Skip to main content

80 Prozent bereits geschlossen

Kriegsstraßen-Umbau in Karlsruhe: Tunnel zum Ettlinger-Tor-Parkhaus kommt

Karlsruhes Hauptverkehr soll in einem Jahr durch zwei Röhren laufen. Mit großer Verspätung rollt dann die U-Strab los. Bei der zweiten Komponente des Stadtumbaus scheint dagegen alles nach Plan zu laufen. Nur wenige Lücken klaffen noch im Dach des Autotunnels. Warum aber kann der komplette Deckel erst in einem Jahr drauf sein?

Eine der letzten Lücken: Westlich des Ettlinger Tors kann man noch sehen, wie der Autotunnel in der Baugrube wächst. Doch auch dort soll im Frühling 2021 der Deckel drauf sein.
Eine der letzten Lücken: Östlich des Ettlinger Tors kann man noch sehen, wie der Autotunnel in der Baugrube wächst. Doch auch dort soll im Frühling 2021 der Deckel drauf sein. Foto: Peter Sandbiller

Zu rund 80 Prozent ist der Deckel drauf. Der Autotunnel in der Stadtachse Kriegsstraße wächst anscheinend auch von der zweiten Corona-Welle nicht beeinträchtigt. Jeder Karlsruher kann es sich ansehen: Die am Ende 1,6 Kilometer lange Betonröhre hat ein gutes Jahr vor der Inbetriebnahme des Autotunnels und des neuen Boulevards Kriegsstraße mit Doppelgleistrasse nur noch wenige Lücken.

Nur an vier Stellen schaut man noch in die Grube: Auf lediglich noch 40 Meter Länge fehlt erstens westlich vom Mendelssohnplatz Höhe Adlerstraße der Deckel. Dort sind die zwei Außenmauern und die Trennwand zwischen den Fahrstreifen schon hochgezogen. Die Stahlbewehrung der Deckenplatte biegen die Arbeiter bereits zurecht. Wahrscheinlich vor der Weihnachtspause wird der zweite Kombi-Tunnel neben der U-Strab auch an dieser Stelle geschlossen sein.

Dabei herrschen in der Kriegsstraße erst seit gut drei Jahren die Bagger, Kräne und Mischer. Sie behindern die Autofahrer wie die Radler und die Fußgänger, drängen sie an die Seite oder schließen sie vorübergehend ganz aus. Momentan sieht es also danach aus, dass dieser Tunnel nach nur viereinhalb Jahren Bauzeit Ende 2021 in Betrieb geht.

Straßenbau im Tunnel läuft schon

Laufen doch schon längst in dem fertigen Rohbau abschnittsweise die Ausstattungsarbeiten, und die Fahrbahnen werden bereits asphaltiert. Parallel soll nach dem Plan der Kombi-Bauherrin, der städtischen Kasig, auch die mächtig verspätete U-Strab zu Weihnachten in einem Jahr endlich fertig werden. Am Stadtbahntunnel unter der Fußgängerzone Kaiserstraße samt Südabzweig vom Marktplatz bis zum Zoo wird allerdings mittlerweile bereits seit fast elf Jahren gearbeitet.

Die zweite Lücke im Autotunnel ist rund 80 Meter lang und befindet sich auf Höhe des Kombi-Infopavillons K., also direkt östlich des Ettlinger Tors. Aber auch dort fehlt fast nur noch das Betondach. Folglich geht die Kasig davon aus, dass da wie in der noch etwa 150 Meter langen dritten Lücke östlich des Karlstors bis April der Deckel drauf und damit die Rohbauröhre fast komplett ist.

Einziger Nachzügler ist viertens das Karlstor selbst, wo der Autotunnel im Westen endet. Dort können die letzten rund 30 Meter Deckel erst gegossen werden, wenn zuvor im April 2021 wieder die Gleisprovisorien ausgebaut sind und der Straßenbahnverkehr noch ein letztes Mal durch die Kombi-Arbeiten für ein halbes Jahr unterbrochen wird. In dieser Schlussphase gilt es, auch noch das oberirdische Gleisdreieck Karlstor bis Ende Oktober 2021 einzubauen. Dann können tatsächlich ab Dezember 2021 oben die Bahnen auf der Kriegsstraße rollen, wenn der Tunnel für den Auto-Durchgangsverkehr freigegeben wird. Und dazu winkt den Karlsruhern vielleicht noch am selben Tag das Jahrhundertereignis: Die U-Strab geht in Betrieb.

Außerdem bekommt der Autotunnel in den nächsten Wochen noch einen kleinen Fortsatz: Die Vorbereitungen für den Bau des kleinen Tunnels zwischen der Hauptröhre unter der Kriegsstraße und der künftig unterirdischen Direkteinfahrt in das Parkhaus des Einkaufszentrums Ettlinger Tor laufen auf Hochtouren.

nach oben Zurück zum Seitenanfang