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Systemwechsel beim Müll

Gelbe Säcke sollen in Pforzheim von gelben Tonnen abgelöst werden

Die Tage der Gelben Säcke sind gezählt in Pforzheim. Zum 1. Januar müssen sich rund 46.000 Pforzheimer Haushalte auf neue Mülltonnen einstellen.

Gelbe Säcke und Rote Tonne
Müllberge: Die Tage der Gelben Säcke im Straßenbild sind gezählt. Ab 1. Januar sollen sie durch schwarze Tonnen mit gelbem Deckel ersetzt sein. Foto: Edith Kopf

Bei Müll zählt für Verbraucher, ihn schnell, kostengünstig und unkompliziert wieder loszuwerden. Die Leistungen – gelegentlich auch Nichtleistungen – dahinter, die großen Verwaltungsakte, fallen allenfalls auf, wenn es wie jetzt beim Systemwechsel vom Gelben Sack auf die Gelbe Tonne nicht ganz reibungslos läuft.

Denn was dem Ausschuss für öffentliche Einrichtungen dazu zunächst vorlegt wurde, galt schon nicht mehr, als am 1. Februar die Beratung anstand. Das Duale System hat es „abgelehnt“, wie in der neuen Beratungsvorlage steht.

Dazwischen liegt ein Systemwechsel zum Systemwechsel beim Müll. War im Dezember noch eine „Systemfestlegung“ gefragt, so steht am Montag, 15. März, ein Rahmenplan zur Beratung an: Die Unternehmen, die im Auftrag der Verpackungsindustrie das Einsammeln der zu Müll gewordenen Dosen, Tüten und Tuben organisieren, haben zum Jahreswechsel die Pferde gewechselt, ist den Worten von Michael von Rüden von der Pforzheimer Abfallwirtschaft zu entnehmen.

Die 2020 zur flächendeckenden Einführung der Gelben Tonne geforderte Systembeschreibung war außer Kraft als Pforzheims Stadträte beraten sollten.

Wünsche der Stadträte eingearbeitet

Das ist vielleicht ärgerlich, aber chancenreich, wie das Ergebnis der nun vorliegen Beschlussvorlage zeigt. Wo bislang pro Haushalt eine 240-Liter-Tonne mit gelbem Deckel vorgeschrieben werden sollte sowie bei Mehrfamilienhäusern wahlweise 1.100-Liter-Container, sind jetzt zusätzlich 120 Liter möglich.

Außerdem ist eine Leerung im Vier-Wochen-Rhythmus vom Tisch. Die Stadt legt jetzt fest, dass die Tonnen im gesamten Stadtgebiet einheitlich alle 14 Tage geleert werden.

„Wir haben die Wünsche und Meinungen der Stadträte berücksichtigt“, die beim Aufruf der schon ungültigen Beschlussvorlage vorgebracht wurden, sagt von Rüden. Weiter wird dem Dienstleister, der die Müllabfuhr für das Duale System Deutschland regelt, vorgeschrieben, dass Gelbe Säcke nach Maßgabe der Stadt zugelassen sind, wenn es für Tonnen keinen Stellplatz gibt.

Das betrifft etwa 70 Haushalte in der Stadt. Das Unternehmen muss auch dafür sorgen, dass Leichtverpackungen und Styropor wie bislang schon auf den vier Pforzheimer Wertstoffhöfen abgegeben werden können.

Die Rechnung wird beim Einkaufen bezahlt

Über Details zu dem zur Abstimmung stehenden Rahmenplan wird noch verhandelt mit dem für Pforzheim zuständigen Dienstleistungsunternehmen vom Dualen System Deutschland. Sicher ist, dass der Systemwechsel zum 1. Januar 2022 vollzogen sein soll.

Er wird von den Abfallentsorgern umgesetzt, die über das Duale System Deutschland den Auftrag dafür bekommen. Bislang haben 18.000 von 64.000 Pforzheimer Haushalten Gelbe Tonnen.

Die Mehrheit wird sich im nächsten Jahr also umstellen müssen auf das neue System, das jeder und jede mit jedem Einkauf bezahlt. Schließlich zählt bei der Rechnung nicht nur der Inhalt, sondern auch jede Plastikflasche, Tüte, Büchse und Tube.

Dass sie bald in Tonnen statt Säcken entsorgt werden, soll umweltfreundlicher sein, so ist den Ausführungen der Stadt zu entnehmen. Standfester und robuster als Plastikfolien sind sie allemal.

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