Skip to main content

Von Klassik bis Kinderprogramm

Finale mit Alvaro Soler: So erreicht das „Fest“ Karlsruhe alle Generationen

Volles Haus: Insgesamt 267.000 Besucher hat das Karlsruher Open-Air „Das Fest“ an vier Tagen verzeichnet – nicht zuletzt dank seiner Vielseitigkeit.

Besucher beim Karlsruher Open-Air „Das Fest“.
Gemeinsamkeit ist beim „Fest“ in vielen Momenten zu erleben. Für den Auftritt der US-Band Vintage Trouble formten viele Besucher zur Begrüßung ein Herz. Foto: Rake Hora

Kurz vor 22.30 Uhr gibt Alvaro Soler vor dem „Mount Klotz“ das Mikrofon ab. Mit dem Auftritt des spanisch-deutschen Weltstars geht „Das Fest 2023“ zu Ende. Um den Erfolg des Festivals zu verstehen, lohnt es sich, elf Stunden zurückzuspulen. Sonntagvormittag, gegen 11.30 Uhr beim „Fest“ in der Günther-Klotz-Anlage: Auf der Hauptbühne erreicht das Young Classic Sound Orchestra beim Klassik-Frühstück gerade die Zielgerade seiner Suite aus dem Soundtrack zu „Star Wars“.

Und während am Hügel die donnernden Schlussakkorde des „Imperial March“ bejubelt werden, rollt hinter der Hauptbühne der Nightliner der US-Band Vintage Trouble ein. Die wird rund sechs Stunden später mit deftigem Rock das Kontrastprogramm zum Klassik-Frühstück bieten.

Wo Cheerleader, Yoga und BMX-Räder zusammenkommen

Nur wenige Meter daneben, am Fuß der Böschung zur Alb, beginnt der Sportpark. Dort sind vor der DJ-Bühne Rampen für die imposanten Kunststücke der Skater und BMX-Radler aufgebaut. Auf der Wiese trainieren die jungen Cheerleader der Golden Paws Karlsruhe, daneben sind ein mit Vorhängen umrahmtes Feld mit Yoga-Matten und ein Sport-Parcours, mit dem der Anbieter „Ninja World“ für seine Halle und seine Angebote wirbt.

Ein BMX-Fahrer im Sportpark
In Sportpark an der Alb ging es für die BMX-Fahrer teilweise hoch hinaus. Abend wurde das Areal zur DJ-Bühne. Foto: Rake Hora /BNN

Und in der Alb räumen Mitarbeiter des Technischen Hilfswerks den Weg frei für die 8.000 Plastik-Enten, die kurz darauf für einen guten Zweck ins Rennen gehen.

Schon die Gleichzeitigkeit und räumliche Nähe dieser unterschiedlichen Momente unterstreicht: „Das Fest“ in Karlsruhe ist eine Veranstaltung mit enorm breit gefächertem Programm. Hauptattraktion ist natürlich die Hauptbühne. Aber auch im frei zugänglichen Bereich wird regelmäßig so viel geboten, dass man selbst nach der Ausweitung auf vier „Fest“-Tage als einzelner Besucher kaum alles wahrnehmen kann.

Besucher-Rekord hinterlässt hochzufriedene Veranstalter

Dementsprechend herrschte an allen vier Tagen anhaltender Andrang. Insgesamt habe man rund 267.000 Besucher verzeichnet, so Martin Wacker, Geschäftsführer der veranstaltenden Karlsruher Marketing und Event GmbH (KME). Sowohl in den Zahlen als auch beim Besucherverhalten verzeichne man das erfolgreichste „Fest“ seit dessen Organisation durch die KME ab 2010.

Die Stimmung sei, gemessen an der Größe der Veranstaltung, durchweg friedlich gewesen, bilanzierte die Karlsruher Polizei. Auch das Rote Kreuz betont, nur wenige Sanitätseinsätze gehabt zu haben. Vereinzelte Drucksituationen an Einlass-Schleusen habe man schnell in den Griff bekommen, so „Fest“-Hauptkoordinator Markus Wiersch.

Doppelter Einsatz für Annette Postel

Gleich auf zwei Bühnen auf dem 24 Hektar großen Gelände ist Annette Postel im Einsatz. Die Sängerin und Musikkabarettistin hat am Freitagabend mit ihrem Kollegen Gunzi Heil das Programm auf der Kulturbühne eröffnet. Am Sonntagvormittag moderiert sie auf der Hauptbühne humorvoll das erste Konzert der Kammerakademie Nordbaden, die mit Werken von Mozart das Klassik-Frühstück eröffnet.

Postel zeigt sich nach dem Konzert begeistert: „Das ist eine ganz tolle Initiative, da sitzen Schüler und Professoren gemeinsam in einem Orchester.“ Ausgesprochen angetan war die Sängerin auch von dem neu eingerichteten Zeltdach „Magic Sky“, das dem Publikum an der Kulturbühne Schatten spendet. „Das ist eine große Hilfe für die Besucher und für uns auf der Bühne“, so Postel.

Auch eine gerissene Gitarrensaite kann die Party nicht stoppen

In der Tat: Am Sonntagnachmittag gegen 15 Uhr sticht zwar die Sonne vom Himmel. Aber unter dem „Magic Sky“ herrscht auf voll besetzten Bänken beste Stimmung, während der Karlsruher Saxofonist Peter Lehel mit Band „Jazz and more for Kids“ bietet. Klatschen hier eher kleinere Kinder mit ihren Eltern mit, so tobt an der Feldbühne schon um diese Uhrzeit eine ausgelassene Party.

Dort beweisen die Beat Boyz wie souverän bereits 15- und 16-Jährige Songs wie „Can’t Stop“ von den Red Hot Chilli Peppers raushauen können. Vor der Bühne tun sich Moshpits auf, bis in die hinteren Reihen wird mitgeklatscht – und selbst eine gerissene Gitarrensaite bremst die Band nicht, sondern führt zu einer spontanen Jam-Session. Das kommt auch bei älteren Semestern gut an – während umgekehrt das Klassik-Frühstück keineswegs nur strikte Klassik-Hörer anzieht.

Karlsruh’, des isch der geilste Buckel der Welt!
Max Giesinger
kam bei Michael Schulte auf die Bühne

Um 19.40 Uhr am Sonntag gibt es dann noch eine besondere Begegnung: Während des Auftritts von Michael Schulte kommt Max Giesinger mit auf die Hauptbühne. Der aus Waldbronn bei Karlsruhe stammende Star ist mit Schulte seit Jahren befreundet.

Max Giesinger und Michael Schulte Beim „Fest“ 2023 in Karlsruhe #dasfest
Ein Heimspiel als Überraschungsgast gönnte sich Max Giesinger (links) beim Auftritt seines Freundes Michael Schulte. Foto: Hans-Joachim Of

Gemeinsam singen die beiden Giesingers Hit „80 Millionen“ und ihre gemeinsame Single „More To This Life“. Und Giesinger deutet an, dass er gar nicht so viel mehr vom Leben erwartet, solange er von der Bühne auf den voll besetzten Hügel blicken kann: „Karlsruh’, des isch der geilste Buckel der Welt!“

nach oben Zurück zum Seitenanfang