
Prunkwagen mit hüpfenden Gardetänzerinnen, Hexenburgen auf großen Lastwagen, springende Dämonen und Schulkinder, die Süßes von der Straße klauben: Der Karlsruher Fastnachtsumzug bringt einen Ausnahmezustand in die Karlsruher Innenstadt, der auch brisante Aspekte hat.
Deshalb rücken 33 Kräfte des Tiefbauamts am Fastnachtsdienstag Verkehrszeichen, Leitkegel und 500 laufende Meter Absperrgitter an Ort und Stelle, wegen gestiegener Sicherheitsanforderungen so viel Material wie noch nie.
Ettlinger Straße ist Aufstellzone für den Karlsruher Fastnachtsumzug
Die 75 angemeldeten Umzugsgruppen mit über 2.200 Teilnehmern stellen sich erstmals in der Ettlinger Straße statt wie bisher auf dem Adenauerring auf. Die stadtauswärts führende Fahrbahn der Ettlinger Straße gehört zwischen Hermann-Billing-Straße und Nebeniusstraße schon ab 12 Uhr den Narren.
Der Umzug startet um 14.11 Uhr bei der ehemaligen Feuerwache Ecke Ritterstraße, Beiertheimer Allee und Mathystraße. Die Zugteilnehmer rücken durch die Hermann-Billing-Straße an. Das närrische Defilee gelangt durch die Mathystraße zur Karlstraße, dann geht es rechtsum auf die Kaiserstraße zu und am Europaplatz in die Kaiserstraße Richtung Marktplatz. Gegen 16.30 Uhr, so die Planung, erreicht der Tross den Rondellplatz, wo der Fastnachtsumzug endet.
In der Innenstadt werden die entsprechenden Straßen gesperrt, Verkehrsbeeinträchtigungen sind die Folge. Mit ersten Sperrungen ist laut Polizei ab 12 Uhr zu rechnen. Der Karoline-Luise-Tunnel ist davon laut Polizei nicht betroffen. Kurz gesperrt werde nur die Tunnelausfahrt Richtung Stadtmitte für Autofahrer, die von Westen kommen.
Wie in den Vorjahren gibt es auch in diesem Jahr wieder SOS-Inseln als Anlaufpunkte für den Bedarfsfall. An neuralgischen Punkten wird die Polizei verstärkt Präsenz zeigen. In Notfällen oder bei Gefahrensituationen steht wie gewohnt die Notrufnummer 110 rund um die Uhr zur Verfügung.
Teams sprechen junge Besucher auf Alkoholkonsum an
Das Polizeipräsidium Karlsruhe teilt mit, die Einsatzkräfte seien „gut aufgestellt, um allen denkbaren Einsatzlagen begegnen und gemeinsam mit den anderen Behörden und Organisationen einen möglichst störungsfreien Ablauf gewährleisten zu können“. Es appelliert an Teilnehmer und Besucher jeden Alters, sich verantwortungsbewusst zu verhalten, auch im Umgang mit Alkohol.
Um Alkoholmissbrauch durch Kinder und Jugendliche zu verhindern, gehen Jugendschutzteams auf Tour. Die Teams setzen sich aus Vertretern der Jugend- und Sozialbehörden, Rettungskräften und der Polizei zusammen. Sie greifen ein, wenn sie erkennbar alkoholisierte Jugendliche antreffen, und sprechen junge Besucher auch vorbeugend auf das Thema Alkoholkonsum an.
Weit überwiegend friedlich verlaufen ist der Durlacher Fastnachtsumzug am Sonntag, berichtet die Polizei im Rückblick. Bei rund 40.000 Besuchern registrierte sie nur sechs Straftaten.
Vereinzelt gab es bei körperlichen Auseinandersetzungen Körperverletzungen, aber ohne größere Folgen. Außerdem sei ein Diebstahl mit einem sehr geringen Sachwert angezeigt worden.