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Polizeikette durchbrochen

Platzverweise nach Protesten gegen Corona-Maßnahmen in Stadt- und Landkreis Karlsruhe

In Karlsruhe, Bruchsal, Ettlingen, Rheinstetten und Karlsdorf-Neuthard haben am Montagabend mehrere nicht angemeldete Versammlungen gegen die Corona-Maßnahmen stattgefunden. 

„Ich will keine Impfung“ steht auf dem Schild eines Demonstranten bei einer Protestkundgebung in Dresden (Archivbild).
Am Montagabend kam es zu zahlreichen unangemeldeten Protestaktionen gegen die Corona-Maßnahmen (Archivbild). In Karlsruhe wurden mehrere Platzverweise ausgesprochen. Foto: Sebastian Kahnert/dpa-Zentralbild/dpa

Wie die Polizei am Dienstag mitteilte, wurden dabei teilweise die Mindestabstände nicht eingehalten. In vielen Fällen fehlten der Polizei zufolge zudem die vorgeschriebenen Mund-Nasen-Bedeckungen.

Größere Probleme ergaben sich demzufolge in Karlsruhe. Dort mussten aufgrund der Verstöße 27 Platzverweise verhängt und eine Person in polizeilichen Gewahrsam genommen werden. Auf dem Stephanplatz hatten sich Schätzungen der Polizei zufolge rund 100 Menschen versammelt.

Die Teilnehmer führten Lichter, Kerzen und Plakate mit. Beim Eintreffen der Polizei habe sich die Menge in Richtung Marktplatz in Bewegung gesetzt. Trotz mehrfacher Nachfrage sei für die Polizei kein Versammlungsleiter erkennbar gewesen, heißt es in der Mitteilung. Auch seien vorgeschriebene Ordner nicht bestimmt worden.

Protest gegen Corona-Maßnahmen: Teilnehmer überwinden Polizeikette in Karlsruhe

Im Bereich der Ritterstraße sei der Aufzug deshalb von einer Polizeikette angehalten worden. Dabei habe ein Teilnehmer die weiteren Besucher energisch aufgestachelt, die Anordnungen der Polizei zu missachten. Anschließend überwanden nach Polizeiangaben mehrere Teilnehmer die Polizeikette. Auch ein Platzverweis habe den Teilnehmer der Versammlung nicht davon abgehalten, die weiteren Besucher anzustiften, ihren Weg fortzusetzen, erklärte die Polizei. Daraufhin hätten Beamte den Störer in Gewahrsam genommen.

Im Bereich des ECE-Centers hielt die Polizei den Aufzug letztlich an und sprach aufgrund der fortwährenden Verstöße weitere 26 Platzverweise aus. Daraufhin löste sich die Versammlung gegen 19 Uhr auf.

In den anderen Gemeinden verliefen die Versammlungen nach ersten Angaben ohne größere Störungen. Dort hatten sich auch weit weniger Teilnehmer versammelt, als in Karlsruhe. In Bruchsal zählte die Polizei etwa 50 Teilnehmer, die mit Grablichtern gegen die Corona-Maßnahmen protestierten, in der Nachbargemeinde Karlsdorf-Neuthard waren es etwa 25 Demonstranten. Verstöße gegen die Maskenpflicht oder das Abstandsgebot stellte die Polizei dort nicht fest.

2.000 Demonstranten in Mannheim

Auch in anderen Städten Baden-Württembergs gab es am Montag unangemeldete Protestaktionen. In Mannheim waren am Montagabend trotz eines Verbots bis zu 2000 Menschen durch die Stadt gezogen.

Zahlreiche Demonstranten hatten sich am Wasserturm versammelt, ohne dass eine Anmeldung für eine solche Kundgebung vorlag. Als die Stadt die Veranstaltung untersagt und die Polizei Platzverweise ausgesprochen habe, sei der Platz auf einen Schlag von Menschen „geflutet“ worden, sagte ein Polizeisprecher.

Man gehe davon aus, dass es sich bei dem Protest um eine abgesprochene Aktion gehandelt habe. Die Teilnehmer hätten sich offenbar über die sozialen Medien vernetzt. Im Verlauf des Abends wurden sechs Polizisten verletzt.

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