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Schausteller wollen Wochenende abwarten

Karlsruher Christkindlesmarkt geht vorerst weiter

Gute Nachrichten für Fans des Karlsruher Weihnachtsmarktes: Während in vielen Städten und Gemeinden die Budenstädte schließen oder gar nicht erst öffnen, geht der Betrieb auf dem Markt- und Friedrichsplatz sowie neben St. Stephan erst einmal weiter.

Glühweinpyramide Karlsruhe
OB Frank Mentrup will Test-Kapazitäten erhöhen und zieht eine positive Auftaktbilanz zu 2G plus. Foto: Tanja Rastätter

„Wir warten noch das Wochenende ab und entscheiden dann, wie es weitergeht“, erklärt Susanne Filder, die Vorsitzender der Karlsruher Schausteller. Der Christkindlesmarkt in Karlsruhe hat somit weiter geöffnet.

Zentrale Frage wird sein: Kommen genug Besucher? Nachdem seit Mittwoch der Landesvorgabe zufolge 2G-plus gilt, die Genesenen oder Geimpften also zusätzlich einen negativen Schnelltest brauchen, ist der Zuspruch gering.

„Einige wussten nichts von der Testpflicht und kamen ohne, die waren richtig wütend“, erzählt Filder. Bis zu 2.400 Besucher sind den neuen Vorgaben zufolge auf dem Friedrichsplatz erlaubt. Am Mittwochabend zählten die Ordner in der Spitze 1.000 Menschen auf dem Weihnachtsmarkt in Karlsruhe. „Das ist zu wenig, zumal mittags nichts los war“, so Filder.

Sie schließt nicht aus, dass sich die Beschicker kommenden Montag für einen Abbruch des Christkindlesmarktes entscheiden. Denkbar wäre auch, die Öffnungszeiten zu reduzieren. Aktuell beginnt der Betrieb um 11 Uhr.

Man könnte über 13 oder 15 Uhr nachdenken.
Susanne Filder, Schaustellerin

„Man könnte über 13 oder 15 Uhr nachdenken“, so die Schaustellerin. Die Buden nur an Wochenenden zu öffnen und unter der Woche zu pausieren, hält sie für keine gute Idee: „Wenn da viele auf einmal kommen und wegen der Obergrenze nicht reinkommen, ist keinem geholfen.“

Entspannung durch zusätzliche Corona-Teststationen

Die Stadt will versuchen, die Lage durch zusätzliche Teststationen zu entspannen. Zuletzt bildeten sich vor den vorhandenen nämlich lange Schlangen.

Inzwischen wurden Container am Markt- und Friedrichsplatz aufgestellt. Über den Auftakt der 2G-plus-Praxis zeigte sich Karlsruhes Oberbürgermeister Frank Mentrup (SPD) im Grundsatz zufrieden.

Er habe den Eindruck, dass sich die Menschen daran gewöhnten, zusätzlich zum Impfnachweis auch einen tagesaktuellen Test vorzulegen. Mentrup sieht keine Notwendigkeit, den Zugang zum Christkindlesmarkt weiter zu erschweren. Derzeit gibt es im Stadt- und Landkreis 184 offizielle Test-Stellen. 70 neue seien in Planung. Damit werde das Test-Angebot noch leichter zugänglich.

Die grundsätzliche Corona-Lage in Karlsruhe sieht der Oberbürgermeister trotz der jüngsten leichten Verringerung der lokalen Inzidenz wenig optimistisch. Das so genannte Abwasser-Orakel weise „steil nach oben“; die jüngste Seitwärtsbewegung habe sich als nicht nachhaltig erwiesen. Sowohl im Gesundheitsamt als auch im Klinikum sei die Situation äußerst angespannt, gar „völlig desaströs“. Es werde immer schwieriger, auch die Nicht-Corona-Patienten in den Kliniken zu versorgen. Bei den allermeisten der im Krisenmanagement Tätigen seien die persönlichen Reserven zudem langsam vollends aufgebracht.

Kitas nicht Treiber der Pandemie

Schulen und in Kitas haben sich Mentrup zufolge nicht als Pandemie-Treiber erwiesen; entsprechende Befürchtungen vom Sommer seien nicht eingetroffen, Steigerungen nicht belegbar. Wenig beunruhigend sei auch die Lage innerhalb der Stadtverwaltung. Von den mehr als 6.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sind demnach 45 Personen infiziert, weitere 30 in Quarantäne. Vom Land erhofft sich Mentrup mehr Nachdruck im Regelwerk. So sind für ihn Ausgangsbeschränkungen sowie größere Auflagen etwa für Clubs und Diskotheken vorstellbar. „Beim Infektionsgeschehen spielen familiäre Kontakte und Freundeskreise eine erhebliche Rolle“, betonte der OB.

Impfangebot wird ausgeweitet

Unterdessen soll das Impfangebot deutlich ausgeweitet werden, um die teils sehr langen Schlangen an Wartenden zu reduzieren. So will man laut dem Oberbürgermeister die Kapazität beim ECE ab Anfang kommenden Monats auf 400 Immunisierungen täglich aufstocken, ab Mitte Dezember komme mit derselben Kapazität eine neue Impfmöglichkeit im Kammertheater hinzu. Und im Haus V des Städtischen Klinikums rechnet man mit 200 Impfungen an jedem Wochentag. Die mobilen Impfteams sollen darüber hinaus weitere Stützpunkte einrichten. Ärztin Marianne Difflipp-Eppele schilderte den Aufwand, den sie und ihre Kollegen infolge der bundesweiten Biontech-Rationierung haben. Denn die Verimpfung von Moderna ist auf die Über-30-Jährigen beschränkt. Grundsätzlich seien dieser Impfstoff und der von Biontech-Pfizer gleichwertig. Nur sehr vereinzelt komme es noch zu Erstimpfungen, sagte sie. Überwiegend werde der Booster nachgefragt.

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