Skip to main content

Auswirkungen der Preisbremse

Stadtwerke Pforzheim wollen in spätestens drei Wochen neue Abschlagszahlungen mitteilen

Seit diesem Mittwoch greift die Preisbremse für Strom, Gas und Fernwärme. Die Stadtwerke Pforzheim wollen ihren Kunden in spätestens drei Wochen die neuen Abschlagszahlungen mitteilen.

2  Männer an Tisch
Informieren über Energiepreise: SWP-Chef Herbert Marquard (links) und Vertriebsleiter Aik Wirsbinna. Foto: Jürgen Peche

Seit diesem Mittwoch greift die Preisbremse des Bundes für Strom, Gas und Fernwärme – alles rückwirkend zum 1. Januar dieses Jahres. Die dadurch eintretenden Entlastungsbeträge und neuen Abschlagszahlungen konnten die Stadtwerke Pforzheim (SWP) wegen der komplexen Berechnungen ihren rund 100.000 Kunden noch nicht mitteilen.

„Diese Schreiben werden in spätestens drei Wochen rausgehen“, versprach SWP-Geschäftsführer Herbert Marquard in einem Pressegespräch.

Wesentlich aber sei, dass die Preisbremse bereits wirksam ist, sagte der SWP-Chef. Auch auf die um das Zehnfache gestiegene Zahl der Anfragen von Kunden über die Hotline habe oft nicht zeitnah geantwortet werden können, räumte Marquard ein. Inzwischen seien 15 neue Mitarbeiter dabei zu helfen, den Rückstand aufzuarbeiten, betonte SWP-Vertriebschef Aik Wirsbinna.

Preisbremse gilt für 80 Prozent des Vorjahresverbrauchs

Marquard ging auf die Jahre 2021 und 2022 auf dem Energiemarkt ein. Durch langfristige Beschaffung sei es gelungen, die aktuell teils um das Zehnfache gestiegenen Einkaufspreise zu kappen und dafür zu sorgen, dass die Kunden keine Preissteigerungen in diesem Maße hinnehmen mussten. Mit den nun wirksamen Preisbremsen bekommen die SWP-Kunden für 80 Prozent des Vorjahresverbrauchs alles erstattet, was zwölf Cent pro Kilowattstunde beim Gas, 40 Cent beim Strom und 9,5 Cent bei der Fernwärme überschreitet.

In der Grundversorgung zahlen SWP-Kunden für den Strom derzeit 46 Cent als Arbeitspreis, bekommen also sechs Cent erstattet. Beim Gas liegt der Arbeitspreis bei 15,9 Cent und wird mit dem staatlichen Zuschuss auf zwölf Cent reduziert, erklärte Vertriebschef Wirsbinna.

Stadtwerke Pforzheim rechnen mit fallenden Preisen

Wirsbinna geht davon aus, dass nach Ablauf der Energiepreisbremse 2024 die Preise tiefer liegen als dieses Jahr. „Unser Ziel ist, dass wir im Jahr 2024 unter die derzeitige Preisgrenze kommen“, sagte SWP-Chef Marquard. Bei der Umsetzung der Energiewende bedürfe es eines besonnenen, zeitgemäßen Vorgehens.

Für die Stadtwerke Pforzheim bedeute dies, auf den Neubau von Gasanschlüssen zu verzichten. So sei bereits für Würm beschlossen worden, keine Gasleitungen mehr zu verlegen. In der Kernstadt, wo teils Gasleitungen parallel zu Fernwärmeleitungen liegen, wollen die SWP ihren Gaskunden Angebote unterbreiten, auf Fernwärme umzusteigen. Damit reagieren die Stadtwerke bereits auf die Pläne von Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne), Öl und Gas durch Fernwärme und regenerative Energien zu ersetzen.

„In der Fernwärme sind wir schon seit drei Jahren CO2-neutral und haben damit bereits die Klimaziele für 2030 erreicht“, hob Marquard hervor. Das gelingt durch den Einsatz von Biomasse als Brennmaterial. Noch mehr in die Zukunft greifen die Stadtwerke mit Planungen für den Einsatz von Wasserstoff als Energieträger im Heizkraftwerk.

Dabei streben die SWP eine Kooperation mit dem KIT in Karlsruhe an. Dort haben sich SWP-Vertreter jüngst Energielösungen der Zukunft angesehen, auf die man sich intensiv vorbereite, bis Wasserstoff ausreichend zur Verfügung stehe.

nach oben Zurück zum Seitenanfang