morris, Triumph) oder „Schbordwaga aus däm Ländle“ (Porsche).

Mit einem Oldtimer angereist waren auch Jan und Verena Schmidt mit ihren Töchtern Anna und Lena. Verena Schmidt ist Gemeinderätin in Heilbronn und nahm aus Pforzheim Eindrücke mit, wie man die Innenstadt belebt. „Mit Stolz“ trug sie den Pin, den alle Teilnehmenden mit Oldtimern erhielten.

Als diesjähriges Motiv in der bereits auf 19 Pins angewachsenen Reihe wurde eine Alfa Romeo Giulia gewählt, die erste „renntaugliche Familienlimousine“. Kreiert und produziert wurde der Pin vom Unternehmen B.H. Mayers IndentitySign.

Zahlreiche Menschen schlenderten durch die Innenstadt. An Glücksrädern bildeten sich Schlangen. Die Außenplätze in den Eis-Cafés waren schnell besetzt. Am Stand vom Stadttheater nutzten Besucher die Gelegenheit sich ein Autogramm von den Schauspielern Lilian Huynen und Markus Löchner zu ergattern, die mit Kollegen das Programm der neuen Spielsaison verteilten.

Vor dem Volksbankhaus gewann der kleine Kilian das Wettrennen auf der Hot Wheels-Bahn gegen „Thomy, den Weltenbummler“. Die Volksbank-Hüpfburg, „Spiel und Spaß wie zu Omas Zeiten“ und Bastelangebote vom Stadtjugendring waren begehrt. „Die Kinder sind voll begeistert“, freute sich Nicole Gaidetzka als Mama und als Gemeinderätin (UB) auch darüber, „dass so viele Läden mitgemacht haben“.

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