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Außenseiterposition gegen Düsseldorf

ASV Grünwettersbach spekuliert in den Play-offs um die Tischtennis-Meisterschaft auf eine Sensation

Erstmals hat Tischtennis-Bundesligist ASV Grünwettersbach die Play-offs um die Meisterschaft erreicht. Gegen Borussia Düsseldorf sind die Karlsruher Außenseiter, spekulieren aber auf eine Sensation.

Dang Qiu (Gruenwettersbach).
Dang Qiu vom ASV Grünwettersbach hat dem favorisierten Halbfinalgegner Borussia Düsseldorf Gegenwehr angekündigt. Foto: Helge Prang GES/Helge Prang

Kaum dass am Sonntag der vierte Platz in der Abschlusstabelle durch den 3:1-Sieg gegen den Post SV Mühlhausen erfolgreich verteidigt und damit erstmals das Ticket für das Play-off-Halbfinale der Tischtennis-Bundesliga gebucht war, steckten die Spieler des ASV Grünwettersbach die Köpfe zusammen.

Wang Xi, Dang Qiu, Deni Kozul und Tobias Rasmussen schworen sich schon mal auf das David-Goliath-Duell mit Borussia Düsseldorf ein. „Sie sind heiß“, weiß ASV-Manager Martin Werner und sagt: „Wir haben wenig Chancen, aber die wollen wir nutzen. Es ist schon noch was drin.“

Der Rekordmeister und souveräne Tabellenführer ist haushoher Favorit in dem Vorschlussrundenvergleich nach dem Best-of-three-Modus. Am Sonntag (15 Uhr) empfangen die Karlsruher die Borussen zum Hinspiel, am Ostersamstag (19 Uhr) steht das Rückspiel an. Sollte ein drittes Spiel notwendig werden zur Ermittlung des Finalisten, fände der Showdown am 11. April (15 Uhr) erneut in Düsseldorf statt. Im zweiten Halbfinale stehen sich Titelverteidiger 1. FC Saarbrücken und die TTF Ochsenhausen gegenüber.

Das Entscheidungsmatch zu erreichen, wäre schon ein Erfolg für den ASV. Der Pokalsieger 2020 erinnert sich vor dem Finale seiner erfolgreichsten Bundesligasaison gerne seines bisher größten Triumphs. „Der Pokalsieg war eine absolute Sensation. An einem Tag kann eben immer alles passieren“, sagt Werner, der zunächst auf die Heimstärke setzt. „Zuhause sind wir eine kleine Macht, auch ohne Zuschauer. Wir werden uns sicher nicht abschießen lassen, Gegenwehr wird kommen“, sagt Werner.

Play-offs nur für Wang Xi kein Neuland

„Wenn man die Saison von Düsseldorf betrachtet, dann weiß man, wie groß unsere Chancen sind. Aber wir werden Vollgas geben und dann schauen wir, was passiert“, sagt der formstarke Qiu, für den das Halbfinale um die Meisterschaft ebenso Neuland ist wie für Kozul und Rasmussen.

Wang, der in seinen zehn Jahren beim TTC Fulda-Maberzell mehrmals die Play-offs erreichte, in denen sich die Hessen dann aber Düsseldorf stets geschlagen geben mussten, verspricht: „Wir werden kämpfen bis zum Umfallen.“ Die eigentliche Kampfansage kommt indessen von Trainer Joachim Sekinger: „Ich wittere unsere Chance, weil Düsseldorf etwas zu verlieren hat und wir nur gewinnen können.“

Drei ASV-Niederlagen in dieser Saison gegen Düsseldorf

Die Statistik macht aber nur etwas Mut. Dreimal verlor Grünwettersbach in dieser Saison gegen Düsseldorf, allerdings waren die Ergebnisse immer knapper: 0:3 im Hinspiel, 1:3 im Pokal-Halbfinale, 2:3 aber nur noch im Punktspiel vor einem Monat. In dem bislang letzten Vergleich fehlten allerdings Dang Qiu beim ASV und Timo Boll bei den Borussen.

Aber auch vor dem bereits 40 Jahre alten Tischtennisstar müssen sich die jungen Grünwettersbacher Spieler nicht verstecken. Beim 1:3 im Final-Four-Halbfinale des Pokals behielt der Altmeister beim 3:2 gegen Kozul wie beim 3:1 gegen Qiu nur nach erheblichem Widerstand die Oberhand. Wang Xi allerdings bekommt gegen Boll selten einen Stich. Der 37-jährige ASV-Routinier wiederum ließ im Pokal Anton Källberg mit 3:0 keine Chance.

Viel wird also davon abhängen, wer bei der Aufstellung am besten pokert. Einiges spricht dafür, dass die Gäste am Sonntag mit Boll und den beiden Schweden Källberg und Kristian Karlsson die Einzel bestreiten. Werner geht davon aus, dass Düsseldorf Ricardo Walther nicht einsetzt wegen der besonderen Situation.

Der ehemalige ASV-Spieler, der im Februar seine beiden Einzel gegen Kozul und Wang verlor, kehrt nach zwei Jahren im Sommer zurück nach Grünwettersbach. Dang Qiu wird im Gegenzug nach Düsseldorf wechseln. Besondere Spiele seien es deshalb für ihn aber nicht, sagt der 25-Jährige, sie seien nur speziell, weil sie Play-offs seien.

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