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Umbaupause am Mittwoch

Beim Ticketverkauf für das Karlsruher „Fest“ wird es eng für den Eröffnungsabend

Es geht zurück an den Hügel. In Karlsruhe startet am Donnerstag „Das Fest“. Ukrainer werden bei dem Festival eine Bühne bekommen.

Die Hauptbühne von „Das Fest“ in Karlsruhe
Noch laufen letzte Arbeiten an der Hauptbühne. Am Donnerstag eröffnet dort Alyona Alyona „Das Fest“. Foto: Tina Givoni

Die Hauptbühne am Hügel ist aufgebaut. Am Donnerstag startet in der Karlsruher Günther-Klotz-Anlage „Das Fest“. Am Tag zuvor ist erstmals Pause auf dem Gelände – für die Besucher. „Es gibt einen Umbautag“, erklärt Chef-Organisator Martin Wacker von der Karlsruhe Marketing und Event GmbH (KME).

Musik ist am Mittwochabend dennoch geboten, aber auf dem Gelände des Alten Schlachthofs. Ab 17.30 Uhr gestalten dort das Tollhaus, das Substage, die Alte Hackerei, die Fettschmelze und Alinas Café ein Programm. Unter anderem treten die Karlsruher Surf-Punks The Coconuts auf. Der Eintritt ist frei.

Fest am See lockte bis Montag 24.000 Besucher

Das inzwischen in Fest am See umbenannte frühere Vor-Fest endet am Dienstag. Bis einschließlich Montag feierten dort nach KME-Angaben rund 24.000 Menschen. Ein „Warm-Up“ nennt Wacker dieses Festival.

Das eigentliche „Fest“ startet am Donnerstag dann um 17.30 Uhr mit dem Auftritt der ukrainischen Rapperin Alyona Alyona. Solidarität mit der Ukraine ist der KME und ebenso dem für das Hauptbühnen-Programm zuständigen Holger Schmidt wichtig. Schmidt steht über die Kooperation „Take a Stand“ im Austausch mit vielen Festivals in Europa, die seit Beginn des russischen Angriffs ihre Kollegen vom Atlas-Festival in Kiew unterstützen.

Neue Pfandspende-Aktion

An eine Musikparty ist in der ukrainischen Hauptstadt nicht zu denken. Die dortigen Veranstalter sammeln stattdessen Geld und Sachspenden und unterstützen die Bevölkerung. „Mit 600 Tonnen Hilfsgütern wurde 42.000 Menschen geholfen“, nennt Schmidt Zahlen. Insgesamt kamen 350.000 Euro zusammen. 21.000 Euro davon flossen aus Karlsruhe: Dieses Geld wurde beim „Fest“ 2022 über Pfandspenden gesammelt.

Eine ähnliche Aktion gibt es wieder, erläutert Wacker. Allerdings werden nicht Pfandmarken eingesammelt. Wer möchte, kann vielmehr seinen Becher in spezielle gelbe Tonnen werfen. „Das kennt man in ähnlicher Form vom Fußball“, erklärt Wacker. Schmidt berichtet: „Unsere Freunde erzählen uns, dass man für zehn Euro einen Menschen von der Front in Sicherheit bringen kann.“ Das entspricht bei einem Pfand von zwei Euro also fünf Bechern.

Festival-Macher aus Kiew kommen nach Karlsruhe

Vertreter des Atlas-Festivals sind zudem in Europa bei Festivals unterwegs, um über die Situation in ihrer Heimat zu berichten. Am Wochenende machen sie auch Station in der Günther-Klotz-Anlage. Nahe dem Weg zwischen den beiden Seen und damit im frei zugänglichen Bereich haben sie ihren Stand. Dort können Besucher mit ihnen ins Gespräch kommen.

Der Atlas-Weekend-Booker Vladyslav Yaremchuk kommt nicht. „Männer in seinem Alter dürfen das Land nicht verlassen“, erläutert Schmidt. Deshalb stehen Frauen Rede und Antwort. Er hat das Atlas-Team gerade in der Slowakei getroffen und erzählt: „Im Happy-Modus eines Festivals ist das ein kleiner Dämpfer.“ Auch seine ukrainischen Kollegen würden lieber ein Festival machen.

Wir sind mit dem Ticketverkauf extrem zufrieden.
Martin Wacker
KME-Geschäftsführer

Nach Alyona Alyona folgen am Donnerstag die Auftritte von Freya Ridings und Rea Garvey. Und für diesen Eröffnungstag wird es bei den Tickets langsam dünn, wie Wacker sagt. Freitag und Samstag sind schon länger ausverkauft. Für Donnerstag und Sonntag gibt es noch Kontingente. Insgesamt seien bisher rund 135.000 Karten verkauft worden. „Wir sind mit dem Ticketverkauf extrem zufrieden“, so Wacker.

Magic Sky „Das Fest“ Kulturbühne
An der Kulturbühne steht ein riesiger Sonnenschirm, unter dem die Besucher der Kulturbühne Schatten finden. Foto: Tina Givoni

Eine Karte braucht nur, wer zur Hauptbühne will. Wie gehabt sind 70 Prozent des Programms frei zugänglich. Keinen Eintritt kosten auch die India Summer Days, die von Freitag bis Sonntag auf dem Aktivspielplatz stattfinden. Wacker kündigt dort ein „wunderschönes indisches Dorf“ an.

„Das Fest“ setzt auf den Magic Sky

Neu ist in diesem Jahr ein riesiger Sonnenschirm an der Kulturbühne. Unter dem Namen Magic Sky wurde der in Karlsruhe im vergangenen Jahr beim Weltkirchentreffen genutzt. „Wir brauchen Schatten“, erläutert Markus Wiersch von der KME. Schon beim Fest am See wurden die Getränkestände und Essensbuden umgestellt, damit die Menschen im Schatten der Bäume sitzen konnten. Der „Fest“-Partner dm wiederum wird Mitarbeiter übers Gelände schicken, die Sonnenmilch verteilen.

Holzpavillon in der Günther-Klotz-Anlage
Aus Altholz haben Architekturstudenten des KIT diesen Kubus am See gebaut. Es geht um Nachhaltigkeit. Foto: Tina Givoni

Mit Klimaschutz und Nachhaltigkeit befassen sich gleich mehrere Aktionen beim „Fest“. Das reicht von der Klimaakademie mit Mitmachangeboten bis hin zu einem aus Altholz gebauten Pavillon am See, den Architekturstudenten des KIT präsentieren.

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