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Amtswechsel vollzogen

Jens Rommel tritt mit gemischten Gefühlen als Generalbundesanwalt in Karlsruhe an

Amtswechsel bei der Bundesanwaltschaft: Jens Rommel folgt auf Peter Frank. Beim Festakt in Karlsruhe wird klar: Der Neue hat keine leichte Aufgabe.

Jens Rommel, neuer Generalbundesanwalt, spricht in der Bundesanwaltschaft bei seiner offiziellen Amtseinführung. +++ dpa-Bildfunk +++
Der neue Generalbundesanwalt Jens Rommel tritt sein Amt bei der obersten Anklagebehörde des Landes in Karlsruhe an. Foto: Uli Deck picture alliance/dpa

Jetzt ist er offiziell am neuen Arbeitsort angekommen: Jens Rommel, bisher Richter am Bundesgerichtshof, ist am Montag mit einem Festakt in Karlsruhe in sein künftiges Amt eingeführt worden, das des Generalbundesanwalts.

Der in Ellwangen geborene Jurist übernimmt die Nachfolge von Peter Frank, der als Richter an das Bundesverfassungsgericht gewechselt hat.

Rommel ist nun Leiter der obersten Anklagebehörde in Deutschland. Damit ist er auch für den Staatsschutz zuständig, etwa in Verfahren zu Terrorismus und Völkerstrafrecht.

Selbst manch geladener Ehrengast findet keinen Sitzplatz beim Festakt

Das Gebäude der Generalbundesanwaltschaft an der Karlsruher Brauerstraße platzte bei dem Festakt aus allen Nähten. Das Foyer war gerammelt voll, selbst manch geladener Ehrengast fand keinen Sitzplatz mehr, viele Teilnehmer mussten sich mit Stehplätzen begnügen.

Auf den oberen Stockwerken schauten die Mitarbeiter der Behörde dem Geschehen unten interessiert zu.

Justizminister Marco Buschmann sagte, man wechsle von einem exzellenten Amtsträger zum anderen. Der FDP-Justizminister hatte Rommel vor dem Festakt im kleinen Kreis die Ernennungsurkunde von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier überreicht.

Justizminister Marco Buschmann lobt Jens Rommel

Beim offiziellen Festakt erinnerte Buschmann an Rommels Zeit als Leiter der Zentralen Stelle zur Aufklärung nationalsozialistischer Verbrechen in Ludwigsburg von 2015 bis 2020. Dort habe Rommel Beeindruckendes angestoßen. „Der Rechtsstaat braucht solche ruhige, methodische Beharrlichkeit“, lobte Buschmann. „Damit sind Sie gut auf Ihr neues Amt und die Verbrechen, die Sie jetzt verfolgen, vorbereitet.“ 

Rommel selbst sagte, er sei am Morgen mit gemischten Gefühlen an seinen neuen Arbeitsplatz gekommen: Er spüre beides, Vorfreude und Verantwortung. Man versuche etwa, für Großverbrechen in Syrien und in der Ukraine Beweise zu sichern, um diese der Strafverfolgung zuzuführen.

Deutschland sei schon lange ein Ziel von Terroristen geworden, Anschläge auf Menschen mit Migrationshintergrund hätten zugenommen. Außerdem gebe es eine starke Reichsbürgerszene. „All das wird uns besonders fordern.“ Die Aufgaben der Behörde und damit deren Mitarbeiterzahl seien stetig gewachsen. 

Rommel war schon von 2007 bis 2010 wissenschaftlicher Mitarbeiter bei der Bundesanwaltschaft. Zu seiner Rückkehr als Chef sagte nun Personalrats-Chef Christian Monka: „Ich habe über Sie, Herr Rommel, hier im Haus nur positive Stimmen vernommen.“

Dem Festakt schloss sich ein Stehempfang zur Amtsübergabe an. Das Motto dafür gab Monka aus: „Heute wird gefeiert. Ab morgen wird geschafft.“ 

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