Skip to main content

Verwirrung bei Drittliga-Handballerinnen

TG 88 Pforzheim verzichtet auf die Freundschaftsrunde – und auf eine mögliche Qualifikation zum DHB-Pokal

Die Pforzheimer Drittliga-Handballerinnen hatten nicht damit gerechnet, neben der vom Deutschen Handballbund (DHB) angekündigten Aufstiegs- und Freundschaftsrunde noch eine weitere Spieloption in dieser Saison zu erhalten. Nun scheint sich das Blatt zu wenden.

Rupf Henning Trainer TG 88 PF2
Richtungsweisend: Für Trainer Henning Rupf und die Verantwortlichen der Drittliga-Handballerinnen der TG 88 Pforzheim steht derzeit die Personalplanung für die kommende Saison im Fokus. Foto: Harry Rubner

Die Handballerinnen der TG 88 Pforzheim fiebern dem April derzeit regelrecht entgegen – und das aus gutem Grund. Henning Rupf, seines Zeichens Trainer des Drittligisten, möchte dann wieder mit dem Training beginnen. „Eine wirkliche Saison gab es ja quasi gar nicht“, stellt der Coach fest. Gerade einmal drei Partien hatten die Spielerinnen der TG absolviert, ehe die Spielzeit abgebrochen wurde.

In einer Videokonferenz hatte der Deutsche Handballbund (DHB) das weitere Vorgehen mit allen 72 Drittligisten besprochen. Doch auch nach der Schalte schien und scheint der Fortgang des Spielbetriebs bei den Frauen offen. Klar ist, dass für alle Vereine die Möglichkeit besteht, an einer Aufstiegsrunde teilzunehmen.

Klar schien auch, dass es eine Qualifikationsrunde für den DHB-Pokal – anders als bei den Männern – nicht geben sollte. So zumindest die Annahme der Verantwortlichen bei der TG. „Der Modus ist bei den Frauen anders strukturiert, als bei den Männern. In den vergangenen Jahren haben im Pokal ohnehin nur die Erst- und Zweitligisten eine Rolle gespielt“, erklärt Henning Rupf. Er ging ebenfalls davon aus, dass es bei den Handballerinnen keine Möglichkeit mehr geben würde, sich in diesem Jahr für den DHB-Pokal zu qualifizieren.

DHB will offenbar weitere Alternative bieten

Eine Fehlannahme, wie Melanie Prell, Verantwortliche für Spielbetrieb und Recht beim DHB, klarstellt: „Die Saison ist noch nicht beendet. Es wird lediglich eine Änderung des Modus vorgenommen.“ Auch eine Qualifikation für den DHB-Pokal soll laut Prell möglich sein. Offiziell ist jedoch noch nichts. Erst in der kommenden Woche möchte der DHB mit einer Pressemitteilung Klarheit schaffen.

Dabei scheint die Konfusion über die Teilnahme an einer Qualifikationsrunde für den Pokal erst durch eine Pressemitteilung des DHB von Ende Februar entstanden zu sein. In eben jener Meldung wurden Optionen über einen möglichen Fortgang des Spielbetriebs dargelegt. Während den Handball-Drittligisten der Männer die Möglichkeit an einer Teilnahme zur Pokal-Qualifikation eingeräumt wurde, wurde diese Option bei den Frauen gar nicht erst erwähnt. Explizit ausgeschlossen wurde diese Chance jedoch auch nicht.

TG 88 konzentriert sich auf die nächste Saison

Unabhängig von der Verwirrung um die Qualifikationsrunde hatte man sich bei der TG Pforzheim ohnehin keine Gedanken um eine Teilnahme gemacht. Auch die Freundschaftsrunde, die den Drittliga-Handballerinnen bis zur Sommerpause angeboten wird, ist für die Handballerinnen der TG keine Option.

„Das ist eine reine Belebungsrunde ohne sportlichen Wert, die wir nicht in Anspruch nehmen werden. Die hohen Kosten sind untragbar“, begründet Rupf die Entscheidung. Ohne die Einnahmen durch Zuschauer seien die verpflichtenden Corona-Testungen und die Schiedsrichterkosten nicht zu finanzieren.

Das Angebot ist nicht uninteressant, macht für uns aber wenig Sinn.
Gabriele Kubik, Co-Trainerin der TG 88 Pforzheim

In eine ähnliche Kerbe schlägt Co-Trainerin Gabriele Kubik: „Das Angebot ist nicht uninteressant, macht für uns aber wenig Sinn“, sagt sie. Ohnehin handelt es sich bei dieser Freundschaftsrunde um ein Muster ohne Wert. Zu gewinnen gibt es nichts, und Absteiger wird es keine geben.

Kaderplanung nimmt Form an

Soweit der Fahrplan bis zum Sommer. Doch wie sieht es mit den Planungen für die nächste Spielzeit aus? Mit Desire Kolasinac wird eine Leistungsträgerin die TG Pforzheim verlassen, so viel steht bereits fest. Nach drei sehr erfolgreichen Jahren in der Goldstadt wurde der Vertrag der Top-Torjägerin in beidseitigem Einvernehmen nicht verlängert. Gleiches gilt für Nina Treml, die nach zahlreichen Verletzungen nie mehr richtig zu ihrem Spiel gefunden hatte. Wohin es die beiden Spielerinnen ziehen wird, ist noch unklar.

Ebenfalls nicht mehr zur Verfügung stehen wird Dina Bergmane-Versakova, die nach zahlreichen Verletzungen ihr Karriereende verkündet hat. Sportlich ein herber Rückschlag für das Team der TG Pforzheim, das in den letzten Jahren rund um die starke Rückraumspielerin aufgebaut wurde.

Wir sind mit der Personalplanung fast durch und werden in den nächsten Tagen die Namen unserer Neuzugänge verlauten lassen.
Henning Rupf, Trainer der TG 88 Pforzheim

Sorge um die Konkurrenzfähigkeit macht sich Henning Rupf jedoch nicht. „Wir sind mit der Personalplanung fast durch und werden in den nächsten Tagen die Namen unserer Neuzugänge verlauten lassen“, so der Übungsleiter. Diese wird er dann Anfang April auch zum ersten Training nach der monatelangen Spielpause begrüßen.

nach oben Zurück zum Seitenanfang