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Alle vier Wochen eine Aktion

Was Fahrradaktivisten vom Radwegenetz in Pforzheim halten

Die Radverkehrsinitiative Critical Mass macht sich stark für einen besseren Radverkehr in Pforzheim. Ihre Forderungen an die Stadt sind klar und deutlich.

Eine Gruppe von Radfahrern
Für die rund 30 Fahrradfahrer und Fahrradfahrerinnen der Radverkehrsinitiative war selbst das schlechte Wetter kein Hindernis. Foto: Sabrina Del Nunzio

Wo bleibt der versprochene Radweg? Bereits im September 2019 kündigte Pforzheims Oberbürgermeister Peter Boch an, dass der Enztalradweg im Jahr 2020 auf die Südseite verlegt werden soll.

Dies hatte die Critical-Mass-Initiative mithilfe einer Unterschriftensammlung gefordert, damit Fahrradfahrer problemlos und ohne Gefahr die Seite wechseln können. In der Vergangenheit war es vermehrt zu Unfällen mit Radlern gekommen. Bisher ist jedoch nichts passiert, zum Ärger der Pforzheimer Fahrradbewegung.

Wir brauchen mehr Umsetzung und Geschwindigkeit.
Peter Heissenberger
Fahrradaktivist 

Anlässlich dieser Problematik veranstaltete Critical Mass am Freitagabend eine „Gedankenbefahrung“: „Die Zeitläufe sind unheimlich lang. Wenn mal etwas entschieden wird, dass sich etwas tun soll, dann dauert es viel zu lange, bis es realisiert wird, und das ist ein großes Problem. Wir brauchen mehr Umsetzung und Geschwindigkeit“, fordert Fahrradaktivist Peter Heissenberger.

Kritik am Radwegenetz in Pforzheim

Etwa 30 Radler kamen auf dem Waisenhausplatz zusammen, damit dieses Versprechen nicht in Vergessenheit gerät: „Wir wollen uns mit der Critical Mass auf die Spuren des fehlenden Radweges begeben und damit daran erinnern, dass sichere und bequeme Radwege die Voraussetzung sind, dass mehr Menschen in Pforzheim radeln. Das hält gesund, schützt das Klima und löst die Verkehrsprobleme der Stadt“, sagt die Organisatorin der Radverkehrsinitiative, Kristin Heissenberger.

Die Radverkehrsinitiative Critical Mass setzt sich in Pforzheim dafür ein, dass Pforzheim bessere und sichere Radwege bekommt. Diese seien jedoch noch Mangelware. Sie möchte optisch ein Zeichen setzen, in dem sie mit möglichst vielen Radfahrern den Straßenraum einfordern. Sie belegt bewusst die großen Straßen, da dort auch die meisten Autos fahren.

Jeden letzten Freitag im Monat wird die Critical Mass organisiert, bei der alle Fahrradliebhaber mitfahren können, die ebenfalls auf Missstände in der Fahrradinfrastruktur in Pforzheim aufmerksam machen möchten.

So auch Elena von Schmeling: „Die Wege in Pforzheim sind sehr unsicher. Ich möchte mit meiner Anwesenheit ein Zeichen setzen und zeigen, dass es in Pforzheim sehr viele Fahrradfahrer gibt. Ich fahre kaum Auto. Nur wenn ich mein Ziel nicht mit dem Fahrrad oder öffentlichen Verkehrsmittel erreichen kann“, sagt sie. Und: „Unsere Rechte werden nicht richtig berücksichtigt, die Autos stehen im Vordergrund und wir als Radfahrer müssen uns anpassen.“

Critical Mass: Wunsch nach einem fahrradfreundlichen Pforzheim

Nach den Vorstellungen der Organisatoren soll es in der Pforzheimer Innenstadt mehr Fahrräder als Autos geben.

Sie wünschen sich eine Stadt, in der Kinder sicher mit dem Fahrrad zur Schule fahren können und in dem das Leben auf der Straße stattfindet und nicht nur im Autoverkehr: „Wir sind erst zu Radaktivisten geworden, seitdem wir Eltern geworden sind. Wenn man versucht, mit den Kindern sicher ans Ziel zu kommen, dann stößt man auf Grenzen. Wir wollen dahin kommen, dass wir die Kinder guten Gewissens allein in die Schule radeln lassen können, das treibt mich und meine Frau an“, erklärt das Ehepaar Heissenberger.

Die Gruppe aus Alltagsradlern konnte in der Fahrradpolitik schon Fortschritte erreichen. Dank ihres Engagements gibt es im Rathaus Pforzheim die neu geschaffene Stelle des Radverkehrsbeauftragten.

Sie stehen im regelmäßigen Kontakt zueinander, und die Fahrradbewegung wird auch als Ansprechpartner in Sachen Fahrradpolitik wahrgenommen. Darauf ist die Radverkehrsinitiative besonders stolz.

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