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Neues zum Programm

Kurz vor Weltkirchentreffen in Karlsruhe: „Man fiebert dem Ereignis entgegen“

Das Weltkirchentreffen in Karlsruhe rückt näher. Während erste Vorzeichen in der Stadt schon zu sehen sind, gibt es Neues zum Programm: ein Talkformat mit Samuel Koch und Harald Glööckler ist geplant.

Ein großes Zeichen: Mit einer Flagge wollen die Beteiligten die elfte Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen in Karlsruhe sichtbar machen.
Ein großes Zeichen: Mit einer Flagge wollen die Beteiligten die elfte Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen in Karlsruhe sichtbar machen. Foto: Peter Sandbiller

Erst ab Mittwoch treffen sich über 4.000 Christen aus aller Welt in Karlsruhe. Doch schon jetzt hat dieses Weltkirchentreffen seine ersten Bilder hervorgebracht. Oberkörperfreie Männer in Baströcken und Frauen in roten Gewändern laufen durch die Innenstadt, posieren vor der Christuskirche am Mühlburger Tor. Die zehnköpfige Delegation aus dem pazifischen Raum ist da.

Und bei den Beteiligten dieses Treffens wächst die Vorfreude. Auch Oberbürgermeister Frank Mentrup (SPD) will auf dem Fahrrad schon eine Gruppe internationaler Jugendlicher ausgemacht haben, die Anweisungen für ihre Helferdienste erhielten. „Man fiebert dem Ereignis entgegen und ist erleichtert, dass es endlich anfängt“, sagt er bei einem Pressegespräch vor dem Karlsruher Schloss.

Das Ereignis selbst dürfte den meisten Bürgerinnen und Bürgern bislang unbekannt sein – unter Gläubigen aber hat es eine starke Bedeutung. Es handelt sich um die Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK), einer Gemeinschaft von rund 350 Kirchen, die weltweit mehr als 580 Millionen Menschen vertreten.

Talkformat mit Samuel Koch und Harald Glööckler

Orthodoxe, anglikanische, baptistische, lutherische oder auch unabhängige Kirchen sind beteiligt. Sie treffen sich alle acht Jahre, um über ihre Gemeinsamkeiten, aber auch um über Streitpunkte zu sprechen. Vor allem über Haltungen zum Nahostkonflikt und den Krieg in der Ukraine könnte heftig debattiert werden.

„Die Versammlung findet in einer tragischerweise spannenden Zeit statt“, sagt Mentrup. Umso höher seien die Erwartungen der Gäste, die nun anreisen. Auch wenn es schwer wird, ist der Wunsch des Oberbürgermeisters klar: „Dass der Begriff Karlsruhe zu einem wichtigen Meilenstein in der Weltgeschichte der Ökumene wird.“

Die kurzfristige Meldung aus Berlin, Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier wird kommen und eine Rede halten, sie freut die Beteiligten. Mentrup hofft, dass von Karlsruhe ein Zeichen der Gemeinschaft ausgeht und Steinmeier „dieses Zeichen präsidial verstärkt“. Die Delegierten aus aller Welt werden ab dem 31. August bis zum 8. September in den Räumen der Messe Karlsruhe tagen.

Doch auch die Bürgerinnen und Bürger sollen an der Versammlung teilhaben können. 250 frei zugängliche Veranstaltungen gibt es in der Innenstadt. Zudem gibt es neun Begegnungsorte vom Schloss im Zentrum bis zum Canisiushaus in der Südstadt. Das Programm ist der Webseite der Evangelischen Landeskirche in Baden unter www.karlsruhe2022.de zu entnehmen. Die Schlosslichtspiele zeigen ab dem Mittwoch eine eigene Aufführung, die Bezug zur Versammlung nimmt („Wir Menschen sind Fische im Exil“).

Ich freue mich sehr, dass es jetzt ernst wird.
Heike Springhart, Landesbischöfin

Landesbischöfin Heike Springhart spricht in einem Talkformat an drei Abenden auf einer Bühne am Marktplatz mit Vertretern aus der Gesellschaft. Schauspieler Samuel Koch (2. September, 18 Uhr), Modedesigner Harald Glööckler (7. September, 18 Uhr) und ein Vertreter der Fridays-For-Future-Bewegung (5. September, 18 Uhr) sind hierfür angekündigt. „Das Spannende ist, nicht nur in dieser kirchlichen Box zu bleiben“, sagt Springhart. „Ich freue mich sehr, dass es jetzt ernst wird.“

Superlative für die Messe Karlsruhe

Wäre es eine Fußballpartie, man würde sagen: Die Teams haben sich sehr ausgiebig warmgemacht. Im Sommer 2018 entschied sich der Zentralausschuss des ÖRK für Karlsruhe und gegen Mitbewerber Kapstadt. Schon bald darauf standen die Vertreter aus der ÖRK-Zentrale Genf in der Karlsruher Messehalle. Es ist für die Gastgeber vor Ort ein Treffen der Superlative.

Die Dienstleistungen habe man auf 26 Seiten niedergeschrieben, so vielen wie noch nie, sagt Holger Klanfer, Messe-Bereichsleiter für Kongress und Kultur. 45.000 Quadratmeter Veranstaltungsfläche, 1,2 Kilometer Bauzaun um das Gelände, neun Kilometer Datenkabel, über 100.000 Essensportionen bis Versammlungsende. Es ist ein Leuchtturmprojekt für die Stadt, sagt Klanfer. Er meint aber: Es ist auch eines für die Messe selbst.

Vor Karlsruhe waren nur zehn Städte in der Lage, dieses Treffen auszurichten, erinnert Marianne Ejdersten vom ÖRK. Darunter namhafte Städte wie Amsterdam, Neu-Delhi oder Porto Alegre. Mit der Vorbereitung auf Karlsruhe habe man vor vier Jahren eine Reise angetreten, sagt Ejdersten. Nun wird es Zeit für die Ankunft.

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