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Nachfrage größer als Angebot

Zwischen Rüppurr und Ettlingen kann man seinen Christbaum selber ernten

Unter der A5 zwischen Rüppurr und Ettlingen kann man seinen Christbaum selber ernten. Auf der Plantage der Familie Frank wird Wert auf Nachhaltigkeit gelegt.

Hilft bei der Ernte: Frank-Freund Matthias hat für Ben und Jochen (von links) den Christbaum abgesägt. Ben freut sich „bis zum Himmel“.
Frank-Freund Matthias hat auf der Christbaum-Plantage der Familie Frank für Ben und Jochen (von links) den Christbaum abgesägt. Foto: Rüdiger Homberg

Ben freut sich „bis zum Himmel“ auf Weihnachten, auch wenn es bis dahin noch über zwei Wochen sind – eine sehr lange Zeit für einen Sechsjährigen. Ein bisschen „himmlische“ Freude hat ihm sein Vater Jochen Hagmann am zweiten Adventssonntag schon bereiten können. Die beiden sind zusammen an die Gemarkungsgrenze von Ettlingen und Karlsruhe-Rüppurr gefahren.

Südlich der A5 liegt die Christbaum-Plantage der Familie Frank. Dort kann man freitags bis sonntags den Weihnachtsbaum selbst aussuchen und ernten. Wer Hilfe braucht, bekommt sie von Karl-Heinz Frank, einem Mitglied seiner Familie oder einem Freund.

Am zweiten Adventssonntag hilft Freund Matthias auf der Plantage geholfen. Er setzt die Kettensäge an dem Baum an, den sich Ben und Jochen für die weihnachtliche Dekoration im Wohnzimmer ausgesucht haben. Ben hat so großen Spaß, dass er sich sogar daran erinnert, im vergangenen Jahr schon einmal hier gewesen zu sein. „Selbstverständlich“ wird er auch dabei helfen, den Baum zu dekorieren, so wie seine Mutter und Schwester Ella auch.

Weihnachtsbaum sollte sich im Freien akklimatisieren

Bevor der Weihnachtsbaum im Wohnzimmer aufgestellt wird, sollte er aber drei Tage im Freien gelagert haben, rät Karl-Heinz Frank. Denn diese Zeit brauche der Nadelbaum, um festzustellen: „Aha, ich bin geschlagen worden und muss jetzt meine Poren schließen, damit ich meinen neuen Besitzern genügend lange Freude bereiten kann“, erklärt Frank mit einem Augenzwinkern.

Sascha Buchner und sein sechsjähriger Sohn Maximilian sind aus Eislingen bei Pforzheim zu Franks Plantage gekommen. Sascha hat vor Jahren gegoogelt, wo es möglich ist, den Baum selbst zu ernten. Er wollte wissen, wo er herkommt und wie die Qualität ist. Die Plantage von Daniela und Karl-Heinz Frank war die nächstgelegene. Und so holt er schon seit Längerem den weihnachtlichen Wohnzimmerschmuck direkt unter der A5.

Kunden legen große Distanz zurück

Über die Entfernungen, die seine Kunden zurücklegen, wundert sich Karl-Heinz Frank nicht. Zwar kommen sie hauptsächlich aus dem Karlsruher Süden sowie aus Ettlingen und seinen Stadtteilen. Doch immer wieder sind Autokennzeichen aus entfernten Orten dabei. Frank hat zum Beispiel auch Kunden in Eppingen.

Er legt großen Wert darauf, nachhaltig zu arbeiten. So wird für jeden Baum, der geerntet wurde, im Frühjahr ein neuer gepflanzt. Im Angebot sind allen voran Nordmanntannen, aber auch Blau- und Rotfichten. Andere Nadelbäume, die Frank früher gezogen und verkauft hat, gedeihen wegen des Klimawandels auf seiner Plantage nicht mehr.

Die trockenen Sommer der vergangenen Jahre haben auch den klimaresistenten Sorten Stress bereitet. Über den etwas feuchteren Sommer 2021 hat sich nicht nur Frank, sondern auch seine Bäume gefreut. Die Nachfrage ist in diesem Jahr laut Frank größer als das Angebot. Deshalb gibt es an Franks beiden Verkaufsstellen auch Bäume aus dem Nordschwarzwald.

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