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Fast schon eine Reise wert

Kurioser Problemfall: Rinnen-Reinfall in Malsch kommt ins Fernsehen

Es ist ein Kreuz mit der Malscher Rinne. Immer wieder kam es zu Unfällen und Unfällchen am neuen Plätzchen. Ein fernsehreifes Kuriosum. Nun die Lösung?

Kurioser Problemfall: Die viel diskutierte Rinne am neuen Malscher Plätzchen bei der Einkaufsstraße hat es in sich. Eine Passanten stürzten in der Vergangenheit.
Die viel diskutierte Rinne am neuen Malscher Plätzchen bei der Einkaufsstraße hat es in sich. Einige Passanten stürzten in der Vergangenheit. Foto: Sabine Röwer

Im Frühjahr schaffte es die seit 2022 mit rotweißen Flatterband abgesperrte Wasserrinne am neugestalteten Platz am ehemaligen Waaghäusel in die Prunksitzung der GroKaGe. Nachdem der Bollehohlchor ein Spottlied über den Wasserlauf sang, könnte das Bächlein nun sogar Thema in der Satiresendung „extra 3“ des NDR werden.

So erzählte Werner Scherer (Freie Wähler) in der jüngsten Sitzung des Technischen Ausschusses (TA), in der nach mehreren vergeblichen Versuchen endlich eine Lösung gefunden wurde, dass er interviewt worden ist.

Anstoß dafür gab, dass er den in einer TA-Sitzung geäußerten Vorschlag, die teure Rinne aus Sicherheitsbedenken einfach wieder zuzuschütten, als „Schildbürgerstreich“ bezeichnet hat. Während der Filmaufnahmen sprang Scherer zum Spaß mehrmals über den Wasserlauf.

Rinne in Malsch: Kopfzerbrechen durch die Tücke am Objekt

Wie berichtet, waren Fußgänger, Rad- und Rollatorfahrer in die oder an der 40 Zentimeter tiefen Rinne gestürzt, sogar ein Auto ist hineingefahren. Um besser auf die zumeist 30 bis 150 Zentimeter breite Vertiefung aufmerksam zu machen, war der Wasserlauf bereits 2021 mit rotem Sandstein umrandet worden. Trotzdem gab es weiter Unfälle.

Da Landratsamt und Polizei bei einer Verkehrsschau von der 15 Meter langen Rinne neben dem Wasserspiel eine Gefahr ausgehen sahen, musste die Gemeinde erneut nachbessern. Problem war jedoch, dass sich die Gemeinderäte zunächst nicht auf ein Sicherheitskonzept einigen konnten.

So wurden in einer Sitzung im Mai mehrere Vorschläge des Ingenieurbüros Wald und Corbe sowie von Joachim Zwirner als sachkundiger Bürger und ehemaliger Leiter des Referats Verkehr beim Polizeipräsidium, abgelehnt. Trotz langer Diskussion und weiteren Vorschlägen aus dem Gremium wurde man sich nicht einig.

Auch bei dem kürzlich nichtöffentlichen Treffen des Verkehrsbeirats und dem TA gab es keine Einigung. So hätten die etlichen Vorschläge, wie Ortsbaumeister Jörg Janetzky nun erklärte, das Gremium „nicht ganz so begeistert“.

Eine der Ideen war, auf der Seite zur verkehrsberuhigten Straße einen Zaun, ähnlich der Abgrenzung am geöffneten Bachlauf am Adlerkreisel, zu stellen. Als weiteren Gedanken hatte Bauingenieur Jörg Schneider (CDU) einen Zaun mit über die Rinne ragenden Bänken vorgeschlagen.

„Möglich ist alles“, so Bauhofleiter Dieter Gleißle auf die Frage nach dem dabei notwendigen Reinigungsaufwand. Derzeit muss die Rinne bei hohen Temperaturen zweimal die Woche mit Bürste und fließend Wasser gesäubert werden, um Algenwuchs zu entfernen.

Vorschlag-Serie für das Rinnen-Problem in Malscher Gremien

„Haben wir das Problem jetzt gelöst?“, wollte Michael Kunschner (Freie Wähler) wissen, nachdem auch der zweite Vorschlag von Hauptamtsleiter Reiter vorgestellt worden war. Dieser sprach sich für 47 Zentimeter hohe, geschwungene Bänke und Pflanzgefäße in Richtung der Einkaufsstraße aus.

Da man diese gut sehen kann, bestünde auch auf der Seite Richtung Wasserspiel keine Gefahr mehr. Gar Wasserpflanzen kamen als Vorschlag, von Sulzbachs Ortsvorsteher Volkmar Balzer (Freie Wähler). Das funktioniere aber nur im Sommer. Abgelehnt.

Mit acht zu drei Stimmen sprach sich der TA schließlich für die geschwungenen Bänke aus, mit der laut Scherer auch gewährleistet sei, dass Kinder am Wasser spielen können, ohne sich den Kopf anzustoßen. Genehmigt wurden für die Abgrenzung überplanmäßige Ausgaben von 20.000 Euro. Die Rinne ist fast schon eine Reise wert. Man wird sehen, ob die Akte „Problem-Rinne“ geschlossen werden kann.

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