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Weihnachtsstimmung in der Lammstraße

BNN-Autoren und Leser tauschen sich bei Glühwein und Plätzchen in der Karlsruher Geschäftsstelle aus

Liebeserklärungen, Kritik und Ideen brachten BNN-Leser am Samstag mit in die Karlsruher BNN-Geschäftsstelle in der Lammstraße. Bei der Aktion „Wünsch dir was!“ konnten sich die Leser mit der Stadtredaktion austauschen.

Meinungsaustausch in der BNN-Geschäftsstelle Lammstraße
Bei der BNN-Aktion „Wünsch Dir was“ kamen Leserinnen und Leser mit dem Team der Lokalredaktion in der Lammstraße ins Gespräch. Im Vordergrund BNN-Autorin Kirsten Etzold, im Hintergrund Stefan Proetel und Ina Mayer jeweils im Meinungsaustausch. Foto: jodo-foto / Joerg Donecker Karlsruhe jodo-foto Karlsruhe

Wer kann da nicht widerstehen, wenn man dazu aufgefordert wird: „Wünsch dir was!“? So ging es auch den Karlsruher BNN-Lesern, die am Samstag dazu eingeladen waren, ihre Wünsche zum Leserdialog in die BNN-Geschäftsstelle in die Lammstraße mitzubringen.

Bei Glühwein, alkoholfreiem Punsch und Plätzchen sind die Autorinnen und Autoren Kirsten Etzold, Tina Mayer, Holger Keller und Stefan Proetel sowie die Verlagsmitarbeiterinnen Christina Mayer und Kadriye Serbest den Lesern Rede und Antwort gestanden. Dabei ging es nicht nur um Themen in der Stadt sowie Kritik und Lob, sondern auch um die ganz große Liebe.

Leser wünscht sich weniger Hochzeitsjubiläen

Manche Leser, die in der Lammstraße vorbeischauten, hatten einen ganzen Strauß an Wünschen dabei. „Mich ärgern die Hochzeitsjubiläen“, erklärte ein Leser, „denn ich bin auch schon 55 Jahre verheiratet, aber ich will diese Nabelschau nicht in der Zeitung lesen.“ Auch die Leserbriefseiten würde er am liebsten nicht mehr in der Zeitung sehen.

Aber was interessiert ihn stattdessen? „Ich halte es für wichtig, wenn man die Stadtentwicklung verfolgt. Ich möchte informiert sein über Bebauungspläne und über Veränderungen in den Stadtteilen.“ Auch die Vereinsberichtserstattung ist ihm wichtig. Er schlägt eine Serie über langjährige Vereinsmitglieder vor „Das wär es“, wünscht er sich.

Ein Paar lässt sich auf Glühwein und Plätzchen einladen. Beide arbeiten in einem Kulturzentrum in Rüppurr. Das Gespräch fließt munter vor sich hin. Es geht dabei um die Berichterstattung über das Haus und seine Veranstaltungen – bis die Themen dann abdriften, und bei Baumkuchen und Punsch über das alte Karlsruhe in den 60er- und 70er-Jahren gesprochen wird. Gegen Ende des Gesprächs geht es auch um die so dringende Wärmewende der Haushalte. Der Dialog währt eine knappe halbe Stunde, bis das Paar weiter schlendert.

BNN-Leser Gunther Spathelf wünscht sich an diesem Samstag in der Lammstraße mehr kritische Berichte. Viele seien zu „soft“ gegenüber der Rathausverwaltung. Dort würden viele im warmen Zimmer sitzen und nur nach Aktenlage entscheiden, klagt er. Ein Mehr wünscht er sich auch an Berichten aus der Nordweststadt und an Leserbriefen, die schneller abgedruckt werden sollten. Lobend erwähnt er, dass die BNN nicht gendern.

Ich liebe die Zeitung.
Jürgen Sindel
BNN-Leser

Jürgen Sindel ist großer Leichtathletik-Fan, und für die möchte er Werbung machen. Doch in den BNN, so findet er, kommt diese Sport-Disziplin zu kurz. Gerade über den Baden-Marathon im September hätte er sich mehr Informationen gewünscht. Doch trotz aller Kritik macht er den BNN, „die total lebendig und frisch ist und Spaß macht“, eine Liebeserklärung. „Ich liebe die Zeitung“, sagt er. Sie begleite ihn seit Kindheitstagen: „Die BNN gehören zu Karlsruhe.“ Er freut sich im Übrigen jetzt schon auf die bevorstehende Kommunalwahl im nächsten Jahr. „Und da brauche ich euch ja“, denn er erwartet eine ausführliche Berichterstattung.

Ein Leser hat ein ganz anderes Thema auf seinem Wunschzettel. Er würde sich über eine Serie nach dem Motto „Was wurde aus?“ freuen, die die Geschichte alter Gebäude wie der ehemaligen Branddirektion oder der ehemaligen Reichsbahndirektion aufzeigt.

Eine Architektin, die im ehemaligen Dörfle wohnt, bringt ganz konkrete Themenvorschläge mit. So würde sie gerne wissen, warum die Wohnbebauung am Fasanenplatz nicht voranschreitet. Sie findet es toll, dass die Redaktion sich um Themen kümmert, für die man als Bürger kaum an Informationen kommt. Den Lokalteil schätzt sie besonders. Nach dem Glühwein-Test der Redaktion wünscht sie sich nun noch einen Bratwurst-Test auf dem Christkindlesmarkt. Der zeitlich begrenzte Weihnachtsmarkt auf dem Friedrichsplatz und die Platanen sind ebenfalls Themen, für die sie sich besonders interessiert und wünscht, dass die Redaktion „dran bleibt“.

Auch Gäste aus der Pfalz schauen am Samstag in der Lammstraße vorbei. Irene und Artur Kujawa aus Neupotz „genießen einfach Karlsruhe und die Energie der Stadt“. Sie arbeitet hier, beide sind oft auch am Wochenende in Karlsruhe unterwegs, deshalb interessieren sie sich für regionale Themen. Irene Kujawa schätzt darüber hinaus BNN-Berichte, die sich mit der Jugend sowie Medien und Sicherheit beschäftigen. Sie wünscht sich insgesamt mehr Tipps für Familien. Im Gespräch interessieren sich die Wahl-Pfälzer auch für die Arbeit der Redaktion: Woher kommen die Informationen? Und: Darf man wirklich über alles schreiben? Ja, man darf – keine Selbstverständlichkeit für das Paar, das ursprünglich aus Russland stammt.

„Ich bin sehr zufrieden mit der Offenheit der Leser“, freut sich Redaktionsleiter Stefan Proetel nach vier Stunden Leserdialog. Es seien sowohl kritische als auch positive Punkte angesprochen worden. Die Nähe zu den Menschen sei vor Ort in der Lammstraße und im Gespräch wichtig. Den nächsten Leserdialog wird es also mit Sicherheit bald geben.

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