Der ESC Hügelsheim legte einen fulminanten Start in die Eishockey-Regionalliga-Saison 2020/21 hin. Nach Siegen in Ravensburg (2:0), gegen Zweibrücken (7:4) und in Stuttgart (7:4) gab es am 31. Oktober bei der 2:3-Niederlage nach Penaltyschießen gegen die Heilbronner Eisbären immerhin noch einen Punkt, was die Baden Rhinos nach vier Spieltagen auf Platz zwei hievte.
So hätte es weiterlaufen können. Tat es aber nicht. Ab November ging nichts mehr in der Eisarena des Baden-Airparks. Corona stoppte auch im Amateur-Eishockey alle sportlichen Aktivitäten.
„Still ruht der See“, sagt Pascal Winkel, der Sportliche Leiter des ESC, wenn er auf den aktuellen Stand der Dinge angesprochen wird. Zunächst hatten die Verantwortlichen auf die Fortsetzung des Rundenbetriebs gehofft. Vergeblich.
„Bis Ende Dezember haben wir das Eis noch im Stand-by-Modus gehalten. Als im Januar klar war, dass es nicht weitergehen würde, haben wir die Anlage abgeschaltet und abgetaut. Seither finden in der Halle lediglich noch Reinigungs- und Reparaturarbeiten statt“, so Winkel.
Ich bin mir sicher, dass wir vorne mitgespielt hätten.Peter Seywald, Vorsitzender des ESC Hügelsheim
Obwohl einerseits Kosten angefallen und andererseits Einnahmen ausgeblieben sind, geht der ESC-Vorsitzende Peter Seywald davon aus, dass der Verein in finanzieller Hinsicht nicht zuletzt aufgrund der staatlichen Corona-Hilfen mit einem „blauen Auge“ davonkommt.
Das ändert aber nichts daran, dass der Hügelsheimer Eishockey-Chef den Abbruch der Saison sehr bedauert. Seywald: „Wir hatten eine starke Mannschaft beisammen, es herrschte eine tolle Stimmung und ich bin mir sicher, dass wir vorne mitgespielt hätten.“
Starker Einstand von Trainer Duhamel
Geht es nach den Verantwortlichen, soll sich an der Team-Konstellation nichts ändern. „Ich denke, dass wir den Kader zusammenhalten können. Bis dato hat kein Spieler signalisiert, dass er uns verlassen möchte“, sagt Winkel, der wie Seywald darauf hofft, dass Coach Cedrick Duhamel sein Engagement im Baden-Airpark verlängert.
„Er hat einen Super-Job gemacht“, lobt Seywald die Arbeit des Trainer-Novizen. Was für den ESC-Vorsitzenden aber auch keine Überraschung war. „Er hat ja lange bei uns gespielt und wir wussten, was für einen kompetenten Mann wir verpflichten.“
In den Kader-Planungen für die neue Saison, die Anfang Oktober beginnen soll, spielt Leistungsträger Philip Rießle eine wichtige Rolle.
Der erfahrene Abwehrstratege, der seit Januar als Co-Trainer bei Zweitligist EHC Freiburg fungiert, signalisierte seine Bereitschaft, auch 2021/22 wieder für die Baden Rhinos aufs Eis zu gehen.
Nachwuchs fehlen Trainingszeiten
Derweil treibt Pascal Winkel nicht nur das Wohl und Wehe der ersten Mannschaft um, vielmehr sorgt er sich auch um den Nachwuchs und das Frauenteam. „Unsere Jugend von der U9 bis zur U20 konnte von Ende Februar 2020 bis April 2021 gerade einmal sechs Wochen aufs Eis. Da fehlen natürlich jede Menge Trainingsstunden“, beschreibt er das Problem.
„Ob die Kinder und Jugendlichen bei der Stange bleiben, wird sich zeigen. Ich hoffe es jedenfalls“, so Winkel.
Eishockey-Standort Hügelsheim soll langfristig erhalten bleiben
Unabhängig vom angestrebten sportlichen Erfolg formuliert Winkel als Ziel: „Es ist wichtig, dass wir das Produkt Baden Rhinos weiterhin in der Region anbieten können. Es geht darum, trotz aller coronabedingten Schwierigkeiten zu überleben. Um den Standort Eishockey in Hügelsheim über die nächsten Jahre hinweg zu erhalten, müssen wir vernünftig und gesund wirtschaften.“