
Der Einrichtung eines Großbordells in der Ottostraße 4 in Durlach steht praktisch nichts mehr im Weg. Die entsprechende Bauvoranfrage des Immobilienbesitzers ist offiziell genehmigt. Das hat der Karlsruher Baubürgermeister Daniel Fluhrer (parteilos) auf Anfrage dieser Redaktion bestätigt.
Damit steht dem Eigentümer frei, im nächsten Schritt einen Bauantrag mit dem Ziel zu stellen, das leerstehende Büro- und Geschäftsgebäude als Bordell zu nutzen. Einschließlich Umbauphase wäre frühestens in etwa einem Jahr denkbar, dass der Bordellbetrieb an der Ottostraße beginnt.
Großbordell in der Ottostraße in Karlsruhe-Durlach: 2.300 Unterschriften gegen das Projekt
In Durlach ist das geplante Etablissement unerwünscht. Rund 2.300 Unterschriften hat die Bürgerinitiative „Durlach gegen Prostitution“ als Ausdruck des Protestes gegen das Vorhaben gesammelt.
Bei der Übergabe hatte der Karlsruher Oberbürgermeister Frank Mentrup (SPD) deutlich gemacht, dass die Stadt keine unmittelbare Handhabe habe, ein Bordell im dortigen Gewerbegebiet zu verbieten.
Das Stadtamt Durlach wartet noch auf den Bauvorbescheid. Das Bauordnungsamt der Stadt Karlsruhe habe angekündigt, so der Durlacher Hauptverwaltungsleiter Thomas Rößler, ihn voraussichtlich Mittwoch herauszugeben. Die Stellungnahme komme umgehend, „wenn wir wissen, was drinsteht“, sagte Rößler dieser Redaktion.
Immobilien-Eigner Kerem Bayrak nennt öffentlich einen Kaufpreis von 4,5 Millionen Euro für das Objekt. Ob das Gebäude tatsächlich zu einem Großbordell umgebaut wird, ist noch nicht endgültig absehbar: Bayrak hat mehrfach signalisiert, er sei zu Verhandlungen bereit.