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Neue Arena

Beim Familientag des KSC im Karlsruher Wildpark ist Lars Stindl die Haupt-Attraktion

Tausende haben beim Familientag des KSC die Gelegenheit genutzt, die neue Arena in Augenschein zu nehmen. Wie die Stimmung war.

16.07.2023 KSC Familientag Wildpark Stadion
Beim Famlientag des KSC nutzten Tausende Fans die Gelegenheit die neue Arena und den Kader aus der Nähe in Augenschein zu nehmen. Die Stimmung war ebenso prächtig wie das Wetter. Foto: Rake Hora /BNN

Als Stadionsprecher Martin Wacker die Abteilung Sturm des KSC auf dem heiligen Rasen willkommen heißt, gibt es auf den Rängen kein Halten mehr. Und als er mit seiner Bass-Stimme und viel Schmelz in wohldosiertem Crescendo dreimal „Lars“ ausruft, reagieren die Fans auf diesen magischen Vornamen mit einem nicht minder emotionalen „Stindl!“

Dieser Moment ist einer der Höhepunkte beim Familientag des KSC. Es ist warm, die neue Arena ist weitgehend fertig und die Stimmung prächtig. Unterdessen sorgt Ex-KSC-Torwart Gersbeck für Schlagzeilen, weil er nach angeblich Handgreiflichkeiten im Trainingslager in Gewahrsam sei.

Die Vorstellung des Kaders am Sonntag war speziell in der Abteilung Sturm in der noch laufenden Transferperiode äußerst spannend. So war Budu Zivzivadze beispielsweise noch immer da, Tim Rossmann auch, Simone Rapp dagegen bereits nicht mehr.

Schon vor Beginn des Fests um 10 Uhr stehen die Leute in großen Trauben am Adenauerring und begehren Einlass. „Ich bin total gespannt auf das neue Stadion“, sagt Ziad Khan, der mit seiner Freundin Jennifer weit vorn am Zaun steht. Auf noch etwas anderes ist der junge Mann scharf an diesem Morgen: das neue KSC-Trikot. „Als Erstes will ich in den Fanshop“, verkündet er. Ansonsten laufe er ja Gefahr, dass das begehrte Textil ausverkauft sei.

Rund ums Stadion ist viel geboten

Rund ums Stadion ist viel geboten. Es gibt Gewinnspiele, es gibt Torwandschießen oder auch Fußball als E-Sport auf dem Computerschirm. Kinder werden aufgefordert, das neue Stadion zu malen; später sollen die drei besten Arbeiten von KSC-Präsident Holger Siegmund-Schultze prämiert werden. Bei den Stadtwerken sind die Tischkicker dicht umlagert, und auch die Schlangen vor den Verpflegungsständen werden lang und länger.

Nicht nur die Arena ist neu. Ausweislich blau leuchtender Hinweistafeln ist es auch die Stadionwurst. Versprochen werden regionale Lieferketten und tiergerechte Haltung. Wer den gegrillten Snack in Senf tunkt, darf sicher sein, dass das Schwein einst keine gentechnisch veränderten Futtermittel hat verzehren müssen.

Zeit für große Emotionen

Die KSC-Oberen ziehen an diesem Tag der großen Gefühle genauso wie die Sponsoren sämtliche Register, um die Menschen emotional noch enger an den Club zu binden. Allenthalben beschwören sie den Verein als „meine Heimat“. Wenn das stimmt, dann ist das Stadion so etwas wie das Wohnzimmer. Dass es darin aufregend zugehen wird, ist vielfach Gesprächsthema unter den Gästen. „Man ist jetzt deutlich näher am Geschehen dran“, konstatiert Erwin Rüstermann. Endlich sei es auch im Wildpark so wie in den allermeisten anderen Stadien.

„Ich freue mich vor allem auf das Spiel gegen Liverpool“, bekennt Anna Maria Dubois. Eine internationale Begegnung, und dann auch noch die Mannschaft des charismatischen Fußballlehrers Jürgen Klopp – „das ist schon ganz großes Tennis“, wie die junge Frau sich ausdrückt.

Autogramme von den Profis

Ganz großes Tennis – das ist nach der Präsentation des Kaders und der kurzen Ansprache des Präsidenten auch die Autogrammstunde. In einer langen Reihe haben die Spieler dazu in Dienstkleidung an Biertischen Platz genommen, vor sich stapelweise Karten mit ihrem Konterfei. Routiniert sieht man die Mittelstürmer Budu Zivzivadze und Fabian Schleusener mit Filzstiften im Akkord Buchstaben malen, und auch die Innenverteidiger Christoph Kobald und Marcel Franke unterschreiben mit Verve.

Die Fans defilieren an ihren Idolen vorbei. Viele fiebern vor allem der Begegnung mit Lars Stindl entgegen. „Der ist so süß“, teilt die 14-jährige Shania ihrer gleichaltrigen Freundin Patricia mit. Spielerfrau zu sein – davon sind die beiden überzeugt und kichern ein bisschen – wäre wohl nicht das allerschlechteste Los im Leben. Aber Stindl ist ja schon verheiratet.

Trikot-Kauf ist Ehrensache

Der Fanshop des KSC entwickelt sich zeitgleich zu einer weiteren stark umkämpften Örtlichkeit auf dem großen Gelände. Rund 100 Meter misst die Schlange der Fans bereits, die vorgelassen werden wollen. Für die meisten ist das neue Trikot das Objekt der Begierde. Eine halbstündige Wartezeit nehmen sie offenkundig gern in Kauf. „Für mich ist dieser Kauf Ehrensache“, bekennt Fußballfreundin Michaela Tobler. Um gleich noch nachzuschieben, dass sie auch das von BNN-Sportchef René Dankert geschriebene Buch „Hinterm Nackten Mann“ längst besitzt.

Zwischenzeitlich herrscht drangvolle Enge im Stadionbereich nahe dem Adenauerring. „Voller kann es auch am Mittwoch nicht werden“, stöhnt ein älterer Fan.

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