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Weltfrauentag

Frauen aus der Region berichten: Wie wir gearbeitet haben, wie wir arbeiten und wie wir arbeiten wollen

Jahr für Jahr erinnert der Weltfrauentag daran, was sich in Sachen Gleichstellung getan hat, und was sich noch tun muss. Wie denken die darüber, die es betrifft?

Ein Schriftzug „Jede von ist einzigartig - Am 8. März ist Frauentag“ steht auf einem Schild vor einem Blumenladen. Am 8. März ist Internationaler Weltfrauentag.
Neue Anforderungen an die Arbeitswelt: Die Teilhabe von Frauen auf dem Arbeitsmarkt ist ein wichtiger Gradmesser für die Chancengleichheit und die Gleichstellung. Aber was wünschen sich Frauen von ihrer Arbeitsstelle? Foto: Julian Stratenschulte picture alliance/dpa

Für uns Menschen von heute klingt es nach finsterstem Mittelalter – aber es ist noch gar nicht lange her, dass Frauen, die arbeiten wollten, dazu die Genehmigung ihres Ehemannes brauchten. Erst 1977 wurde das Gesetz entsprechend geändert. Bis 1958 konnten Ehemänner ganz nach Belieben den Arbeitsvertrag ihrer Frau kündigen. Bis 1962 durften Frauen kein eigenes Bankkonto haben und erst nach 1969 wurde eine verheiratete Frau als geschäftsfähig betrachtet.

Die Stellung von Frauen in der Gesellschaft, ihre Teilhabe an der Arbeitswelt, aber auch ihr Selbstverständnis haben sich in den vergangenen Jahrzehnten dramatisch verändert. Aktuell sind mehr Frauen erwerbstätig als je zuvor. Die Daten des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales zeigen, dass in den letzten 30 Jahren sowohl die Anzahl als auch der Anteil der Frauen, die bezahlt auf dem Arbeitsmarkt einer Beschäftigung nachgehen, stetig gestiegen sind.

Dafür gibt es viele Gründe: Neben den gestiegenen Qualifikationen, einem veränderten Rollenverständnis und veränderten rechtlichen Rahmenbedingungen gehören auch der demografische Wandel sowie die damit verbundene Fachkräftenachfrage dazu.

Zum Weltfrauentag am 8. März haben wir vier Frauen gebeten, zu erzählen, wie sie die Arbeitswelt erleben, erlebt haben oder wie sie sich die Arbeitswelt vorstellen.

Paula Schomburg, 19 Jahre alt, Studentin

Ich studiere Politikwissenschaft und Soziologie in Heidelberg. Bei dieser Fächerkombi werde ich oft gefragt, was ich damit später arbeiten möchte. Oftmals wird dann im Anschluss auch die Frage nach meinem eigenen Kinderwunsch gestellt. Dass diese Frage eine Grenzüberschreitung ist, brauche ich wohl nicht erwähnen. Dennoch scheinen als Frau Kinderwunsch und Beruf untrennbar miteinander verbunden zu sein.

Für meine Zukunft erhoffe ich mir da mehr Freiheiten. Ich wünsche mir, in einer gleichberechtigten Partnerschaft zu leben, in der sich beide Partner um die Kinder kümmern und dies auch beiden möglich ist. Denn egal wie fortschrittlich meine Beziehung auch sein mag, am Ende sind wir von den Rahmenbedingungen durch Arbeitgeber und Politik abhängig.

Um eine gleichberechtigte Kindeserziehung zu ermöglichen, braucht es flexible Arbeitszeiten. Es braucht Kinderbetreuungsangebote, am liebsten in der Arbeitsstätte. Es braucht eine flexible Aufteilung der Elternzeit. Aber vor allem braucht es mehr Akzeptanz von Müttern mit Karriere und Vätern in Elternzeit. Es kann nicht sein, dass Annalena Baerbock nach der Betreuung ihrer Kinder gefragt oder als Rabenmutter beschimpft wird.

