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Gegendemonstration vor der Karlsburg

Beatrix von Storch unterstützt AfD-Kandidat Marc Bernhard beim Wahlkampf in Karlsruhe-Durlach

Die stellvertretende Bundesvorsitzende der AfD, Beatrix von Storch, war bei der Wahlkampfveranstaltung des Karlsruher Kandidaten Marc Bernhard in der Durlacher Karlsburg zu Gast. Sie bezog bei den Themen Klima, Gendern und Corona klar Position. Gegen ihren Auftritt gab es Proteste.

Beatrix Storch mit Marc Bernhard in der Karlsburg in Durlach
Ein Selfie zur Erinnerung: Die stellvertretende AfD-Bundesvorsitzende Beatrix Storch trat am Donnerstagabend mit Marc Bernhard in der Karlsburg in Durlach auf. Foto: Peter Sandbiller

Bei ihrer Abrechnung mit den politischen Mitbewerbern spart Beatrix von Storch nicht mit Ironie: „Fabelhaft“ finde sie es, dass die Grünen ausgerechnet wegen der Frauenquote auf Spitzenkraft Annalena Baerbock gesetzt hätten und daran kaputt gingen, erklärt die stellvertretende Bundesvorsitzende der AfD, die am Donnerstagabend in der Durlacher Karlsburg dem Karlsruher Kandidaten Marc Bernhard Wahlkampfhilfe leistet.

Wenn man Frauen fördere, einfach, weil sie Frauen seien, sei das schlicht Geschlechterdiskriminierung. Und wenn sich jetzt mancher wundere, wie es zum „Niedergang der CDU“ kommen konnte, frage sie: „Warum erfolgt der erst jetzt?“

AfD-Bundestagskandidat Bernhard vergleicht Verhalten der Demonstranten mit der SA

75 Besucher dürfen den Corona-Regeln zufolge die Reden im Saal verfolgen. Nach wenigen Minuten springt ein Mann auf, protestiert gegen die AfD. Er lässt sich hinausführen. Vor der Karlsburg gibt es eine Demonstration gegen die Veranstaltung, die Polizei beziffert die Zahl der Teilnehmer auf 350. Zu den Rednern gehört der Linken-Bundestagsabgeordnete Michel Brandt.

Einige AfD-Anhänger geben an, sich von den Protestierenden auf dem Weg ins Gebäude bedrängt zu fühlen. Zwei AfD-Anhänger gehen in die Gegendemo rein. Einer erhält einen Platzverweis der Polizei, der andere wird mit Schlägen und Tritten attackiert.

„Die Beamten mussten ihre Hiebwaffe einsetzen, um den angegriffenen Teilnehmer aus dem Bereich zu bringen“, so die Polizei. Als die Identität eines Angreifers erhoben werden soll, solidarisieren sich etwa 15 andere mit ihm. Eine Flasche fliegt in Richtung der Polizisten, ein Beamter erhält einen gezielten Fausthieb, ein weiterer einen Tritt.

Beatrix von Storch spricht von einem „Mob vor der Tür“. Bernhard sieht Andersdenkende diffamiert. Offenbar solle man daran gehindert werden, sich ein Bild über verschiedene politische Meinungen zu machen. Er müsse an die dunkelsten Zeiten der deutschen Geschichte denken und sehe ein „Verhalten wie von der SA in der Weimarer Republik“, so Bernhard.

Laut dem Karlsruher AfD-Kandidat gebe es eine „Klimahysterie“

Der Mann, der seit vier Jahren für die AfD im Bundestag sitzt, rechnet ab mit der aktuellen Politik. „Deutschland. Aber normal“: Er verweist auf die Überschrift des Parteiprogramms. Einen Kapiteltitel zitiert von Storch: „Das Geschlecht ist eine biologische Tatsache.“

Bernhard macht eine „Klimahysterie“ aus. Dass es zuletzt in Deutschland ein Jahrhunderthochwasser gegeben habe, komme eben rund alle 100 Jahre vor. Der eigentliche Skandal sei, dass die Bundesregierung die Menschen nicht vor der Flut gewarnt habe – wohl weil diese zu sehr unter anderem mit Gender-Fragen beschäftigt gewesen sei. „Keinen Cent für Gender und keine Zwangsgebühren für die GEZ“, fordert auch von Storch.

Die stellvertretende AfD-Bundesvorsitzende und stellvertretende Vorsitzende der Bundestagsfraktion sieht einen „beginnenden Rassismus gegen Weiße“ und kritisiert hart Außenminister Heiko Maas (SPD). Der habe offenbar den Verstand verloren, wenn er erkläre, dass die Taliban die Frauenrechte achten müssten. Überhaupt sei es falsch gewesen, überhaupt nach Afghanistan reinzugehen.

AfD will gegen 2G-Regeln klagen

„Wir wollen unsere Grenzen wieder schützen und die Automobilindustrie nicht vernichten“, so Bernhard. In Deutschland gebe es jedoch eine „Abrisspolitik“. Deutschland sei einst das Land der Dichter und Denker und des Fortschritts gewesen. „Heute sind wir kaum in der Lage, einen Flughafen zu bauen. Kaum ein Zug ist pünktlich. Aber wir haben mehr als 200 Gender-Professoren.“

Bernhard kündigt an, dass die AfD in Baden-Württemberg den Klageweg gegen geplante 2G-Regeln im Umgang mit Corona beschreitet. „2G ist verfassungswidrig“, ist Bernhard sicher. Auch zu 3G sage er nein. Auch Geimpfte und Genesene könnten das Virus in sich tragen und andere infizieren. Man könne sich von Corona nicht frei impfen, das gelinge „vielleicht gegen die staatlich verordneter Gängelei“, so der Kandidat.

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