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Hoffnung auf rückläufige Infektionszahlen

Selbsttest in Karlsruher Schulen: Bekommen die Schüler bald ein Zertifikat wie beim Schnelltest?

Die Infektionslage entspannt sich in Karlsruhe zusehends. Oberbürgermeister Frank Mentrup rechnet damit, dass der Trend anhält. Geht es nach ihm, sollen Schüler ihre Selbsttests aus der Schule bald für zusätzliche Freiheiten nutzen. Noch sind aber Fragen offen.

Zwei Schulkind führen in einem Klassenraum einen Corona-Schnelltest bei sich durch. Im Zusammenhang mit einem Projekt, haben die Kinder sich selbst in den Klassenzimmern in Prag mit einem Coronaschnelltest auf eine Coronainfektion getestet.
Zwei Schulkinder führen in einem Klassenraum einen Corona-Schnelltest bei sich durch. Foto: Kamaryt Michal/dpa/CTK

Karlsruher Schüler können womöglich nach den Pfingstferien mit dem negativen Ergebnis ihres in der Schule durchgeführten Selbsttests auch nachmittags ins Freibad oder ins Restaurant.

Die Stadt kläre aktuell, ob und wie die Ausstellung von Zertifikaten möglich sei, berichtet Oberbürgermeister Frank Mentrup (SPD) in seiner wöchentlichen Presserunde zur Corona-Pandemie.

Er sei optimistisch, dass sich der Rückgang der Infektionszahlen fortsetze und in der Stadt schon am Sonntag die nächsten Lockerungen in Kraft treten.

Aufwertung für Selbsttests in Schulen

„Aktuell gibt es keine besonderen Infektionsherde“, erklärt das Stadtoberhaupt. Einzig in einer sozialen Einrichtung seien 20 Menschen positiv getestet worden. In den Kitas und der Stadtverwaltung seien die Zahlen „sehr übersichtlich“.

Selbst auf den Intensivstationen zeichne sich mit einem zweiwöchigen Versatz eine Entspannung ab. Aus den Schulen gibt es aufgrund der Pfingstferien in den vergangenen Tagen keine Meldungen.

Aktuell gibt es keine besonderen Infektionsherde.
Frank Mentrup, Oberbürgermeister

Ab dem 7. Juni kehren die Schüler wieder in die Klassen zurück. Geht es nach dem OB, erfahren dann vor Ort durchgeführte Selbsttests eine Aufwertung. „Wir sind in der Abklärung mit dem Städtetag“, erläutert Ordnungsamtsleiter Maximilian Lipp.

Es gehe darum, „die in Einrichtungen gemachten Tests auf irgendeine Art und Weise verkehrsfähig zu machen“, damit nicht mehrmals am Tag getestet werden müsse. „Für viele Kinder und Jugendliche wäre das ein echtes Pfund“, sagt Mentrup.

In den nächsten Tagen müsse die Verwaltung vor allem klären, ob es eine rechtlich saubere Lösung gebe und ob man ein einfaches System anbieten könne.

Positive Bilanz des Öffnungswochenendes

„Der Hemmschuh in der Praxis ist, dass es kein einheitliches Formular gibt“, so Lipp. Es gebe nicht einmal einen Vorschlag, welche Daten ein solches Dokument enthalten solle. Gleichzeitig erwartet Mentrup eine „unterschiedliche Bereitschaft“ in den ohnehin stark durch die Tests belasteten Schulen.

Man brauche schließlich jemanden, der autorisiert sei, die Tests zu bescheinigen, sowie eine technische Lösung. „Wir werden bis nächste Woche eine Antwort haben“, verspricht Lipp.

Die Bilanz der Polizeibehörde nach dem ersten Öffnungswochenende fällt indes sehr positiv aus. „Wir hatten den Eindruck, dass es sehr gesittet zuging“, berichtet der Ordnungsamtschef. Einzig die Skateranlage in der Günther-Klotz-Anlage bereite ab und an Kopfzerbrechen.

Dort müssten Polizei und Kommunaler Ordnungsdienst (KOD) immer wieder tätig werden, weil sich Gruppen von Jugendlichen nicht an die Vorgaben halten.

Banger Blick auf die finanzielle Lage

Nach der Öffnung der Gastronomie und der Freibäder blickt Mentrup schon auf den nächsten Schritt, der bei einer Inzidenz unter 100 und einer sinkenden Tendenz am 5. Juni erreicht sein könnte. „Darauf bereiten sich beispielsweise die Sportvereine intensiv vor, weil wir dann Sporthallen wieder aufmachen können.“

Einen düsteren Ausblick liefert der Rathauschef hingegen in Sachen Finanzen. Wahrscheinlich werde beispielsweise bei städtischen Gesellschaften wie den Bädern, den Verkehrsbetrieben oder der Messe- und Kongressgesellschaft in diesem Jahr das Loch noch größer.

2020 hätten Rettungsschirme noch einiges abgefangen, „obwohl selbst die alles andere als ausreichend waren“. In diesem Jahr fällt die Unterstützung durch Bund und Land vermutlich geringer aus.

Im ÖPNV zeichne sich etwa ein Zuschuss von 60 bis 70 Prozent ab, damit bleibe die Stadt auf einem Minus in zweistelliger Millionenhöhe sitzen.

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