Paula Schomburg aus Bretten studiert Politik und Soziologie in Heidelberg. Die 19-Jährige macht sich Gedanken darüber, wie sie Familie und Karriere unter einen Hut bringen soll.
Paula Schomburg aus Bretten studiert Politik und Soziologie in Heidelberg. Die 19-Jährige macht sich Gedanken darüber, wie sie Familie und Karriere unter einen Hut bringen soll. Foto: Privat

Mittlerweile gibt es für Jugendliche in meinem Alter viele Vorbilder von Frauen, die sowohl Karriere als auch Kinder unter einen Hut bringen. Trotzdem wurde ich schon in der Schule gewarnt, dass Kind und Karriere keine einfache Kombi sei. Um diesen Konflikt zu umgehen, hat mir eine Lehrerin ans Herz gelegt, die Kinder schon im Studium zu bekommen. Doch ist das die Lösung?

Männer werden nie nach ihrem Kinderwunsch gefragt.
Paula Schomburg, Studentin

Fakt ist, dass es zumindest an der Uni Heidelberg viel Unterstützung für Studierende mit Kind gibt. In den Studierendenwohnheimen gibt es Wohnungen für Studierende mit Kind, in der Mensa können die Kinder kostenlos essen und der „Backup Service“ stellt eine unkomplizierte Kinderbetreuung in unvorhergesehenen Situationen zu Verfügung. Zudem gibt es verschiedene Beratungsservices, die bei Klärung wichtiger Fragen, wie die nach der Sicherung des Lebensunterhaltes, helfen. Neben all diesen Angeboten hat das Mutterwerden im Studium einen weiteren wichtigen Vorteil: die Gleichberechtigung.

In wohl keiner anderen Lebensphase sind beide Partner so flexibel wie während des Studiums. Man kann sich seine Vorlesungen selbst aussuchen und Seminare zeitlich passend wählen. So können beide Partner an der Betreuung des Kindes teilhaben und weiter studieren. Jedoch darf man den finanziellen Aspekt nicht unterschätzen: Schon als Einzelperson ist die Finanzierung des Studiums eine Herausforderung, als Familie aber noch einmal mehr. Eine Paradelösung scheint es für die Vereinbarung von Kind und Beruf also nicht zu geben. Ich bin aber optimistisch, dass man immer eine Lösung findet.

Aber um auf die Frage zu Beginn des Textes zurückzukommen: Ja, ich möchte später Kinder haben. Trotzdem will ich in einem Job arbeiten können, der mich erfüllt und mit dem ich finanziell unabhängig bin. Damit beides möglich ist, braucht es Gleichberechtigung in der Kindererziehung. Und übrigens: Meine männlichen Kommilitonen werden nie nach ihrem Kinderwunsch gefragt.

Shannon Schäfer, 29 Jahre alt, Technische Zeichnerin

Sinnhaft soll mein neuer Beruf sein und erfüllend. Das ist mir wirklich wichtig. Deshalb habe ich auch nach zehn Jahren als Technische Produktdesignerin beschlossen, meinen alten Beruf an den Nagel zu hängen, um mich nach etwas Neuem umzusehen.

Diese Entscheidung habe ich mir nicht leichtgemacht. Sie stand am Ende eines Prozesses, der einige Jahre in Anspruch genommen hat. Technische Produktdesignerin – früher nannte man den Beruf „Technischer Zeichner“ - war nie mein Traumjob. Aber nach dem Realschulabschluss mit 16 und einem zweijährigen Berufskolleg im kaufmännischen Bereich, hatte ich den Plan, Innenarchitektur zu studieren. Ich wollte kreativ sein und Dinge gestalten.

