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bfv-Verbandstag

Warum Hans-Jürgen Moos auf seine Kandidatur gegen bfv-Präsident Ronny Zimmermann verzichtet

Beim bfv-Verbandstag wollte Hans-Jürgen Moos eigentlich den amtierenden Präsidenten Ronny Zimmermann herausfordern. Daraus wird nichts, nicht zuletzt wegen Corona.

Hans-Jürgen Moos
Hans-Jürgen Moos Foto: Hans-Jürgen Moos

Im Spätjahr 2018 wurde die Initiative #neuanfangbfv2020 gegründet, mit dem Ziel, den Badischen Fußballverband zu reformieren und Ronny Zimmermann beim Verbandstag 2020 als dessen Präsident abzulösen. Warum Hans-Jürgen Moos nun doch nicht zur Wahl stehen wird, erklärt der 48-jährige Diplom-Betriebswirt im Gespräch mit unserem Redaktionsmitglied Marcel Winter.

Die Palastrevolution fällt aus, Ronny Zimmermann wird beim Verbandstag wohl erneut ohne Gegenkandidat sein. Wie kam es zu dem überraschenden Sinneswandel?
Moos

Corona ist in dieser Hinsicht natürlich ein Segen für das Establishment. Durch die Pandemie ist die satzungsmäßige Demokratie, die beispielsweise Präsenz bei Verbandstagen vorsieht, ein stückweit ausgehebelt. Virtuell kann sich zum Beispiel keinerlei Gruppendynamik entwickeln, weshalb so nur der Status Quo manifestiert wird. Somit läuft die Gegenkandidatur in diesem besonderen Jahr 2020 ins Leere.

Die Kritik am badischen Fußballverband erhalten Sie aber aufrecht. Was werfen Sie Ronny Zimmermann und dem bfv konkret vor?
Moos

Wir sehen nach wie vor ein großes Transparenzdefizit, das Thema Compliance ist überhaupt nicht abgedeckt. Vereine trauen sich nicht, die durchaus vorhandene Kritik zu äußern, weil sie Sanktionen und Ächtung fürchten. Die Kreise leben zu 40 Prozent von Bußgeldern, was aus unserer Sicht nicht sein kann. Hinzu kommt die ungerechte Verteilung der Fernsehgelder auf nationaler Ebene und eine massive Glaubwürdigkeitskrise des DFB.

Wie geht es jetzt weiter mit der Badischen Fußball-Opposition, wie sich Ihre Initiative mittlerweile nennt?
Moos

In dieser Woche haben sich Ronny Zimmermann und ich erstmals konstruktiv ausgetauscht. Wir wollen ausloten, wo in Zukunft Zusammenarbeit möglich ist. Die Zeichen stehen auf Kompromiss und Kooperation statt Konfrontation und das finde ich gut. Ich kann mir auch gut vorstellen, mich mit meiner Erfahrung einzubringen, etwa wenn es um Konflikte zwischen Vereinen und Kommunen geht, die leider zunehmen; oder die spannende Liegenschafts-Thematik Schöneck mit Neubau oder Erweiterung. Wir wollen und werden dennoch den kritischen Abstand beibehalten, ohne die Gräben zu vertiefen.

Wie kommt die plötzlich angepeilte Zusammenarbeit denn bei Ihren Mitstreitern in der Initiative an, die teilweise doch sehr harte Kritik geübt haben?
Moos

Natürlich sind die Bedenken da, dass die Harmonie jetzt nur kurzfristig um des Friedens willen vor dem Verbandstag vorgetäuscht wurde. Aber ich nehme Ronny Zimmermann da beim Wort, dass wir auch konstruktiv zusammenarbeiten können. Ich finde, wenn man etwas bewegen will, muss man sich auf lange Sicht zusammensetzen.

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