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Scheitelpunkt der Welle erreicht?

Corona-Lage in Karlsruhe: Massiver Wegfall von PCR-Tests besorgt Mentrup

Oberbürgermeister Frank Mentrup blickt hoffnungsvoll auf die aktuelle Corona-Lage in Karlsruhe und betont die Wichtigkeit der Impfung. Die Einschränkungen bei PCR-Testungen sieht er kritisch und warnt vor einer „ungesteuerten Situation“.

Coronaschutz: Angesichts der hohen Inzidenzwerte kommt der Impfung und dem Boostern eine zentrale Bedeutung zu.
Corona-Schutz: Angesichts der hohen Inzidenzwerte kommt der Impfung und dem Boostern eine zentrale Bedeutung zu. Foto: Paul Sancya/dpa

Möglicherweise hat die aktuelle Corona-Welle in Karlsruhe bereits ihren Scheitelpunkt erreicht. Diese hoffnungsvolle Einschätzung hat Karlsruhes Oberbürgermeister Frank Mentrup (SPD) bei seiner wöchentlichen Pandemie-Pressekonferenz formuliert. Zwar stiegen die Infektionszahlen an, das sogenannte Abwasserorakel weise aber nach unten.

Möglicherweise habe dies mit einer zunehmenden Anzahl asymptomatischer Verläufe zu tun. Auch die Belastung in den Kliniken steige nicht an; sowohl auf den Intensiv- als auch den Normalstationen sei die Belastung eher im Abnehmen begriffen.

Gleichwohl hätten rund 40 Alten- und Pflegeheime im Stadt- und Landkreis Omikron-Fälle gemeldet. Daneben sind 356 Schülerinnen und Schüler sowie 29 Lehrkräfte betroffen, ebenso rund 150 Kita-Kinder und 47 Kita-Mitarbeitende.

Weiterhin komme den Impfungen und der Auffrischung des Impfschutzes eine sehr große Bedeutung zu, betonte Mentrup. „Es wäre fatal und fahrlässig, das Impfen infrage zu stellen“, sagte der Oberbürgermeister. Man müsse sich auf weitere Varianten einstellen und dafür Sorge tragen, dass sich die Lage nicht im nächsten Herbst erneut zuspitze.

Kritisch äußerte sich der Oberbürgermeister darüber, dass angesichts der angespannten Labor-Kapazitäten PCR-Testungen nur noch besonderen vulnerablen Gruppen vorbehalten sind. Dies führe zu Problemen, da viele der Antigen-Schnelltests erwiesenermaßen ein falsch positives Ergebnis zeigten. Krankschreibungen und Genesenen-Bescheinigungen würden dadurch auch Menschen ausgestellt, die sie in Wirklichkeit nicht bekommen dürften.

Mentrup sprach von einer „ungesteuerten Situation“. Er setzt auf eine neue Verordnung des Bundes zu zertifizierten Antigen-Schnelltests. Dennoch bereite ihm der Umgang mit den vielen positiven Schnelltests Sorge.

Karlsruhes OB Mentrup kritisiert die Landesregierung

Kritik übte Mentrup in Richtung Landesregierung. Zwar sei die Entscheidung zur Rückkehr zur Warnstufe gefallen. Der Messebetrieb beispielsweise sei jedoch ausgenommen. Dies sieht der OB problematisch. Man benötige die Vorbereitung der Bevölkerung auf Zeiten, da es stark in der Verantwortung des Einzelnen liege, die Entscheidung darüber zu treffen, welchen Situationen er sich individuell aussetze.

Mentrup sieht die Gesellschaft gegenwärtig an der Schwelle zum Umgang mit einer Infektionskrankheit, „vor der man sich ganz gut schützen kann“. Auch die alsbald in Bussen und Bahnen geltende Pflicht zur FFP2-Maske weist für den OB in diese Richtung. Überall dort, wo sich die Nähe zu anderen Personen nicht ohne Weiteres selbst bestimmen lasse, sei die FFP2-Maske das Maß der Dinge.

Dankbar äußerte sich der Oberbürgermeister für die Unterstützung durch die Zivilgesellschaft, die öffentlich deutlich mache, dass sie hinter der Sicherheitsstrategie von Stadt, Land und Bund stehe. Die Zahl der Teilnehmer an unangemeldeten und damit rechtswidrigen Kundgebungen sei rückläufig. Positiv habe hier auch die konsequente Strategie der Polizei gewirkt. Die städtische Verordnung, solche Veranstaltungen zu untersagen, werde über das Monatsende hinaus verlängert, kündigte Mentrup an.

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