Ein Geständnis von Michael Künast steht am Anfang: Sein Kindheitstraum war es, Fußballprofi beim VfB zu werden. „Darf man nicht sagen, wenn man beim KSC gespielt hat. Aber die ganze Familie war Stuttgart-Fan“, erzählt er. Als Künast 16 war, hatte der Flügelstürmer tatsächlich das Angebot, vom 1. FC Birkenfeld in die VfB-Jugend zu wechseln.
Allerdings bestand er darauf, seine Maschinenbaulehre zu beenden. Darauf sprang der VfB nicht an. „Eintracht Frankfurt saß dafür bald mit drei Leuten bei meinen Eltern. Die haben sich voll dahintergeklemmt“, erzählt Künast.
Die Vorgeschichte ist für das Verständnis notwendig, warum Künast als Uefa-Pokalsieger (1980) und DFB-Pokalsieger (1981) zum KSC kam und wie zutreffend die Wendung auch im Profifußball ist, wonach sich Menschen im Leben in aller Regel zweimal treffen. Denn schon bei den Hessen lernte er den Trainer Lothar Buchmann kennen, der ihn am 3. März 1982 nach eigentlich guter Leistung im Viertelfinale des Europapokals der Pokalsieger gegen Tottenham Hotspur (0:2) bei der Abreise aus London niedergemacht hatte.