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Im Finale chancenlos

Weingartenerin Niemesch erkämpft sich bei der Ringer-EM die Silbermedaille

Die Krönung ist Luisa Niemesch bei der Ringer-EM zwar verwehrt geblieben, doch die Weingartenerin hat in Budapest einmal mehr ihre Kämpferqualitäten gezeigt. Im Finale reichten die gegen eine starke Bulgarin nicht aus.

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Luisa Niemesch kämpfte sich bei der Ringer-EM in Ungarn bis ins Finale vor, in dem sie dann aber gegen die Bulgarin Tabye Yusein letztlich chancenlos blieb. Foto: Kadir Caliskan/imago images

Bei der Medaillenzeremonie zur Primetime hatte Luisa Niemesch ihr Lächeln wiedergefunden. Gemeinsam mit ihrer Final-Kontrahentin Taybe Yusein und den beiden Drittplatzierten durfte die Ringerin aus Weingarten für einen kurzen Moment das oberste Siegertreppchen betreten, um für die wartenden Fotografen zu posieren.

Ihr rot unterlaufenes linkes Auge erzählte allerdings davon, dass die erste Begegnung mit Yusein wenige Minuten zuvor auf der Matte weniger angenehm verlaufen war. Im Kampf um EM-Gold in der Klasse bis 62 Kilogramm hatte Niemesch sich zwar nach Kräften gewehrt, letztlich aber eine klare Niederlage bezogen.

So musste sich die 26-Jährige mit der Silbermedaille zufrieden geben sowie mit der Erkenntnis, auch weiterhin mit der Weltspitze mithalten zu können. Mit Rang zwei bei den Titelkämpfen im ungarischen Budapest hatte sich Niemesch neben der Olympia-Teilnahme 2016 in Rio de Janeiro gar den größten Erfolg ihrer Karriere erkämpft.

Die Goldmedaille durfte sich wenig später Anna Schell umhängen. Die 28-Jährige, die am Olympiastützpunkt Freiburg trainiert, setzte sich in der 72-Kilo-Klasse im Finale gegen die Türkin Buse Tosun Cavusoglu durch.

Im ersten Abschnitt war die Weingartenerin mit der Favoritin auf Augenhöhe

Dass im Finale am Freitagabend eine echte Herkulesaufgabe auf Niemesch warten würde, war bereits im Vorfeld klar gewesen. Yusein war als Weltmeisterin von 2018, zweifache Europameisterin (2018, 2019) und Olympia-Dritte von 2021 in das Duell gegangen.

Die Deutsche hielt im ersten Kampfabschnitt, der weitgehend von Taktik geprägt war, noch gut mit. Lediglich einen Zähler musste die Weingartenerin wegen Passivität abgeben. Die Vorentscheidung fiel dann gut zweieinhalb Minuten vor dem Ende, als Yusein ihre Gegnerin bei einer Attacke von der Matte drängte.

Mit dem einen angezeigten Punkt gab sich der Coach der Bulgarin dabei nicht zufrieden, weshalb er eine Challenge nahm und die Szene via Video noch einmal überprüfen ließ. Mit Erfolg, denn Niemesch war mit dem Ellbogen aufgekommen, was Yusein einen weiteren Zähler einbrachte.

Mit dem 3:0 im Rücken kontrollierte die 30-Jährige das Geschehen ohne Probleme und legte kurz darauf noch eine weitere Zweier-Wertung nach. Am Ende gingen Niemesch die Kräfte aus, so dass Yusein den Kampf locker nach Hause bringen und sogar noch auf 7:0 davonziehen konnte.

Niemesch im Viertelfinale souverän, im Halbfinale nervenstark

Am Vortag war es Niemesch gewesen, die jubeln durfte. Die Qualifikation war der Deutschen erspart geblieben, so dass diese direkt im Viertelfinale ran durfte. Gegen die Serbin Anna Fabian gab sie sich keine Blöße und feierte einen souveränen 10:0-Erfolg.

Mehr Arbeit hatte Niemesch dann mit Ilona Prokopevniuk aus der Ukraine, die eine Minute vor dem Ende vor einer 2:1-Führung stand. Doch ihre Kontrahentin forcierte eine Attacke, holte sich eine Vierer-Wertung und zog schließlich ins Finale ein. In diesem blieb ihr am Freitagabend dann aber ein Happy Ende verwehrt.

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