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Marktplatz und Ritterstraße

Erste Baustellen eingerichtet: Umbau der Karlsruher Kaiserstraße beginnt

Die Karlsruher Innenstadt wird noch einmal für Jahre zur Baustelle. Die Gleise kommen aus der Kaiserstraße raus. Die zentrale Einkaufsmeile erhält in verschiedenen Schritten ihr neues Gesicht.

Start Umbau Kaiserstraße in Karlsruhe
Die Karlsruher Innenstadt wird für Jahre zur Baustelle. Die Gleise kommen aus der Kaiserstraße raus. Foto: Nils Horst

Die Zukunft der Karlsruher Kaiserstraße beginnt mit pinkfarbener Schnur und neongelber Farbe. Kurz vor acht Uhr am Montagmorgen startet am Marktplatz die finale Phase der Großbaustelle Innenstadt.

Dort und einige Schritte weiter Richtung Westen an der Ecke Kaiser- und Ritterstraße bekommt die Einkaufsmeile bis Juni ihre neue Optik. Viele weitere Baufelder werden folgen.

Das erste liegt symbolträchtig direkt auf der Südseite des Marktplatzes. Bevor seine Mitarbeiter eintreffen, misst der städtische Bauleiter dort mit einem Zollstock Abstände und zeichnet die Ecken ein.

Im Herzen der Stadt soll alles genau passen. Wie groß die Baustelle wird, lässt sich wenig später schon erahnen – es ist nach dem Einsatz von Schnur und Farbe in seiner ganzen Dimension auf den Boden aufgesprüht.

Stadtverwaltung will das Baufeld so klein wie möglich halten

Mit Schnur und Farbe: Am Morgen zeichnen städtische Arbeiter das Baufeld am Marktplatz ein
Mit Schnur und Farbe: Am Montagmorgen zeichnen städtische Arbeiter das Baufeld am Marktplatz ein Foto: Pascal Schütt

Radler, Lieferfahrer und Blumenhändler nehmen das noch gelassen zur Kenntnis. Ein Hindernis ist das Neongelb auf dem Boden für sie schließlich nicht. Wenige Minuten später hat sich das Bild aber schon geändert.

Inzwischen sind Mitarbeiter der beauftragten Straßenbau-Firma eingetroffen. Sie karren die Absperr-Elemente heran, die in der Karl-Friedrich-Straße mit Blick auf das Schloss auf ihren Einsatz warten.

Zuerst liegen die schweren Fußplatten, ein gutes Stück neben der Markierung. Die Straßenbauer wünschen sich etwas Platz. Der Bauleiter der Stadt sieht es anders.

Die Platten müssen an die Linie, das muss reichen. Es kommt auf Zentimeter an. Für die Menschen in der Stadt soll die Belastung nur so groß sein wie unbedingt nötig.

Mehrere Baustellen im direkten Umfeld

Um halb neun stranden die ersten Liefer-Lkw vor der rot-weißen Plastikwand auf den Gleisen an der Ostseite des Marktplatzes. Radler schlängeln sich vorbei auf dem knappen Platz zwischen der Bäckerei Hatz und dem Abgang zur U-Haltestelle. Von Westen kommend geht es ebenso eng zu.

Dort beginnt die Baustellentour auf der Höhe von Peek & Cloppenburg noch ohne große Einschränkungen. Beim ehemaligen Café Böckeler wird es schon knapper. Das Gebäude wird entrümpelt, die Absperrungen für Container reichen bis über die Gleise. Radler und Fußgänger müssen nach Norden ausweichen, direkt danach aber nun wegen der neuen Baustelle am Marktplatz im Slalom auf den südlichen Marktplatz wechseln.

Innerhalb der Absperrung kommt am Morgen das Arbeitsgerät an, unter anderem ein Bagger und eine Betonfräse. Noch vor Ladenöffnung um 10 Uhr ist Letztere im Einsatz. Arbeiter schneiden mit ihr den Untergrund auf. Wegen der zahlreichen Leitungen im Untergrund, die in den nächsten Wochen ebenfalls erneuert werden sollen, setzen die Experten laut Plan danach größtenteils auf einen Saugbagger.

In der Karlsruher Ritterstraße wird es besonders eng

Etwas langsamer geht es am Morgen an der Ecke Ritter- und Kaiserstraße voran. Dort wird parallel an der neuen Kaiserstraße gearbeitet, auch dort sperren Arbeiter das Baufeld. Sie beginnen auf der Südseite der Ritterstraße. Bis auf einen schmalen Fußgängerweg, durch den sich früh einige Radfahrer quetschen, bleibt nichts übrig.

Absperrung in der Ritterstraße neben Galeria Karstadt Kaufhof
Enge Sache: In der Ritterstraße wächst parallel ein zweites Baufeld. Foto: Pascal Schütt

Auswirken – auch das ist im Stadtbild unübersehbar – werden sich die beiden ersten Baufelder für den City-Umbau auch im Umfeld. Zahlreiche neue Schilder weisen auf Sperrungen, Umleitungen, Fahrverbote hin. Offiziell los geht es mit den Arbeiten am 18. April. Am frühen Dienstagnachmittag hat die Stadt zum „Baggerbiss“ geladen.

Gleise sind schon teilweise freigelegt

Abseits des Symbolcharakters ist der allerdings längst Geschichte. Am Montagnachmittag stapeln sich auf der Ostseite des Baufeldes am Marktplatz Betonreste. Mit Baggern haben die Arbeiter die Gleise bis zum Schotterbett freigelegt. Immer wieder bleiben Passanten stehen, schießen Fotos.

Zwei Bagger, Absperrungen und Betonreste, im Hintergrund der Karlsruher Marktplatz und das Rathaus
Aufgerissen: Mit schwerem Gerät haben Arbeiter die Gleise auf der Ostseite des Baufeldes am Marktplatz bereits freigelegt und die Betondecke entfernt. Foto: Pascal Schütt

Der Untergrund ist im Bereich Ritterstraße bis zum Nachmittag noch unversehrt, dafür stehen dort nun die Absperrungen. Sind die Arbeiter bis Juni mit der Südseite fertig, werden sie jeweils in den nördlichen Bereich wechseln. Bis Herbst 2025 soll die Kaiserstraße laut städtischem Zeitplan in neun Bauphasen zwischen Adler- und Ritterstraße erneuert werden.

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