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Kollektion an Weihnachtskrippen

Adventsmarkt in Bad Herrenalb: Stall von Bethlehem schafft das besondere Flair

In der Klosterstraße von Bad Herrenalb weihnachtet es sehr: Interessenten finden auf dem Markt alles von Honig über Mützen bis hin zur Krippe.

Unermüdlich am Werk: Siegbert Herb aus Loffenau hat schon Hunderte Weihnachtskrippen hergestellt. Im Feierabendziegel-Museum ist ein Teil von ihnen zu sehen.
Unermüdlich am Werk: Siegbert Herb aus Loffenau hat schon Hunderte Weihnachtskrippen hergestellt. Im Feierabendziegel-Museum ist ein Teil von ihnen zu sehen. Foto: Ulrich Krawutschke

„Es ist toll, dass kleinere Kommunen wie Bad Herrenalb auch einen weihnachtlichen Markt haben“, sagt Bernhard Damian aus Burbach, der am Sonntag mit seiner Frau Kati und den beiden Kindern den Adventsmarkt in der Kurstadt besucht hat.

Die Familie genießt sichtlich „das besondere Flair, das ganz anders ist als bei Weihnachtsmärkten in einer Großstadt. Es sind Vereine dabei und es gibt viel Handwerkliches“, sagt Bernhard Damian.

Seine Frau ergänzt „wir haben schon Honig gekauft, und vielleicht kommt noch etwas Holzkunst dazu“.

Gut besucht

Der Adventsmarkt in der Klosterstraße ist am zweiten Adventssonntag trotz einsetzenden Regens gut besucht, und an den Ständen wird alles geboten, was einen Weihnachtsmarkt ausmacht.

Heike Gubitz aus Karlsruhe bietet an ihrem Stand vielfältige Dekorationsartikel, weihnachtlich gestaltete Kissen aber auch Liköre. „Alles ist selbstgemacht“ sagt sie und ist mit dem bisherigen Verkauf zufrieden. „Mittags ist es etwas verhalten, aber abends läuft es gut, die Leute sind zugänglich.“

Das gilt auch für Barbara Rochel aus Pforzheim, die an ihrem Stand Mützen, Stulpen, Gefilztes und vieles mehr verkauft, „natürlich alles selbst gemacht“ sagt sie, die seit vielen Jahren Weihnachtsmärkte besucht.

Unterschiedliche Bilanz

Unterschiedlich fällt die Bilanz zweier weiterer Anbieterinnen aus. Gülcan Bölükbasi vom Café Paradiso in der Kurstadt verkauft unter anderem Kuchen und ist sehr zufrieden.

„Ich gehe ja auch auf die Leute zu.“ Kathrin Lutz aus Palmbach, die gerade ihre Kundin ist, winkt ab. An ihrem Stand mit Kinderkleidern weiter hinten in der Klosterstraße ist geringe Resonanz. „Die Leute laufen durch und kaufen nichts. Der Ettlinger Weihnachtsmarkt, wo ich mit einem Stand war, war dagegen der Hammer.“

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Chris und Gerd aus Stutensee, die ihren vollen Namen nicht in der Zeitung lesen wollen, verbringen ein Wochenende in Bad Herrenalb und genießen den Adventsmarkt.

„Aber noch schöner wäre, wenn der Markt auch im Kurpark präsent wäre“, so Chris. „Schön, gemütlich, ruhig und kein Gedränge“, skizziert eine Mutter mit zwei Kindern den Adventsmarkt, während eine Tochter gerade im Karussell sitzt.

Imbissstände sind umlagert

In der ganzen Klosterstraße häufen sich die Imbissstände und sind umlagert. Ob Bratwurst oder Gulaschsuppe, ob Magenbrot und Zuckerwatte, alles geht.

Und zwischendurch zieht der Pferdekutschenwagen mit lachenden Kindern seine Runden, während auf der Bühne vor der Klosterkirche ein Bläserquartett vom Musikverein Langenalb weihnachtliche Weisen spielt.

Umlagert ist auch der Stand, den in Herrenalb wohnende Frauen aus der Ukraine betreiben. Sie haben, so Gita Magonite, die Lettin ist, die Frauen aber mit betreut, gebacken und gebastelt und bieten das den Besuchern an.

Es wird nicht verkauft, sondern um freiwillige Spenden gebeten. Insgesamt 194 Menschen aus der Ukraine sind derzeit in der Kurstadt. Am 18. Dezember werden sie auch in der Klosterkirche singen.

Naturholzkrippen

Und dann öffnen sich die Tore des Feierabendziegel-Museums im Haus „Im Kloster 2“. Dort ist derzeit eine Ausstellung mit Naturholzkrippen zu sehen, die Siegbert Herb aus Loffenau geschaffen hat.

„Jede ist ein Unikat“, sagt er. Der gelernte Maurermeister baut seit 35 Jahren Holzkrippen, über 300 sind es schon. Angefangen hat es damit, dass er damals einer Frau eine Krippe kaufen wollte, aber keine gefiel ihm. Also machte er sich selbst ans Werk, und das hat so viel Spaß gemacht, „dass ich nicht mehr davon weg kam“.

Erst war es die Verwandtschaft, die eine Krippe von ihm wollte, dann auch Freunde und fremde Leute. Auf dem Weihnachtsmarkt in Enzklösterle beim Wettbewerb für Selbstbauer, „habe ich mehrfach erste und weitere vordere Plätze belegt“.

Inzwischen hat er an seinem Wohnort in Loffenau eine Werkstatt und einen Ausstellungsraum. Er arbeitet komplett ohne Plan, „da liegt ein Brett vor mir und dann geht es los. Es ist noch nie etwas schief gegangen und jede Krippe ist ein Unikat“.

73-jähriger Spezialist

Unikate, die man in der Ausstellung in Bad Herrenalb kaufen kann. Nur die Figuren der Krippen macht er nicht selbst, „die sind kinderfreundlich weil unzerbrechlich gebaut, Kinder sollen ja mit der Krippe spielen“.

Der 73-Jährige braucht für eine kleine Krippe fünf bis sechs Stunden und benutzt dafür Holz von Tanne, Fichte und Linde. Er baut nur Schwarzwälder Krippen, die sich durch ihr Krüppelwalmdach und Schindeln charakterisieren.

Einmal hat er auf Wunsch eine moscheeähnliche abendländische Krippe gebaut, die gut ankam. Eine zweite konnte er nicht verkaufen und hat sie zurückgebaut. Seine Krippen baut er ausschließlich im Winter.

Service

Der Adventsmarkt ist noch am 10. und 11. Dezember jeweils von 11 bis 18 Uhr in der Klosterstraße geöffnet. Die Krippenausstellung ist am 11., 18. Und 25. Dezember jeweils von 14 bis 17 Uhr zu sehen. Infos auch unter www.museum-bad-herrenalb.de.

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