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Entscheidung auf der Zielgeraden

Zagrey wird beim Großen Preis von Baden in Iffezheim seiner Favoritenrolle gerecht

16.500 Besucher sahen beim 153. Großen Preis von Baden auf der Iffezheimer Galopprennbahn ein packendes Finish. Am Ende wurde Zagrey mit Christophe Soumillon im Sattel seiner Favoritenrolle gerecht.

Nicht zu schlagen war der eigens aus Frankreich angereiste Zagrey (links) beim 153. Großen Preis von Baden auf der Iffezheimer Galopprennbahn.
Nicht zu schlagen war der eigens aus Frankreich angereiste Zagrey (links) beim 153. Großen Preis von Baden auf der Iffezheimer Galopprennbahn. Foto: Foto: Frank Sorge Frank Sorge/galoppfoto.de

Favoritensieg im 153. Großer Preis von Baden vor 16.500 Zuschauern am Sonntag in Iffezheim: In einem packenden Finish setzte sich mit dem letzten Galoppsprung der aus Frankreich angereiste Zagrey mit Christophe Soumillon im Sattel gegen Mr Hollywood und Straight durch. Die Entscheidung fiel etwa zweihundert Meter vor dem Ziel, als der hart an der Tribünenbegrenzung galoppierende Mr Hollywood unter Lukas Delozier leicht zur Seite wich und dadurch eine Lücke für den dahinter postierten Zagrey frei wurde. „Sonst hätten wir nicht gewonnen“, gab Soumillon zu.

Ich hatte mich selbst in eine ungünstige Position manövriert.
Christophe Soumillon
Jockey

Und genau mit dieser Situation haderte dann das Team des Zweitplatzierten. „Lukas hätte seine Position nicht verlassen dürfen“, ärgerte sich Trainer Henk Grewe, „das könnte uns den Sieg gekostet haben.“ Im sechsköpfigen Feld hatte sich der Derbyzweite die Spitze gesichert, mehr unfreiwillig, weil sich kein anderer bereit fand.

In der Zielgeraden sah es lange auch gut aus, ein erster Angriff des Außenseiters Straight wurde abgewiesen, aber die finale Attacke von Zagrey konnte er nicht mehr abwehren. „Ich hatte mich selbst in eine ungünstige Position manövriert“, gab sich Soumillon selbstkritisch, der mit der Leistung seines Pferdes nicht ganz zufrieden war. „Er ist nicht so ganz rund galoppiert“, meinte er.

Für Trainer Yann Barberot, der seinen Stall im Deauville in der Normandie hat, war es einer der größten Erfolge seiner Karriere, entsprechend positiv angefasst wirkte er. „Das Pferd hat es verdient”, sagte er, „wenn alles glatt geht, dann läuft er im Prix de l’Arc de Triomphe“. Das Fünf Millionen-Spektakel ist am ersten Oktober-Sonntag in Paris-Longchamp das größte Rennen der Welt, es kommt auch für Mr Hollywood in Betracht. „Er benötigt weichen Boden, wenn er den antrifft, dann fahren wir dorthin“, erklärte Mitbesitzer Sebastian Weiss, „ansonsten starten wir im Preis von Europa in Köln.“

Kritik an Bodenverhältnissen

Geschmälert wurde der Große Preis von Baden durch die kurzfristige Streichung des Derbysiegers Fantastic Moon. Erst am Mittwoch hatte Trainerin Sarah Steinberg den Hengst für 40.000 Euro nachgenannt. Doch gegen 14 Uhr am Sonntag entschied sich das Team des Dreijährigen, ihn auf Grund der Bodenverhältnisse abzumelden. “Die Rennleitung hatte entschieden, die Bahn von Samstag auf Sonntag noch einmal zu bewässern“, merkte Lars-Wilhelm Baumgarten, der Manager von Fantastic Moons Bestzergemeinschaft Liberty Racing an.

„Das konnten wir nicht akzeptieren, da dadurch das Geläuf für unser Pferd nicht mehr praktikabel ist. Deshalb haben wir in Absprache mit Sarah Steinberg und Jockey Rene Piechulek entschieden, nicht zu laufen.“ Steinberg ergänzte: „Das Verletzungsrisiko wäre einfach zu groß gewesen.“ Piechulek war nicht begeistert von der Tatsache, dass die Aktiven nicht gehört wurden. „Man hätte sich mal mit den Jockeys zusammensetzen müssen, bevor man die Bahn bewässert“, war seine Meinung.

Der Derbysieger fehlt

Jetzt soll der Hengst am kommenden Sonntag in Paris antreten. Ob diese Entscheidung richtig war? Darüber wurde im Hintergrund viel diskutiert, Baden Galopp kündigte für den Montag eine Erklärung zu den Bodenverhältnissen an.

Viele Höhepunkte im Rahmenprogramm

Es war ein langer Tag in Iffezheim mit jeder Menge Höhepunkte im Rahmenprogramm. Dazu zählte das Brunner Oettingen-Rennen, das von Calif gewonnen wurde. Ein wohl bekanntes Pferd in Iffezheim, denn schon im Frühjahr hatte er die Badener Meile gewonnen. Wer ihn gewettet hatte, brauchte starke Nerven, denn noch eingangs der Zielgeraden lag er an vorletzter Position, rauschte dann mit großer Endgeschwindigkeit durch das Feld zum Sieg. „Eine Klasseritt von Rene Piechulek”, lobte Besitzer Moritz Becher den Reiter.“ Bei ihm muss halt alles passen“, sagte Trainer Peter Schiergen nach dem 55.000 Euro-Rennen.

Piechulek war trotz des Nichtstarts von Fantastic Moon der erfolgreichste Jockey des Meetings. Sieben Rennen konnte er gewinnen, eine rundum gelungene Woche - wenn nicht der “Große Preis” gewesen wäre.

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