Am vergangenen Wochenende ist die Schauburg ist in ihre Freilichtsaison gestartet. Gleich am Auftaktwochenende nutzten jeweils 300 bis 400 Besucher die Gelegenheit zu einem spannenden Kinoabend. Das oscarprämierten Drama „Der Rausch“ mit Bond-Bösewicht Mads Mikkelsen stand auf dem Programm.
Kaum weniger Besucher waren es zum Wochenstart. So ließen sich am Montag rund 250 Kinofans mit Popcorn auf den Stühlen oder auf einer der drei Rasenflächen nieder. Einige hatten sich vorsorglich mit warmen Decken bewaffnet. Einen spannenden Abend versprach der Spionage-Thriller „Der Spion“.
„Ins normale Kino gehen wir selten“, sagt eine Besucherin. Denn die Atmosphäre sei draußen viel angenehmer. „Ich fand das Autokino cool.“ Die Freude über den Beginn der Kinonächte war sichtlich groß. Allerdings verunsicherte das Wetter einige Besucher. „Der Himmel hat uns etwas ängstlich gemacht“, offenbarte eine Freundesgruppe. Ihre Angst war jedoch unbegründet: Tagsüber regnete es, aber abends blieb es durchweg trocken.
Programm wegen Corona etwas anders als gewohnt
Eine internationale Mischung spannender, lustiger und ernster Filme flimmert in den kommenden acht Wochen über die Leinwand. Am 3. August läuft zudem ein Preview des Dokumentarfilms „Dear Future Children“. Regisseur Franz Böhm will dann dabei sein.
Eine knappe Woche lang wurde dafür ein Fundament mit 32 Betonelementen und einem Gerüst aufgebaut. „Normalerweise zeigen wir die zehn bis zwölf aktuelle Filme der letzten sechs bis sieben Monate“, sagt Betreiber Herbert Born. In den vergangenen Monaten habe es jedoch keine Filmstarts gegeben. Das Programm weiche deshalb etwas davon ab.
Kino in besonderer Atmosphäre auf dem Schlossgelände
Seit 26 Jahren lockt das Open-Air Kino der Schauburg Filmfans vor das Gottesauer Schloss. „Nur 2020 musste es ausfallen“, erinnert sich Born.
Die Mischung der Zuschauerflächen von Sitzen und Liegeflächen dort ist ideal.Herbert Born, Schauburg-Betreiber
2005 übernahm er die Schauburg samt Kinonächte. Der Betreiber schwärmt über das Schlossgelände. In den Schulferien der darin beheimaten Musikhochschule kann er es nutzen: „Die Mischung der Zuschauerflächen von Sitzen und Liegeflächen dort ist ideal.“ Besonders die Wölbungen in den Rasenflächen seien wie zum Reinlegen gemacht. Auch die versteckte Technik begeistert Born.
Die zehn Meter hohe und 24 Meter breite Kinoleinwand kommt ohne optisch störende Lautsprechertürme an den Seiten aus. Der Vorführraum im ersten Stock bietet ausreichend Platz für einen digitalen Projekttor mit 6.000 Watt Lichtleistung und Kühlanlagen für heiße Tage.
Dass keine Technik zu sehen sei trage zum schönen Ambiente bei, findet der Kinobetreiber. Und das finden anscheinend auch viele Besucher.