Shannon Schäfer aus Wössingen war jahrelang in einem technischen Beruf tätig. Mit knapp 30 möchte sie jetzt etwas ganz anderes machen.
Shannon Schäfer aus Wössingen war jahrelang in einem technischen Beruf tätig. Mit knapp 30 möchte sie jetzt etwas ganz anderes machen. Foto: Privat

Schließlich habe ich mich doch für eine andere Ausbildung bei einem Bauingenieurbüro in meinem Wohnort beworben. Die Ausbildung dauerte dreieinhalb Jahre. Zu Beginn habe ich 40 Wochenstunden gearbeitet. Überstunden waren überschaubar. Aber der Beruf hat mir immer weniger Freude bereitet. Mir hat vor allem der Bezug zu den Dingen gefehlt, an denen ich gearbeitet hatte. Zum Beispiel habe ich Grundrisse für Häuser gezeichnet. Zwischen der Planung und dem fertigen Haus vergingen oft Jahre. Da gab es kein unmittelbares, sichtbares Erfolgserlebnis.

Aufstiegsperspektiven sind mir nicht wichtig.
Shannon Schäfer wechselt gerade den Beruf

Ein paar Jahre habe ich noch versucht, das Beste daraus zu machen. Ich habe ein Abkommen mit der Komfortzone Beruf getroffen – so habe ich das genannt. Der Deal war: Ich arbeite weniger, habe einen kurzen Arbeitsweg und habe dann privat mehr Zeit für die Dinge zur Verfügung, die mir Zufriedenheit bringen. Bevor mein Arbeitsverhältnis endete, habe ich noch 30 Wochenstunden gearbeitet. Aber auch das hat mich letztlich nicht erfüllt.

Technischer Zeichner war mal ein männlich dominierter Beruf. Als ich meine Ausbildung gemacht habe, waren wir schon über 50 Prozent Frauen. Trotzdem habe ich mich auf der Baustelle oft nicht wohlgefühlt. Ich spürte die Blicke der Bauarbeiter und hörte sie reden. Manchmal war es die Gestik oder ein anzügliches Lächeln, die mich sehr verunsichert haben. Ich fühlte mich als Frau überhaupt nicht ernst genommen und traute mir bis zuletzt nicht zu, ohne die Begleitung meines Chefs diese Termine wahrzunehmen.

Mein Chef hat mein technisches Verständnis immer gelobt und war bemüht, Frauen und Männer gleichzubehandeln. „Nicht gleichartig, aber gleichwertig“ – das war sein Spruch. Ich bin mir sicher, dass er die männlichen Kollegen bei der Bezahlung nicht bevorzugt hat. Ich wurde immer mal wieder nach meiner zukünftigen Familienplanung gefragt und ich hatte das Gefühl, dass das bei männlichen Kollegen kaum eine Rolle spielte.

Ich bin sehr froh in einem Land zu leben, das mir die Möglichkeit bietet, auch mit 30 noch einmal neu anzufangen. Mein Umfeld war sehr verständnisvoll. Meine Mutter wäre wahrscheinlich nicht auf die Idee gekommen, ihren Job zu wechseln. Der gesellschaftliche Druck war damals ein anderer, da hat man als Frau und Mutter mit 30 nicht einfach nochmal neu angefangen. Man muss aber auch sagen, dass meine Mutter – im Gegensatz zu mir – ihren Beruf sehr gerne macht.

Wohin mein neuer Berufsweg mich führen wird, weiß ich noch nicht. Seit einem Monat mache ich eine Online-Ausbildung zur Heilpraktikerin für Psychotherapie. Das ist berufsbegleitend und dauert 13 Monate. Vielleicht gehe ich in die soziale Richtung. Das Arbeitsamt ermöglicht mir ein Coaching, um herauszufinden, was ich möchte. Ich weiß aber, dass mir Aufstiegsperspektiven nicht wichtig sind. Ich muss auch nicht superreich werden. Ich will zeitlich flexibel sein und mir meine Arbeit einteilen können.

Dorothee Schabert, Musikerin und Tonmeisterin

Ich bin Musikerin. 30 Jahre lang war ich für den SWR in Baden-Baden als Tonmeisterin tätig. Ich habe mit Kammermusik-Ensembles, vielen berühmten Solisten, mit dem SWR-Sinfonieorchester unter namhaften Dirigenten gearbeitet und mit den meisten zeitgenössischen Komponisten wie Wolfgang Rihm, Rebecca Saunders oder Karlheinz Stockhausen.

