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Bebauungsplan beim Bahnhof

Umzug der Netzwerft nach Malsch: Gemeinderat beschließt Offenlegung der Plan-Entwürfe

Die Ettlinger Netzwerft GmbH will ihren Sitz an die Schiene gegenüber des Malscher Bahnhofs verlagern. Hierfür wird ein Bebauungsplan aufgestellt, der aber auch massiv den Eidechsenschutz auf dem einstigen Güterbahnhof-Areal berücksichtigen muss.

Baugelände an der Bahn
Unternehmen an der Bahnlinie: Die Netzwerft GmbH aus Ettlingen-Ettlingenweier will auf dem Areal des einstiges Güterbahnhofs in Malsch bauen. Für den Eidechsenschutz ist bereits ein Reptilienzaun gestellt (rechts). Foto: Sabine Röwer

Für die Ettlinger Netzwerft GmbH wird ein Bebauungsplan beim Malscher Bahnhof aufgezäumt, wo das EDV-Beratungsunternehmen erweitern möchte. Büros, Dienstleistungseinrichtungen und Ladengeschäfte sind geplant, berichtet die Gemeinde Malsch.

Im Gemeinderat wurde nun die Offenlage des Bebauungsplanentwurfs „Ehemaliger Güterbahnhof“ beschlossen. Kritik gab es aus der Grünen-Fraktion.

Bisher ist Netzwerft, die EDV- und Telekommunikationslösungen für Ärzte, Zahnärzte und Unternehmen anbietet, in der Otto-Dix-Straße in Ettlingenweier ansässig. Drei Gebäude sollen auf dem rund 0,5 Hektar großen Areal des ehemaligen Güterbahnhofs direkt am Schienenstrang gegenüber des Malscher Bahnhofs entstehen.

Dort gibt es streng geschützte Zaun- und Mauereidechsen, die umgesiedelt werden müssen. „Eine Ersatzfläche jenseits der Bahnlinie ist gefunden“, erklärte Bauverwaltungsleiter Klaus Litzow für den Ostteil des Baufelds. Im Westteil hingegen sind Eidechsenrefugien inklusive Sandlinsen zur Eiablage zu errichten. Ein Reptilienzaun muss verhindern, dass Eidechsen während der Arbeiten aufs Baufeld kommen und Schaden nehmen.

Schallschutz, öffentliche Parkplätze und Wasserversickerung im Gemeinderat Malsch diskutiert

Vonseiten der Freien Wähler erwähnte Jahn Beichel, dass es diesen wichtig war, dass der Radweg erhalten bleibt. Kritik übte Karlheinz Bechler (BfU/Grüne) am Planentwurf. Im Text fehle das Thema Schallschutz mit Blick auf bereits bestehende Gebäude. Es sei zu untersuchen, ob die Reflexion von Schall sich negativ auswirken könnte. „Es wird gebaut und dann an anderer Stelle lauter.“

In Zukunft müssen wir klare Vorgaben machen.
Karlheinz Bechler, Grünen-Fraktionssprecher

Auch das Thema Wasserversickerung sei noch unzureichend berücksichtigt, ebenso Begrünung und Photovoltaik. „In Zukunft müssen wir klare Vorgaben machen“, forderte der Fraktionssprecher für „zukunftsfähige Bebauungspläne“.

Thomas Schick von der SPD vermisste hingegen diskutierte öffentliche Parkplätze. „Davon ist nichts mehr zu sehen.“ Hier sieht es schlecht aus. Klaus Litzow erklärte: „Wir können den Bauherren nicht zu öffentlichen Parkplätzen zwingen. Das Unternehmen wird den Platz brauchen.“ Knapp 60 Stellplätze sollen vor Ort entstehen.

Zwei dreigeschossige Gebäude mit Flachdächern sind auf dem Gelände geplant. Ladengeschäfte sollen im Erdgeschoss des westlichen Gebäudes entstehen, ansonsten Praxisräume und Büros. Letztlich billigte der Rat bei sechs Enthaltungen der Grünen den Bebauungsplanentwurf und dessen Offenlage, um nun die Öffentlichkeit am Planungsprozess zu beteiligen.

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