Als Tonmeisterin ist man so eine Art Supervisor, rechte Hand für Dirigent und Orchester. Oder eben Musikalische Aufnahmeleitung – so die offizielle Bezeichnung. Für das, was am Ende gesendet oder auf CD gepresst wird, bin letzten Endes ich verantwortlich.

Stellen, insbesondere feste Stellen sind in diesem Beruf äußerst selten. Frauen sind rar. Schon im Studium waren maximal zehn Prozent der Studierenden weiblich. Das Studium „Tonmeister“ umfasst ein volles Musikstudium und zusätzlich spezifische technische Fächer, Tontechnik und Akustik. Dass ich die Anstellung beim SWR erhielt, war großartig, denn solche Stellen sind extrem selten. Deshalb stand auch außer Frage, dass die Familie für meinen Beruf nach Baden-Baden zog.

 Komponistin und Autorin Dorothee Schabert aus Baden-Baden
30 Jahre lang rechte Hand für Dirigent und Orchester: Komponistin und Autorin Dorothee Schabert aus Baden-Baden arbeitete beim SWR als Tonmeisterin. Foto: privat

Anfangs eine halbe Stelle, wuchs meine Tätigkeit bis zur Vollzeit, im selben Maß wie meine drei Kinder älter wurden. Vom Vater meiner Kinder trennte ich mich, als dessen Eifersucht auf meinen Beruf in offenen Boykott meiner beruflichen Verpflichtungen umschlug.

Das Leben mit den Kindern war in den folgenden Jahren zwar sicherlich anstrengend, aber andererseits auch leichter, denn nun mussten ja nur noch wir vier uns vereinbaren. Natürlich haben meine „Arbeitstage“ – eingerechnet die Familienarbeit – lange Jahre von frühmorgens bis spätabends gedauert. Ich habe das bis heute nicht bedauert. Meine Kinder und die Musik sind ohnehin das Wichtigste und Beste für mich im Leben.

Um mit der staatlichen Rente auszukommen, müsste ich ziemlich rechnen.
Dorothee Schabert, Vollzeit und Alleinerziehend

Seit 2017 arbeite ich nicht mehr für den SWR, sondern freiberuflich als Komponistin und Autorin. Dass ich so leben kann, verdanke ich der Zusatzversorgung durch den Sender. Denn prinzipiell besteht eine gravierende Schieflage gegenüber Kollegen (größtenteils männlichen) mit dem Lebensmodell „Double Income No Kids“. Sie haben nicht nur früher und von Anfang an in Vollzeit gearbeitet. Sie haben meist auch eine berufstätige Frau. Und werden oft noch vom Ehegatten-Splitting begünstigt.

Ich bin später in den Beruf eingestiegen, habe anfangs nur Teilzeit gearbeitet; umgekehrt aber meine Zeit, Kraft, Geld in die Ausbildung meiner drei Kinder „investiert“. Solch ein Kollege erhält eine höhere Rente, höhere Versorgungsbezüge, denn sein Einkommen war am Ende seiner Berufstätigkeit deutlich höher als mein End-Einkommen. Ausgaben für Kinder und deren Ausbildung hat er sich auch „gespart“. Seine Rente aber wird unter anderem finanziert aus dem Einkommen meiner Kinder, sobald diese berufstätig sind.

Meine Rente plus Versorgung und mein angespartes Vermögen liegen wegen all der genannten Faktoren niedriger. Um mit der staatlichen Rente alleine finanziell auszukommen, müsste ich ziemlich rechnen.

Barbara Tebbert, 82 Jahre alt, Abteilungsleiterin im Regierungspräsidium Karlsruhe

Schon als junges Mädchen stand für mich fest, dass ich einmal als Ärztin arbeiten würde. Genau wie meine Mutter. Sie hatte eine eigene Praxis in Göttingen und zog meinen Bruder und mich alleine auf. Mein Vater – ebenfalls Arzt – ist nie aus dem Krieg zurückgekehrt. Dass eine Frau in Vollzeit arbeitet, war für mich also ganz normal.

Als ich 1970 meinen Mann kennenlernte, war ich bereits Ärztin. Er war nicht dafür, dass ich nach unserer Hochzeit weiterarbeite. Für mich stand das außer Frage. Allerdings brauchte ich bis 1977 noch seine Zustimmung. Wir hatten schwierige Diskussionen. Am Ende habe ich mich durchgesetzt „So lange es zu Hause läuft“, hat er gesagt.

Barbara Tebbert, Jahrgang 1942, drei Kinder. Sie war Ärztin und Abteilungsleiterin am Regierungspräsidium  Karlsruhe.
Barbara Tebbert hat drei Kinder groß gezogen. Sie war Ärztin und Abteilungsleiterin am Regierungspräsidium Karlsruhe. Foto: Privat

Wir haben drei Söhne. Als die Kinder noch sehr klein waren, gab es kaum Möglichkeiten, sie betreuen zu lassen. Mein Mann hat gearbeitet. Also musste ich mich selbst organisieren. Ich arbeitete halbtags und kam mit einer Nachbarin überein, dass sie gegen Bezahlung die Kinder hütet. Später sprang die Oma ein.

Eine meiner Freundinnen war damals ebenfalls berufstätig. Wir bildeten die Ausnahme und wurden deshalb manchmal etwas schief angeschaut. Aber ein schlechtes Gewissen hatte ich wegen meiner Arbeit nie. Schließlich hatte ich es als Kind selbst erlebt und wusste, dass man trotz Berufstätigkeit eine gute Mutter sein kann.

Ich dachte, man muss nur schauen, dass man tüchtig ist, dann schafft man alles.
Barbara Tebbert war eine der ersten Frauen in einer Führungsposition beim Land

Mein Beruf war mir wichtig. Meine Familie auch. Also habe ich alles unter einen Hut gebracht. Dafür bin ich oft morgens um 5 Uhr aufgestanden und nachts erst sehr spät ins Bett. Häufig habe ich nach einem langen Arbeitstag und einer Fortbildung noch für die Kinder am nächsten Tag vorgekocht. Was die Familienarbeit anging, blieb mein Mann außen vor. An meinen Söhnen sehe ich jetzt, wie sehr sich das verändert hat. Für sie ist es selbstverständlich, ihren Anteil zu übernehmen.

tiz in Baden-Württemberg immer noch die Ausnahme sind

Warum ich das alles auf mich genommen habe? Diese Frage hat sich mir nie gestellt. Ich dachte, man muss nur schauen, dass man recht tüchtig ist, dann schafft man alles. Meine Mutter hatte mir ja vorgelebt, wie weit man mit eiserner Disziplin und Durchhaltevermögen kommt. In meinem Berufsleben hatte ich häufig mit Männern zu tun, die sich schon auf meinem Posten wähnten. Einfach, weil sie sich als Mann für geeigneter hielten. Als Frau musste ich immer einer bisschen besser sein und immer wieder aufs Neue beweisen, dass ich es kann.

Während meiner Tätigkeit im Gesundheitsamt habe ich selten eine Fortbildung oder Vertretung ausgeschlagen. Auch wenn es mit einer erheblichen Entfernung und einem enormen zeitlichen Aufwand verbunden war. Das Wort von der Work-Life-Balance kannte noch keiner.

Im Jahr 1994 wurde ich schließlich zur ersten Abteilungsleiterin in einem baden-württembergischen Regierungspräsidium berufen. Davor war ich jahrelang als Gemeinderätin für die SPD tätig und in sehr vielen Ehrenämtern aktiv. Manchmal frage ich mich schon, woher ich die Kraft für das alles genommen habe.

Ich bin froh, dass es die Frauen heute ein bisschen leichter haben. Es ging voran, wenn auch nicht in Riesenschritten. Aber der Kampf geht noch weiter. Vor allem in ärmeren Gesellschaftsschichten ist es noch ein weiter Weg bis zur Chancengleichheit.

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